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264<br />

SONDERGÖTTER<br />

tode ein 'naehtwächter-dämon' zu werden; das Sibyllcnorakel,<br />

auf das seine anhänger sich beriefen, befahl der mensebbeit<br />

ihn fortan als 'grössten nachtwandelnden heros, den beisitzer<br />

des Hephaistos und Herakles des herren' zu verehren'"'. Auch<br />

ohne ein zeugniss darf man überzeugt sein, dass der begriff<br />

des dämon oder heros 'Nachtwächter' nicht erst im köpf des<br />

nach Unsterblichkeit dürstenden Kynikers gewachsen war. Hinter<br />

diesen einzelbegriffen steht der umfassendere begriff des 'Wächters',<br />

hier haben wir nun einen echten heros. Im heiligen<br />

bezirk von Delphi stiess an den tempel der Athena Pronaia<br />

das heiligthum des Pbylakos'*'; er galt dort als heros und man<br />

sagte, dass er den Delphiern gegen die Perser hilfe gebracht,<br />

später auch, dass er bei dem Galliereinfall eingegriffen habe.<br />

Er steht ganz auf sich und ist dem Apollon nicht beigeordnet<br />

worden, während der weibliche nebenschoss «tuXdKTi beiname<br />

der Hekate geworden ist. Auch in der heldensage spielt der<br />

begriff eine bedeutsame rolle. Phylakos, ein sobn des Deion<br />

und dei- Diomede, ist der vater des Tphiklos, dem Melampus<br />

die rinderherde raubt *^. Während zu Delphi Phylakos sondergott<br />

geblieben war und offenbar ursprünglich nur als tempelwäehter<br />

verehrt wurde, ist er hier, vermuthlich in thessabschem<br />

glauben, zu einem persönlichen gotte geworden, dem himmlischen<br />

'Wächter', und hat mythus entwickelt: sein sobn isl der 'starke',<br />

der besitzer der himmbsehen rinderherde. Die stadt Phylake<br />

in der Pbthiotis, welche mit diesem Phylakos in Verbindung<br />

gesetzt wird, lässt den begriff der himmlischen warte (s. 207 ft'.)<br />

nicht verkennen: auch hier sind gottes- und ortsname untrennbare<br />

correlate.<br />

Auch an räthseln fehlt es nicht. Im .\sklepieion von<br />

40 Lukianos tod des Peregr. 27 Kai xpnOMod? xiva? bxiinax ira­<br />

Xaiou? br|, ui)? xpeiiiv ein ba{|uova vUKXotpöXaKa f€viaQax aöxöv vgl. "28,<br />

das Sibyllenoral^el 29 vuKxiiroXov KdXo|aai xi|aäv i'ipuja H^YIUXOV KXX.<br />

41 Phylakos in Delphi: Herod. 8, 39 \gl. Paus, x 8, 7. 23, 2. Schol.<br />

Theoer. 2, 12 ('EKdxri) vOv "Apxeiui? KaXeixai Kai OuXdKii (uXdKa Lobock Agl. 515 c) -f] 'EKdxn.<br />

42 Apollod. I 9, 4. 12 Steph. Byz. 67;!, 15 OuXdKn iröXi? Geoffa-<br />

Xia? . . . dirö c|)uXdKou xoO Avjiövo? usw. vgl. Eckermann, Mebimpus<br />

und sein gescblecbt s. 29 ff.

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