23.04.2013 Aufrufe

Untitled - JScholarship

Untitled - JScholarship

Untitled - JScholarship

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

316<br />

ENTSTEHUNG<br />

Ttaxrjp nnd louis pater luppiter finden ihre laut für laut entsprechende<br />

parallele im indischen Dyäush pitar. xVber schon<br />

in den hymnen des Rigveda tritt der gott, so sehr seine grosse<br />

auch gelegentlich durchblickt, doch in den schatten vor dem<br />

kämpfer und herrseher Indra. Die etymologie des Indra ist<br />

endgültig bis heute noch nicht ermittelt, schon den vedischen<br />

Indern konnte das wort keine andere funetion als die eines<br />

eigennamens ausüben. Dagegen ist die wz. dyu, von der Zeus<br />

usw. stammen, gerade bei den Indern fortwährend in vollem<br />

gebrauch geblieben, und war in einer anzabl von appellativcn,<br />

adjeetiven und verbalformen lebendig und begriffbeb unzweideutig.<br />

Das wort dyäus bedeutete himmel und tag, und daneben<br />

den gott. Den Indern konnte der undurchsichtige Indra<br />

zum mächtigsten gott werden, der für sie durchsichtig gebliebene<br />

Dyaush-pitar eignete sich nicht zu allem dem, wozu persönbebkeit<br />

erfordert wurde.<br />

Es ist ein einfaches und verständliches gesetz, das wir<br />

nun aufsteben können. Die bedingung für die entstehung persönlicher<br />

götter ist ein sprach geschichtlicher Vorgang. Indem die<br />

benennung eines wichtigeren sondergottes durch lautliche Veränderung<br />

oder durch das absterben des entsprechenden wortstamms<br />

den Zusammenhang mit dem lebendigen Sprachschätze<br />

verliert und ihre verständbebkeit einbüsst, wird sie zum eigennamen.<br />

Erst wenn er in einem eigennamen gebunden ist, erhält<br />

der gottesbegriff die fäbigkeit und den antrieb zur persönlichen<br />

ausgestaltung in mythus und cultus, dichtung und<br />

kunst. Aber da der im eigennamen gebundene begriff auch<br />

ein leben für sich hat, insofern er immer von neuem dem<br />

menschen sich aufdi-ängt, wird er unwillkürlich erneuert (oben<br />

s. 56 f.); so entstehen neue sondergötter, welche die als eigennamen<br />

ausgeschiedene benennung zu ersetzen bestimmt sind.<br />

Apollon erneuert sich in Alexikakos, Apotropaios usw. Wenn<br />

wir frühere beobachtungen (s. 242 ff.) hinzunehmen, so dürfen<br />

wir schon jetzt sagen, dass dies hervortreten persönbeber götter<br />

aus der fülle der sondergötter nichts geringeres bedeutet als<br />

den geistigen fortschritt von einzelVorstellungen zu höheren<br />

40 Muir, Original sanscrit texts 5, 33 f. 1181'.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!