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272<br />

SONDERGÖTTER<br />

wohnstätte fand^*. Durch die endlose reihe der heroen und<br />

der benannten dämonen ist nun die menge älterer sondergötter,<br />

die sieb in den beinamen höherer götter ergeben hatte, ins<br />

unübersehbare vermehrt. Die Hesiodischen Werke (252) veranschlagen<br />

die zahl der unsterblichen wesen, die auf erden in<br />

Zeus' auftrag über das mensehengeschlecht wachen, auf 'dreimal<br />

zehntausend'. Wenn um das jähr 800 v. Chr. von haus<br />

zu haus eine erschöpfende aufnähme aber gottheiten hätte vorgenommen<br />

werden können, die im mund und herzen von<br />

Griechen lebten, würde die zahl gereicht haben?<br />

Wie konnten diese massen, abgesehen von dem was uns<br />

antiquarische Überlieferung und inschriften geben, bis auf so<br />

dürftige spuren zerstieben? Wir haben den Vorgang so oft im<br />

einzelnen beobachten können, dass sich nun leicht ein gesammtbild<br />

ergibt. Alle diese götter, so lange ihre benennungen<br />

begrifflich durchsichtig bleiben, sind schattenhafte gestalten,<br />

denen es an körper und schwere fehlt um sich auf den füssen<br />

zu halten. Wie schatten erscheinen sie in dem hellen licht,<br />

das über die weit des Zeus ausgegossen ist: sie beissen dann<br />

dämonen oder heroen. Sie sind zu schwach und ohnmächtig<br />

um der anziehungskraft zu widerstehn, welche voll ausgebbdete<br />

und anerkannte götter verwandten begriffs ausüben.<br />

Woben sie sieh die alte würde wahren, so können sie nichts<br />

besseres thun als der höheren gottheit sieb anschliessen. Sie<br />

müssen gleichsam hörige werden; um eines mächtigeren Schutzes<br />

willen geben sie freiheit und Selbständigkeit auf Das geschieht,<br />

indem sie in die gcfolgschaft des persönlichen gottes treten;<br />

am gewöhnlichsten, indem sie in ihm aufgehn und sich demselben<br />

als attribut hingeben.<br />

Das Schicksal, das die einzelnen alten götterbegriffe traf,<br />

kann nicht ganz vom zufalle abhängig gewesen sein. Wir<br />

sehen schon jetzt, dass dafür die beschaffenheit der Wortprägung<br />

maassgebend war. Solche begriffsbezeiehnungen, welche<br />

ihr ungestörter lautbestand und zusammenbang mit anderen<br />

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