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.\LS DÄMONK.X ÜKD HEROEN 269
dessen fest einstmals bedeutend genug gewesen war, um bis
tief in die kaiserzeit nn namen eines monats fortzuleben, ist
in der ionischen Überlieferung zu einem gewöhnlichen heros
herabgesunken. Zu Ephesos gieng die sage, ein hirte Pixodaros
habe zu der zeit, als man der Artemis einen steinernen
tempel erbauen wollte, wofür das material weither hätte beschafft
werden müssen, die beobacbtung gemacht, dass einer
seiner bocke mit dem born ein stück glänzend weissen marmors
vom boden losbrach; um der botschaft willen, die der
Stadt so grosse kosten ersparte, sei er hoch geehrt und sein
name zu Enangclos geändert worden. Vitruvius, der das berichtet
(x 7), sagt auch, worin diese ehren bestanden: 'bis
heute geht allmonatlich (an bestimmtem tage) ein beamter an
jenen ort, um dem Enangclos ein opfer darzubringen, und auf
der Unterlassung dieser pflicht stebt strafe'. Der fall ist überaus
lehrreich für den Vorgang, den wir eben festzustellen
suchen. Ein hochgehaltener gott, der bis in die hellenistische
zeit monatliche opfer forderte, hatte Enangclos die lonier schon
bei ihrer ansiedelung begleitet und war an die stelle des an
dem orte bereits vorgefundenen karischen cultus des Pixodaros
getreten. Die gottheit musste verblassen vor dem glänze der
Olympier, aber der cultus und mit ihm der name überdauerte
die Jahrhunderte. Ein Steinbruch war inzwischen an der stelle
entstanden, die schon der Urbevölkerung hebig gewesen war,
und nun bbdete sich die legende, die in so kindischer weise
den längst nicht mehr verstandenen karisehen und hellenischen
cultus erklären soll. Zu Milet ist Euangelos Stammvater des
priesterlichen geschlechts am Branchidenheibgthum, der Euangeliden.
Ein kriegsgefangenes mädchen aus Karystos bat ihn
geboren, Branchos ihn als söhn angenommen; wie Ion, wächst
er im heibgthum des Apollon heran 'nicht wie andere mensehenkinder,
sondern wie ein göttersohn'^'; herangewachsen wird er
'verkündiger der orakelsprüche' und dessbalb Euangelos genannt.
Zu Milet können wir also nur heroencult für den
Stammvater der Euangebden voraussetzen. Und in Athen, dem
57 Konon n. 44 f^uEave b' ö iraT? oö Kaxd XÖYOV dXXd 6eic( xivi
fdx'J vgl. Rhein, mus. 30, 214.