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294<br />

AUGENBLICKSGÖTTER<br />

gewissen auf, begriffe die mehrfach noch mit der Unmittelbarkeit<br />

der ursprünglichen einzelvorstelbmg hervortreten-'. Oder<br />

aber der einzelbegriff ordnet sich einem höheren gotte als eine<br />

ausstrahlung oder ein gebilfe desselben unter, wie Piaton (Gesetze<br />

V ]). 730-'^) dem einzelnen menschen in der fremde seinen<br />

schutzgott zutheilt und diesen als begleiter des Zeus Hevio^<br />

bezeichnet. Epileptische zufalle, äusserungen von geistesstörung<br />

und tobsucht sind sichere anzeichen dafür, dass ein dämon besitz<br />

von dem mensehen ergriffen bat: der scher oder winkelpriester,<br />

an den die angehörigen sieh wenden, weiss dann aus den Symptomen<br />

zu sehbessen, welche gottheit es ist, ob die göttermutter oder<br />

Poseidon oder Enhodia oder Apobon Nomios oder Ares oder<br />

Hekate, die durch entsprechende opfer versöhnt werden muss -".<br />

Das entspricht der denkart der zeit, in welcher ausgebildeter<br />

cultus persönlicher götter herrschte. Das niedere volk bat<br />

vermuthlich stets an der alten einfachen Vorstellung festgehalten;<br />

in der zeit wo den gebildeten der alte glaube wankend<br />

geworden war und der aberglaube des volks ungehinderter<br />

hervortreten konnte, macht auch diese Vorstellung sich wieder<br />

geltend. Immer ist es ein besonderer dämon, der in dem epileptischen,<br />

dem irren, dem tobsüchtigen seine wohnung aufgeschlagen<br />

hat und durch die mittel magischer beschwörung gebannt<br />

und ausgetrieben werden muss. Auch das Christenthum,<br />

da es doch auf erden .und in menschen zu leben hatte, konnte<br />

sich der herrschenden vorstebung nicht verschbessen; es hat<br />

die heidnischen dämonen übernommen und ihnen als teufein die<br />

höbe zur heimath gegeben; die alten formein der beschwörung<br />

stehn bis heute in den ritualbüchern christlicher kirehen und<br />

24 Hom. O 412 oüxu) K6V xfi? pnxpö? 'Epivöa? ^Eairoxivoi? Aisch.<br />

Sieben 886 iraxpö? Oibiiröba iröxvi' 'Epivö? vgl. 70. 7-22 ua. Über die<br />

Erinyen vgl. jetzt ERohde im Rhein, mus. 50, 6 ff.<br />

25 nach Hippokr. irepl iepn? voööou c. 1 (Littre t. vi p. 360 f.)<br />

vgl. Eurip. Hipp. 141 öu Ydp ^v9eo?, Ol Koupa, ei x' ^K TTavö? ei 9' 'EKOxa?<br />

f\ aepvüiv Kopußdvxuuv fi Maxpö? öpeia? qjoixä?, ei x' d|U(pi xdv uoXö-<br />

9ripov AiKxuvvav d|airXaK(ai? dviepo? d9öxujv ireXdvwv xpöxi;i und ebend.<br />

236 xdbe laavxeia? äixa iroXXfj?, ö? xi? oe 9eu)v dvaöeipdZei Kai irapaKÖirxei<br />

cpp^va?, d) irai Med. 1172 böHaffd irou f\ TTavö? öpYÖ? fj xivo? 9eiljv<br />

(1. f| 9eu)v larjxpö?) poXeiv dvuiXöXuEe; s. Mueh Plinius n. h. 2. 15 f.

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