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336 AUSGESTALTUNG I-ERSÖNLK-IIER GÖTTER<br />

beschwören, seinen willen bannen und zwingen zu können'.<br />

Zur erhofften wirkung ist das treffende wort die wichtigste<br />

bedingung 1": man muss den gott bei dem namen anrufen und<br />

verpflichten, der das vermögen, gerade in dem besonderen<br />

falle zu helfen, einsehbesst. Nichts ist bezeichnender für die<br />

noch lange bin wirkende alte geltung der sondergötter als<br />

die thatsachc, dass dem feierlichen gebet die nennung des<br />

persönlichen gottesnamens nicht genügt. Man sucht nach dem<br />

treffenden beinamen, und weil die religiöse Vorstellung durch<br />

die ausbüdung des persönlichen gottes in unsicheres schwanken<br />

zwischen person und begriff' gerathen ist, häuft man die beinamen,<br />

und thut darin lieber des guten zu viel als dass man<br />

sich der gefahr aussetzt das entscheidende wort zu übersehn.<br />

Nachdem Horatius im eingang- des carmen saeculare Diana<br />

zusammen mit Apollon angeredet hat, wendet er sich v. 13,<br />

um wachsthum der bürgerschaft zu erflehn, an Diana nicht<br />

mit nennung des eigennamens, sondern mit den werten Rite<br />

maturos aperire partus lenis, LUthyia, tuere matres, siue<br />

tu Lucina probas uocai'i seu Genitalis. Da haben wir die<br />

für diese häufung der beinamen im gebet übliche formel e'ixe...<br />

ei'xe, siue... siue^^. Die freie anwendung, welche seit Aischylos<br />

dichter und Schriftsteller davon machen, lässt uns sehlicsscn,<br />

dass sie mehr und mehr ihre eigentbche bedeutung verlor.<br />

Die Unterordnung findet ihre natürliche grenze in demselben<br />

gesetz des vorstellens uud der spräche, das ihre Voraussetzung<br />

ist. Nur durchsichtige bezcichnungen, nur sondergötter im<br />

vollen sinn des worts, eignen sich dazu. Der eigenname kann<br />

9 Das tritt noch bei den Griechen zuweilen in der Schilderung<br />

feierbcher gebete hervor, wie bei Pindar Ol. 1, 73. 6, 58 Ibas A 349 f.<br />

vgl. Aisch. Eum. 287 ff.<br />

10 Einen deutlichen und bekannten beleg gibt das märchen<br />

vom Simeliberg bei Grimm n. 142.<br />

11 Piaton Krat. 400e dj?irep iv xai? eöxai? vöno? ^oxiv i^|iiv eü-<br />

XeaOai, oi' xiv^? xe Kai öiröSev xaipouaiv övoiaaMiaevoi Timaios 28'' vgl.<br />

Sauppe zu Protag. 358i> Schanz im festgruss zur Würzb. philol.vers.<br />

s. 109, 1. Eurip. fr. 912, 2 Zeö? ei x' 'Aibn? övo|aaZö|uevo? öx^pYei?<br />

Aisch. Agam. 160 Zeö?, 8? xi? irox' iajiv, el xö6' aöxü) qpiXov KeKXrjp^vuj,<br />

xoOxö viv irpoöevv^TTU) vgl. Eurip. Herakles 1263 fr. 480 usw.<br />

Richtig urtheilt d.-u-iibei- Bergk Kl. philol. schrr. 2, 703 anm. 129.

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