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362 MENSCHLICHE EIGENNAMEN<br />

hat, wird in dem stücke (1105) in einer weise von dem Lakonier<br />

zum friedensschluss herangeholt, die einen zureichenden<br />

grund erst dann erhält, wenn es name oder beiname einer<br />

gottheit war; und damit ergibt sich auch für die namen TTauffiffxpaxog<br />

Auffipaxoi; TTauffipaxoi; gleicher Ursprung. An den<br />

Praxiteles ist eine weihinschrift von Lebadeia {CIGS i 3089)<br />

gerichtet. Ein altes heiligthum auf der europäischen seite<br />

der einfahrt in den Pontes, das von den Argonauten gegründet<br />

sein sollte und durch Constantin den grossen zu einer kirche<br />

des erzengels Michael umgeschaflfen wurde, hiess Zujfföeveiov:<br />

es führte seinen namen von dem gotte, der ehemals dort verehrt<br />

wurde, dem 'krafterbalter'; die Wirkungen des alten<br />

heilgottes verblieben der kirche, in der heilungswunder durch<br />

incubation geschahen ^*. Nach solchen Vorkommnissen hat man<br />

das recht und die pflicht, sich von der herrschenden Vorstellung<br />

zu befreien und die griechischen eigennamen darauf zu prüfen,<br />

ob sie trotz des Scheines freier bildung nicht doch einen<br />

ehemaligen gottesbegriff in sich tragen ^^; aber man darf sieb<br />

dabei auch nicht verhehlen, dass die masse solcher zu<br />

mensehennamen umgewertheter sondergötter schon zeitig den<br />

Griechen den weg zu wirklieb freier prägung von eigennamen<br />

weisen musste.<br />

Ich wib den gegenständ nicht verlassen ohne auf eine<br />

bisher kaum beachtete seite desselben kurz hinzuweisen, von<br />

welcher bei planmässiger beobacbtung reiche ausbeute für die<br />

griechische religionsgesehichte zu erhofi'en ist. So lange als<br />

die namengebung an den cultus des geschlechts und der<br />

familie gebunden blieb (und das ist offenbar vielfach noch<br />

lange so gebalten worden, nachdem schon ein freierer brauch<br />

durchgedrungen war), dienen uns die eigennamen einer familie<br />

28 Sozomenos h. eccl. ii 3, 8 (heilungswunder ebend. § 9—13)<br />

Malalas p. 78, 19 f. Cedrenus t. i p. 209 f. vgl. Maury Revue archeol.<br />

1849 p. 144 ff. 1850 p. 257 f.<br />

29 Aus lateinischem gebiet führe ich den in späterer zeit häuflgeren<br />

eigennamen Orieiis an. Man könnte verleitet sein ihn auf<br />

die geburt des kindes zu beziehen. Aber wir haben eiue stadtröroische<br />

weihung Orienti (soli natürbch) CIL vi 556; vgl. s. 185.207.

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