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366 ABSTRACTE BBGRIFPE serus (s. u.) Metus Pauor Dolor Lucius Morbus Bella Senectus^. In dem maasse als der glaube an die götter der classischen zeit seine kraft verlor, wui-den auch die göttervorstellungen, wie dichtung und kunst sie gestaltet hatte, frei und verfügbar als bequeme mittel dichterischer darstellung. Von den dicbtern der Neronischen zeit, ja von Horatius und Ovidius an können wir diesen Vorgang verfolgen, der in der jüngeren Alexandrinischen schule seinen höhepunkt erreichte: der bedeutendste und für die folgezeit maassgebende Vertreter ist Nonnos, in der lateinischen litteratur der zu Alexandreia geborene Claudius Claudianus. Alles, jede handlung, jedes ereigniss, setzt sich bei ihnen zu einem spiel göttlicher kräfte um. Dass bei diesen dicbtern auch abstracten begriffen breiter räum gewährt wird, ist kein wunder; die persönlichen götter haben für sie keine tiefere bedeutung als jene begriffe, sie sind beide gleich sehr bewegliche vorstellungsfonnen dichterischer einbildungskraft geworden. Erlauben die geschichtlichen tbatsachen diesen satz umzukehren und für die ältere zeit lebendigen glaubens dieselbe werthschätzung dieser abstracten wie der persönlichen gottheiten zu fordern? In der that ist die zahl abstracter begriffe, die nacliweislicli gottheiten des cultus gewesen sind, sowohl in Griechenland als in Rom überraschend gross. Auch unter den schattenhaften gestalten der angeführten listen fehlen sie nicht. Das von Cicero, Vergilius, Seneca und Silius (13, 583) genannte Alter (Senectus), auch in der Theogonie (225 rfjpd^ x' oüXöpevov) unter den kindern der Nacht aufgeführt, hatte zu Gades einen altar5. Selbst die 'zu spät kommende schäm' Seneea's (v. 692) dh. die Reue war nicht bloss eine dichterische figur. MexapeXeia wurde zu Argos verehrt'. Der Hunger ist den Griechen männlich wie uns, den Römern weibbeb Farnes; weiblieh war aber auch den Griechen das Schreckgespenst 2 Auch Petronius bell. du. (c. 124) v. 254 ff. und Silius Italiens Xiii 579 ff. geben solche listen. 3 PhUostr. 1. d. Apollon. 5, 4 p. 190 Ol. LRanke sprach davon, s. Dubois-Reymond in den Sitzungsb. d. Berl. akad. 1886 s. 317. 4 Philodemos ir. eöoeßeia? p. 35 Gomp.
GÖTTLICH VEREHST 367 der hungersnoth, und dies hatte als Boußpujffxi
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366 ABSTRACTE BBGRIFPE<br />
serus (s. u.) Metus Pauor Dolor Lucius Morbus Bella Senectus^.<br />
In dem maasse als der glaube an die götter der classischen<br />
zeit seine kraft verlor, wui-den auch die göttervorstellungen,<br />
wie dichtung und kunst sie gestaltet hatte, frei<br />
und verfügbar als bequeme mittel dichterischer darstellung.<br />
Von den dicbtern der Neronischen zeit, ja von Horatius und<br />
Ovidius an können wir diesen Vorgang verfolgen, der in der<br />
jüngeren Alexandrinischen schule seinen höhepunkt erreichte:<br />
der bedeutendste und für die folgezeit maassgebende Vertreter<br />
ist Nonnos, in der lateinischen litteratur der zu Alexandreia<br />
geborene Claudius Claudianus. Alles, jede handlung, jedes ereigniss,<br />
setzt sich bei ihnen zu einem spiel göttlicher kräfte<br />
um. Dass bei diesen dicbtern auch abstracten begriffen breiter<br />
räum gewährt wird, ist kein wunder; die persönlichen götter<br />
haben für sie keine tiefere bedeutung als jene begriffe, sie<br />
sind beide gleich sehr bewegliche vorstellungsfonnen dichterischer<br />
einbildungskraft geworden. Erlauben die geschichtlichen<br />
tbatsachen diesen satz umzukehren und für die ältere<br />
zeit lebendigen glaubens dieselbe werthschätzung dieser abstracten<br />
wie der persönlichen gottheiten zu fordern?<br />
In der that ist die zahl abstracter begriffe, die nacliweislicli<br />
gottheiten des cultus gewesen sind, sowohl in Griechenland<br />
als in Rom überraschend gross. Auch unter den schattenhaften<br />
gestalten der angeführten listen fehlen sie nicht. Das<br />
von Cicero, Vergilius, Seneca und Silius (13, 583) genannte<br />
Alter (Senectus), auch in der Theogonie (225 rfjpd^ x' oüXöpevov)<br />
unter den kindern der Nacht aufgeführt, hatte zu Gades<br />
einen altar5. Selbst die 'zu spät kommende schäm' Seneea's<br />
(v. 692) dh. die Reue war nicht bloss eine dichterische figur.<br />
MexapeXeia wurde zu Argos verehrt'. Der Hunger ist den<br />
Griechen männlich wie uns, den Römern weibbeb Farnes;<br />
weiblieh war aber auch den Griechen das Schreckgespenst<br />
2 Auch Petronius bell. du. (c. 124) v. 254 ff. und Silius Italiens<br />
Xiii 579 ff. geben solche listen.<br />
3 PhUostr. 1. d. Apollon. 5, 4 p. 190 Ol. LRanke sprach davon,<br />
s. Dubois-Reymond in den Sitzungsb. d. Berl. akad. 1886 s. 317.<br />
4 Philodemos ir. eöoeßeia? p. 35 Gomp.