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368 ABSTRACTE GOTTESBEGRIFFE<br />

insebrift nach Zeus, dem auch hierbei das höchste verdienst<br />

zuerkannt wird, allen übrigen voran Phobos. Auch Philodemos<br />

hatte in einer lückenhaften stelle (eüff. p. 35, 21 G.) zweifellos<br />

von wirklichem cultus dieses gottes zu berichten gewusst. Sogar<br />

in eine ionische sage von Phokaia ist der name verwebt;<br />

es sind zwilbngsbrüder aus dem Kodridengeschleebt, von denen<br />

sie bandelt, Phobos und Blepsos ^ Ein platz bei Sekyon trug<br />

den namen ct)ößoq: den kindern der Leto sobte dort ein sebreekbild<br />

erschienen sein, offenbar der Phobos selbst. Auch der<br />

Tod ist als leibhaftige gottheit gefasst worden. Er pocht an<br />

die thüre, tritt an das köpfende des sterbenden und ergreift<br />

besitz von ihm, indem er eine baarlocke mit seinem sehwerte<br />

abschneidet'*. Aber Sisyphos weiss ihn zu überlisten und zu<br />

binden, Herakles ihm seine beute zu entreissen. Vergilius<br />

lässt ihm bei der leichenfeier opfer darbringen (Aen. xi 197><br />

Noch heute flucht der Sieibaner bei santa Morte^°. Den<br />

Griechen ist Thanatos männlich, den Römern weiblich Mors<br />

uud Mo7'ta, wie den Südslaven die pest, die von haus zu haus<br />

geht ihre opfer zu holen. Wie in diesen fällen, so lässt sich<br />

für eine überraschend grosse zahl abstracter begriffe göttliche<br />

geltung und Verehrung erweisen; die inschriften vermehren<br />

noch immer den stoff, wie zb. eben der neue band der Inschriften<br />

von Pergamon (n. 310) eine widmung an 'Apexf) Kai<br />

Zincppoffüvri ^^ brachte.<br />

Wir müssen uns also in die thatsaebe finden, dass die<br />

8 Plut. de muh uirt. 18 p. 255 nach Charon von Lampsakos.<br />

Polyainos strat. 8, 37 hat in seinem auszug aus Plutarch OöEo? statt<br />

(t>ößo?. Pausan. ii 7, 7 ^evopivou bi oqpioi beipaxo?, ivQa Kai vöv d>ößov<br />

övo|Li(iZouoi xö xiDpiov.<br />

9 Horat. c. i 4, 13 'pallida Mors aequo pulsat pede pauperum<br />

tabernas regumque turres' Lucr. 3, 959 'nee opinanti Mors ad Caput<br />

adstitit'; weihung bei Eurip. Alk. 73 f. (über den ritus s. Dittenbergers<br />

Hallisches programm von 1889). Vgl. CRobert, Thanatos.<br />

Berl. Wincltolmannsprogr. 1879.<br />

10 Guastella im Padre Antonio (Ragusa 1885) p. 56.<br />

11 Bekannt war der cultus der 'Apexii aus Aphrodisias (Fränkel<br />

ao. s. 232), Smyrna (Philostr. uit. soph. i 25, 11 KI'JTIUJ xoö xfj? 'Apexf;?<br />

iepoO), Balbura in Lykien (Reisen im Südwest! Kleinasien 2, 186<br />

n. 242 iep^a 'Apexfi? vgh Petersen ao. s. 187).

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