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62 BEGRIFFSERNBUERUNG : ALLERLEUCHTER<br />

dia wurde nach väterbrauch fort begangen, als der gottesname<br />

längst ausser gebrauch gekommen war. Man verstand daher<br />

nicht mehr die bezeichnung des festes und verfiel, um sie zu<br />

erklären, auf einen doppelten ausweg: man leitete sie entweder<br />

von TTavbia dh. Selene oder von TTavbiaiv dem eponymen heros<br />

der Pandionischen phyle ab'^. Hier gewinnen wir nun zunächst<br />

das alte fem. TTavbia, eine fortbildung der aus der<br />

Ixionsage bekannten Aia, als bezeichnung der mondgöttin;<br />

wir kennen sie sonst nur aus einem Homerischen hymnus (32,<br />

15). wonach Selene mit Zeus TTavbiiiv yetvaro Koüpriv; unter<br />

dem einfluss des adj. bia ist daraus bei dem astrologen Maximus<br />

iravbia XeXr|vri, einmal v. 326 auch geradezu TTavbia,<br />

geworden. Sodann lernen wir sowohl den heros TT a v b i UJ v,<br />

als auch den ganzen hergang verstehn. Das alte TTdvbiog war<br />

zu TTavbiuuv sprachbch weitergebildet, die jüngere form hatte<br />

die ältere verdrängt. Der Zusammenhang, den das Pandienfest<br />

noch aufrecht hielt, wurde voUends gelockert, als bei der<br />

Kleistbeniscben phylenordnung Pandion zum eponymen einer<br />

phyle gemacht wurde. Das heiligthum des Pandion wurde<br />

seitdem der sacrale mittelpunkt der nach ihm benannten phyle;<br />

diese unterhält einen besonderen priester, stellt ihre beschlüsse<br />

in dem tempel auf, und das allen Attikern gemeinsame fest<br />

der Pandia vereinigt die mitglieder der phyle sowohl zu gemeinsamer<br />

Verehrung ihres eponymen wie zu ihrem jährlichen<br />

ungebotenen ding". Diesen thatsacben haben wir zu entnehmen,<br />

dass noch um das j. 508/7 für das bcwusstsein der<br />

Athener Pandion es war, dem das allgemeine Pandienfest ge-<br />

n. 1394; der vor Korinth gefallene att. reiter ebd. ii 3 n. 1673; TTdv<br />

bwc, TiUKkiovc, it Oiou ratbsschreiber des J. 355/4 ebd. ii 1 n. 69—70.<br />

16 Phot. lex. 376, 22 Bekkers AG 292, 10 schol. Demosth. r.<br />

21, 9 p. 539, 18 f. Dind. (hier wird nur die erste ableitung berüclvsichtigt).<br />

17 heiligthum des Pandion CIA ii n. 553, 8. 556, 9. 559, 13;<br />

priester desselben ebd. ii n. 554 & 421. n. 1179; den anschluss des<br />

ungebotenen dings an das Pandienfest zeigt CIA .ii n. 554 b p. 421<br />

"€bo?ev xr) TTavbiovibi (puXfl iv xf) dYopd xfl |uexä TTdvbia, Armöaxpaxo?<br />

eTire KXX. In einer witzigen kritik (Aus Kydathen s. 132 f.) hat vWilamowitz<br />

das ding auf den köpf gestellt und den Pandion als "heros<br />

der Pandia' erklärt; die sollen 'gesammtfcst des Zeus' bedeuten.

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