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360 MENSCHLICHE EIGENNAMEN<br />

Es ist nur die Jugend der Völker, der diese erscheinungen<br />

angehören. Der satz, dass in der zeit des entwickelten heidentbums<br />

der name einer anerkannten cultusgottbeit nicht anf<br />

einen menschen übertragen werden kann, bleibt dadurch unberührt.<br />

Wie aber diese Übertragung, sobald sie üblich wird,<br />

ein zeichen der autlösung und Zersetzung ist, so mnss umgekehrt,<br />

wenn ein gottesname menschen zugedacht wird, der schluss<br />

gelten, dass derselbe zu jener zeit, wenn nicht überall, doch<br />

in der fragliehen landschaft bereits entwerthet war. Während<br />

man den Acbeloos zu Megara noch um kindersegen anflehte<br />

's. 353), konnte auf den dorischen inseln Kos und Rhodos<br />

AxeXiLoq zu einem männernamen umgewerthet werden. Dass<br />

"Evbioi; in Sparta (s. 69 f.), TTdvbioq mindestens seit 400<br />

V. Chr. (s. 61, 15) und AÜKOI; (S. 213 f.) seit der diadoehenzeit^'<br />

zu Athen als menschliche eigennamen dienten, stimmt<br />

genau zu der frühen entwerthung dieser gottesbegriff'e. 'AYpau-<br />

Xo? scheint zu Chalkis auf Euboia frauenname gewesen zu<br />

sein {IGA 3751: zu Athen wird man aus guten gründen<br />

(s. 135 f.) eine solche Verwendung vergeblich suchen. Schon<br />

früher bat sich uns die vermutbung aufgedrängt, dass die<br />

zahlreichen und häufigen namenbüdungen mit 'Yipi- und 'Apiffxoursprüngbch<br />

Variationen der begriffe eines höchsten und besten<br />

gottes waren 's. 50. 53). Gewiss ist die griechische namengebung<br />

überaus beweglich und frei, wer möchte das verkennen?<br />

Aber ursprünglich kann sie es nicht gewesen sein.<br />

Und dass sie es wurde, hatte, wie ich denke, seinen grund<br />

in nichts anderem als darin, dass zur benennung von mensehen<br />

eine fülle abgelegter götternamen in gebrauch war, deren durchsichtige<br />

und sinnvolle bildung den alten zusammenbang mit<br />

dem väterlichen cultus rasch vergessen liess nnd zu wetteifernder<br />

freier nachbildung anreizte. AVeit mehr als man ahnt,<br />

bergen sieb in grieehiseben eigennamen ehemalige sondergötter.<br />

Ich will nicht wiederholen, was sich uns auf dem bisherigen<br />

weg schon dargeboten hat. Aber ich möchte die<br />

wenigen leser kennen, die nicht ein lächeln ankonmit, wenn<br />

23 Zum ersten mal scheint der name Ijvkos auf einer Urkunde<br />

wahrscheinlich des j. 305/4 (7.4 ii 252ii p. 413 vorzukommen.

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