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MONOTHEISMUS UND POLYTHEISMUS 275<br />

kannter Sammlung stark vermehrte material gestattete für<br />

die verschiedenen nationalen kreise kalendarische typen aufzustellen<br />

und in diesen weiter einzelne gemeinsame grundzüge<br />

zu erkunden. Eine zweite aufgäbe war, die spuren alterthümlicher<br />

cultusformen zu sammeln, die als widersprucbsvobe<br />

trümmer vergangener zeit in die geschicbtliche hinein ragen,<br />

wie menschenopfer und fetisehmässige götterbilder; sie gestatten<br />

auf höheres alter der so verehrten götter zu sehbessen. Endlieb<br />

lohnte es sich, die religion der auf tieferer, vorgriechiseher<br />

culturstufe verharrten verwandten \ ölker im norden und osten<br />

von Hellas, die dem geschichtlichen Hellenen nur darum als<br />

barbaren erschienen, weil sie an seiner culturentwicklung nicht<br />

theilgenommen hatten, wie Makedonier, Thraker, Bithyner,<br />

vergleichend heranzuziehn. Alle diese beobachtungsreihen<br />

treffen in wesentlich demselben ergebniss zusammen. Es sind<br />

so ziemlich dieselben vier bis fünf götter, welche sich aus<br />

jenen ganz verschiedenen Untersuchungen immer als ältester<br />

stock ergeben. Da liegt es nahe, wie die gestalten der heldensage,<br />

die sich oft als durchsichtige Verkörperungen oder hypostasen<br />

von attributen bekannter götter darzustellen scheinen,<br />

so auch eine grosse zahl der späteren götter aus jenen älteren<br />

bauptgöttern abzuleiten, indem man differenzierung derselben<br />

oder verselbständigung von attributen annimmt. Wenn man<br />

aber erst in dieser betraebtungsweise sich befestigt bat, lässt<br />

sich schwer der weitere schritt vermeiden, auch diese wenigen<br />

götter, mit ausnähme natürlich der einen weiblichen hauptgottheit,<br />

selbst wieder als ausfluss des einen umfassenden himmelsgottes,<br />

des Zeus zu betrachten; und in einzelnen fällen, wie<br />

bei Dionysos und Apollon, mag das höchst methodisch und<br />

durch zwingende gründe gefordert seheinen. Man kann so<br />

auf induetivem wege der an,sicbt Schellings und Welckers nahe<br />

geführt werden.<br />

Ein gedanke muss ausgedacht werden, wenn wir seiner<br />

baltbarkeit oder unbaltbarkeit inne werden sollen. Das unterfangen,<br />

die ganze griechische mythologie durch annähme von<br />

hypostasen zu erklären, musste jedem nicht von allem unterscheldungsvennögen<br />

für Wahrheit und wahrscbeinbchkeit verlassenen<br />

zu gemüthe führen, dass er auf einer schiefen ebene

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