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DER RÖMISCHEN INOIG ITA;\IBNTA 77<br />

einem Tercntius), die bewahrung des eingeheimsten getreides<br />

mit der Ttdidiiux oder Tutilina ^ Aber nicht bloss die thätigkeit<br />

des landmanns, auch die entwicklung und das wachsthum des<br />

getreides ist in allen Stadien besonderen schutzgottheiten unterstellt''^':<br />

die ausgesäten getreidekörner unter der erde der Äe/r/,<br />

das keimen und hervorbrechen der saat der Proserpina, das<br />

wachsthum der saat der Segesta, die knotenbildung der bahne<br />

dem A^odotus und der Kodutis, die entwicklung der noch geschlossenen<br />

blüthenkolben der Yolutina, die Öffnung der blütbenkolben<br />

und das anfspriessen der ähre der Patelena, die blüthezeit<br />

der Flora, der gleichmässige wuchs der ähren der Hostilina,<br />

die bildung der getreidekörner, so lange sie noch milchig<br />

(lacfescenfia frumenta) sind, dem Lacfans oder Lacturnus,<br />

das ausreifen der ähren der Matura. FUi- die baumzucht haben<br />

wir schon (s. 34) Pomona und Pomonus kennen gelernt; eine<br />

Puta sorgt für die entfernung der geilen triebe. Das rindvieh<br />

steht unter Bubona, die pferde und maultbiere unter Epo7ia,<br />

der bienenstand unter Mellonia. Und so können wir auf jedem<br />

gebiet mensehlicber thätigkeit und sorge die gleiche fülle göttlicher<br />

einzelbegriffe nachweisen.<br />

Es sind schattenhafte gestalten, wie sie da vor uns treten,<br />

meinetwegen dämonenartige. Es mag sein. Aber haben sie nicht<br />

einstmals für den italischen landmann persönlichkeit und bedeutung<br />

besessen? War der glaube an sie beschränkt auf die<br />

stelle der litanei, in der sie, viele vielleicht nur einmal des<br />

Jahres, manche nur einmal im leben des einzelnen menschen,<br />

angerufen wurden':' Wir können für einzelne fälle noch das<br />

gegentbcil beweisen. Dass Proserpina und Flora hervoi-ragende<br />

götter des römischen cultus waren, weiss ein jeder;<br />

Proserpina musste schon in älterer zeit melii' als ein schattenhafter<br />

name der indigitainenta sein, wenn sie die fäbigkeit<br />

besitzen sollte sieh mit der grieebischen Persephone zu verschmelzen.<br />

Eine münze der Salonina" stellt Segetia im tempel<br />

9 Augustinus c. d. 4, 8 'frumentis uero collectis atque reconditis,<br />

ut tuto seruarentur, deam Tutilinam praeposuerunt' ua. Tutulinas<br />

Tertullian de .spectac. 8.<br />

10 zum folgenden vgl. Preller-Jordan 2, 223 f.<br />

n Revue numismatique 1874 p. 467.

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