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72 ERNEUERUNG<br />

ehemals für den ganzen Peloponnes bedeutend, war ohne zweifei<br />

von den dorischen ansidlern der karisehen küste dorthin verpflanzt<br />

und mit örtlicher sage verquiekt worden.<br />

Auf *'EvbeÜ5 weist das fem. 'Evbriiq zurück, die ahnfrau<br />

eines der wichtigsten heldengesehlechter der sage^': sie gebiert<br />

dem Aiakos den Peleus und Telainon. Als ihr vater<br />

wird bald Skiron bald der Kentaure Cheiron genannt.<br />

Scharfsinnigere und gelehrtere werden vermuthlich diese<br />

liste noch vermehren. Dem geduldigen leser wird sie eher<br />

schon zu lang erschienen sein, und für unseren zweck ist sie<br />

auch in ihrer unvollkommenheit ganz genügend. Hatten uns<br />

frühei'C betraebtungen über die zahllosen h o m o nyinen der<br />

grieebischen sage sachgemäss urtheilen gelehrt, so haben wir<br />

nun an einem falle einen einblick in die entstehung der nicht<br />

minder zahlreichen s y n onymen gewonnen. W^oran wir diesen<br />

unablässig wirkenden trieb der Wortbildung beobachteten, war<br />

eine zusammengesetzte, eng begrenzte Vorstellung. Es lässt sich<br />

erwarten, dass in dem maasse, als sie einfach und vermöge<br />

ihrer bedeutung für das menschenleben stets wichtig sind, die<br />

gottesbegriffe eine noch reichere ftüle von synonymen entwickeln<br />

mussten. Für die religionsgcschichte ergibt sich daraus<br />

die methodologische forderung, dass jede Untersuchung,<br />

welche den Inhalt nnd umkreis einer religiösen Vorstellung zn<br />

ergründen sucht, nicht nur die gleichnamigen sondern auch<br />

die nach ausweis der Wortbildung gleichwertbigen gestalten<br />

des mythus umfassen muss.<br />

Bis in die btteratursprache hinein haben die Griechen zu<br />

allen zeiten und orten den begriff des allerhellcrs immer neu<br />

ausgeprägt. Es ist ein ununterbrochenes vergehen und werden.<br />

Die veraltenden bildungen treten zurück imd sterben ab, theils<br />

vollständig wie "Evbi0(; TTdvbioq, theils um in vereinzelter anwendung<br />

und geltung ein schattenhaftes oder local begrenztes<br />

dasein zu führen. Neue worte treten an ihre stelle; aber je<br />

jünger, um so mehr verlieren sie die kraft selbständigen lehens:<br />

47 Apollod. III 12, 6 'Evbrilba xi^v ZKlpujvo^ Pausan. ii 29, 9;<br />

tochter des Cheiron nach Philostephanos im schol. AD TT 14 schol.<br />

Pind. Nem. 5, 12 Hygin f. 11.

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