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BEGRIFFLICH DURCHSICHTIGE<br />

spräche von göttern schafft. Das ist ein sehr bescheidnes verlangen,<br />

und CS wird unseren apriorischen weltbauern ein lächeln<br />

verursachen. Aber \\ ir können uns dabei auf dem festen boden<br />

der tbatsachen bewegen. Zähes festhalten an dem was einmal<br />

im glauben und cultus seine kraft bewährt hat, ist so sehr<br />

ein unabänderlicher grundzug des rebgiösen lebens, dass auch<br />

den höchst entwickelten formen polytheistischer religion die<br />

alten ursprünglichen göttergestalten nicht ganz abhanden kommen<br />

konnten. Es gilt die tbatsachen zu sammeln und zu verstehn.<br />

Wem der weg zu lang und mühsam scheint, dem rathe<br />

ich, kurz entschlossen auf gesicherte crkenntniss verzieht zu<br />

leisten. Wir wollen nicht vergessen, dass es nur hingebender<br />

philologischer Vertiefung in die spräche dieser alterthümlichen<br />

Vorstellungen gelingen kann die vorurtbeile unseres durch Jahrtausende<br />

davon getrennten und entfi-emdeten bewusstseins zu<br />

überwinden und zu erst tastendem, dann hoffentlich lebendigem<br />

verstäiuluiss vorzudringen. Durch die schale gelangt man zum<br />

kern. Vielleicht führt auch unsere scheinbar äusserlicbe frage<br />

uns tiefer.<br />

Schon die vorangegangenen betraebtungen haben uns<br />

manchen fall vor äugen geführt, der nur sorgfältige)- erwogen<br />

zu werden brauchte um unsere frage zu beantworten. Es ist<br />

nicht nöthig, in den stoppeln ähren zu lesen. Eine hervorstechende<br />

eigentbümbebkeit der römischen religion, über welche<br />

wir ausreichend unterrichtet sind, liegt uns quer über dem<br />

wege; wir können nicht voran dringen ohne uns mit ihr auseinandergesetzt<br />

zu haben. Durch Ambroscli und Preller' ist<br />

der Stoff so vortrefflich gesammelt und gesichtet, dass es hier<br />

genügen ^vird die bekannten tbatsachen an einem beispiele zu<br />

veransehaubchen.<br />

Der zweck des gebetes erfordert, dass keine der gottheiten,<br />

deren wohlwollende hilfe für das erbetene gelingen einer<br />

handlung cifordcrbcb oder wünscbenswerth ist, unangerufen<br />

bleibe. Der ängstlichen rebgiosität des römischen volks, die<br />

1 JAAnibrosch Über die religionsbücher der Römer (aus der<br />

Ztschr. I". Philosophie und kath. theologie n. f. in 2, 221 ff. 4, 26 ff.)<br />

Bonn l.Sl;j LPieller-Jordaii Köm. mytbologie 1, 1.34 ff. 2, 204 ff'.

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