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70 BEGRIFFSBKNBUERU.NG: ALLERLEIICHTER name übbch war, zb. in einem vornehmen geschlecbte Spartas*": bevor es das werden konnte, musste das wort ein persönbehes wesen höherer Ordnung bezeichnet haben. Die einfachste nominalform der wurzel djit \vürde dju-s sein. Das griechische hat sie mit verschlcifung des j bewahrt in *Aü(;. Wir kennen einen AüffTtovxoq oder AuffTtovxeüq, söhn des Pelops oder des Oniomaos, als gründer der ebschen Stadt Dyspontion*^. Die stadt liegt nicht etwa am meere, sie konnte nicht wohl üble erfahrungen mit demselben machen. Der erste bestandtheil des worts kann also nicht das adverbium bui; sein. Vielmehr ist der name des stadtgründers zusammengewachsen aus Aü? TTövxo? (TTövxioq), und das kann nur eine dem Acbeloos usw. sinnverwandte bezeichnung des himmelswassers gewesen sein. Aber auch zur bildung unseres begriffes ist dies Aüq verwendet worden: 'Evbüi;. Dieser ausdruck hat sich erhalten in dem delphischen monat 'Evbuö'TTOixpÖTTioi;''^, der kalendarisch dem att. Munichion entspricht. Die analyse ist geschützt durch den delphischen TToixpÖTTioq, den scbaltmonat von der läge des att. Posideon: das ist Ttpocrxpö- TTioq. Beide monate sind einfach, ohne dass eine adjectivische fortbildung vorgenommen wäre, durch den namen des in ihnen bauptsächbeh verehrten gottes bezeichnet, wie in Delphi noch der BoaGöog (att. Boribpopnnv), auf Rhodos und Sieilien der AdXioi;, aufAigina und Tbcra der AeXcpivio? ua. Zu der merkwürdigen Zusammenstellung des adjeetivs mit einem erstarrten und nicht mehr fleetierten nomen findet sich eine parallele im dorischen monatsnamen AiöcrOuoq "^^^ (jgjj ^yji- bereits nicht als 'Zeusopfer', sondern als 'Zeusstürmer' verstehn gelernt haben (vgl. s. 43). Aio^ als alter nominativ kehrt wieder im Aioq KöpivOog dem "Zensknäblein', der dem \' jahrb. nur noch als gestalt der ammenmärchen " und als unverstandene sprich- 40 vgl. Fleckeisens jahrb. 1871 s. 311. Auch in Athen und anderwärts begegnet der name. 41 AüaiTovxog s. des Pelops: Tryphon I). Sieph. Byz. 24(), 2; AucitovxecK; s. des Oinomaos: Paus, vi 22, 4. über die stadt s. noch Strabo p. 357 Steph. Byz. 215, 12. 42 s. AKirchhoff Monatsljc.r. d. Berl. ak. 1S(;4 s. 130 fr. 43 s. CFHermann Gr. monatskuude s. 55 f. 44 das wird deutlich durch Pindar Nem. 7, 105 xaüxä bi xplc;
ENHVS E.NDYMION 71 Wörtliche redensart geläufig war; diesem d'tr-os entspricht lat. diiis (zb. nu-dius tertias) und Dins {Dias fidius), im griech. ist davon das demin. AiuXXo? gebildet. Dieses 'EvbcK; ist nun mit dem geläufigen suffix, das wir aus ndvbriiaoq kennen, fortgebildet zu *"Evbu|noi; und mit patronymischer erweiterung zu 'Evbujuiiu v. Jeder kennt den schönen schläfer, den Selene ihrer liebe würdigt. Aber noch in der jungen ebschen sage*^ gebiert ihm, hier dem söhne des Aethbos, des lier(»s der olympischen festspiele, Selene fünfzig tochter: die runde zahl der monate, nach deren ablauf das fest von Olympia wiederkehrt. Wer mit der mondgöttin kinder zeugt, die monate sind, kann nur ein himmelsgott sein; es ist eine ähnliebe Verbindung, wie wir sie schon in dem paare Helios und Perse (s. 11) kennen lernten. Diese Vorstellung musste also noch im viii jahrb., als jene sage entstand, lebendig sein. Sie wirkte noch länger fort. In den Eöen*'^ war erzählt, dass Endymion bei den göttern im himmel geweilt und nach der Hera begehrt habe, da sei er durch das trugbild einer wölke getäuscht und zur strafe für sein frevelhaftes verlangen in den Hades geworfen worden; andere Hessen ihn durch den ewigen schlaf büssen. Wie bei Ixion (s. 35 f.), so ist auch hier die vereitelte und bestrafte liebe zur himmelskönigin nur ein auskunftsmittel, um das ehemalige anrecht auf die göttin mit der gemeingriechischen Vorstellung vom göttlichen herrseherpaare auszugleichen. Die bereits der Sappho bekannte sage vom ewigen schlaf, die ebenso wie die Hesiodisebe wendung (fr. 1;^ M.), dass Zeus ihm verliehen habe selbst 'seines todes vogt' zu sein, ursprüngliche Unsterblichkeit voraussetzt, ist an eine höhle am Latmos-gebirge geknüpft: die gestalt des Endymion, xexpdKi x' d)jiroXeiv dTiopio xeX^9ei, x^Kvoiaiv dxe jaanJuXdKai; AioöKÖp Der belege für sprichwörtliche Verwendung bedarf es nicht. 45 Pausan. v 1, 3 f. vgl. Boeckh expUc. Pindari p. 138. Sohn des Aethlios war End. schon im Hesiodischen frauenkatalog (fr. 12j. 46 Hes. fr. 158 M. beim schol. Apollon. 4, 57 der gelehrtesten quelle. Statt der ver.stossung in den Hades setzt den für End. durchgedrungeiKm schlaf die Variante im schol. Theokr. 3, 50; als gewährsmann dafür nennt schol, Apoll, p. 487, 4 Epimenides. Zu den sagen von End. vgl. auch Naeke zu Valerius Cato p. 165 ff.
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ENHVS E.NDYMION 71<br />
Wörtliche redensart geläufig war; diesem d'tr-os entspricht lat.<br />
diiis (zb. nu-dius tertias) und Dins {Dias fidius), im griech.<br />
ist davon das demin. AiuXXo? gebildet.<br />
Dieses 'EvbcK; ist nun mit dem geläufigen suffix, das wir<br />
aus ndvbriiaoq kennen, fortgebildet zu *"Evbu|noi; und mit patronymischer<br />
erweiterung zu 'Evbujuiiu v. Jeder kennt den schönen<br />
schläfer, den Selene ihrer liebe würdigt. Aber noch in der<br />
jungen ebschen sage*^ gebiert ihm, hier dem söhne des Aethbos,<br />
des lier(»s der olympischen festspiele, Selene fünfzig tochter:<br />
die runde zahl der monate, nach deren ablauf das fest von<br />
Olympia wiederkehrt. Wer mit der mondgöttin kinder zeugt,<br />
die monate sind, kann nur ein himmelsgott sein; es ist eine<br />
ähnliebe Verbindung, wie wir sie schon in dem paare Helios<br />
und Perse (s. 11) kennen lernten. Diese Vorstellung musste<br />
also noch im viii jahrb., als jene sage entstand, lebendig sein.<br />
Sie wirkte noch länger fort. In den Eöen*'^ war erzählt, dass<br />
Endymion bei den göttern im himmel geweilt und nach der<br />
Hera begehrt habe, da sei er durch das trugbild einer wölke<br />
getäuscht und zur strafe für sein frevelhaftes verlangen in den<br />
Hades geworfen worden; andere Hessen ihn durch den ewigen<br />
schlaf büssen. Wie bei Ixion (s. 35 f.), so ist auch hier die<br />
vereitelte und bestrafte liebe zur himmelskönigin nur ein auskunftsmittel,<br />
um das ehemalige anrecht auf die göttin mit der<br />
gemeingriechischen Vorstellung vom göttlichen herrseherpaare<br />
auszugleichen. Die bereits der Sappho bekannte sage vom<br />
ewigen schlaf, die ebenso wie die Hesiodisebe wendung (fr.<br />
1;^ M.), dass Zeus ihm verliehen habe selbst 'seines todes vogt'<br />
zu sein, ursprüngliche Unsterblichkeit voraussetzt, ist an eine<br />
höhle am Latmos-gebirge geknüpft: die gestalt des Endymion,<br />
xexpdKi x' d)jiroXeiv dTiopio xeX^9ei, x^Kvoiaiv dxe jaanJuXdKai; AioöKÖp<br />
Der belege für sprichwörtliche Verwendung bedarf es nicht.<br />
45 Pausan. v 1, 3 f. vgl. Boeckh expUc. Pindari p. 138. Sohn<br />
des Aethlios war End. schon im Hesiodischen frauenkatalog (fr. 12j.<br />
46 Hes. fr. 158 M. beim schol. Apollon. 4, 57 der gelehrtesten<br />
quelle. Statt der ver.stossung in den Hades setzt den für End. durchgedrungeiKm<br />
schlaf die Variante im schol. Theokr. 3, 50; als gewährsmann<br />
dafür nennt schol, Apoll, p. 487, 4 Epimenides. Zu den<br />
sagen von End. vgl. auch Naeke zu Valerius Cato p. 165 ff.