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260 SONDERGÖTTEÜ seitengässehen von Kleinbasel eine alte schiffcrkneipe auf, welche sich 'Zum stillen wind' benannte. Zeus ist zu Sparta als Eüdvejuoq, von den loniern als Oupioq verehrt worden. Auch gegen sehädliches oder lästiges geschmeiss, in dem man eine Schickung göttlichen zorns sah^^, kann nur ein gott helfen. Zu Abphera in Arkadien erhielt der 'Mückenjäger' MuiaYpoi;, von Pausanias (VIII 26, 7) als heros bezeichnet, abjährlich bei dem hauptfeste des ortes sein opfer vor allen andern; bei jedem opferthier wurde er ausserdem angerufen, und die folge war, dass bei opfer und opfcrscbmaus keine mücke lästig fiel. Noch grossartiger waren zu Olympia die Wirkungen des gebets und opfers: bei den dortigen festspielen liess sich trotz der hochsommerzeit und der menge der stieropfer diesseits des Alpheios keine mücke blicken 3". Dort wandte man sich freilich nicht an einen gewöhnliehen fliegengott, sondern gleich an Zeus selbst, den in der eigenscbaft des 'Fbegenabwehrei-s' 'Airöpuio? zu verehren Herakles erfunden haben sollte. Die stadt Elis übernahm diesen cult des Zeus 'Artopuio?. Aber hier wurde, wie wir anderweitig ^i erfahren, längst der 'Mückenfeger' Myiakores verehrt: wenn diesem gotte — und er heisst ausdrücklich gott — sein opfer dargebracht war, gab es keine mücke mehr, sie waren alle sofort zu grund gegangen. Gegen die landplage der mause musste der allenthalben an der küste der Aiolis und in der troischen landschaft, auf den inseln Tenedos, Lesbos und Keos, vielleicht sogar in Athen verehrte Apollon IpivGeu? (ZiaivGioq), 29 Plinius n. h. 11, 104 von der heuscbreckenplage 'deorum irae pestis ea intellegitur'. 30 Pausan. v 14, 1 Clemens Ah protr. p. 11, 24 Sylb. vgh Aibanos n. an. 5, 17 Wentzel 'eiriKXricjei? cap. vii p. -25. Der komiker Antiphanes (Meineke in p. 134) bei Athen, i 4f verräth auch das geheimniss: man opferte vor den festopfern den mucken als lockspeise ein rindvieh, und das ganze geschmeiss der landschaft verzog sich dahin. Der gleiche brauch xai? luuiai? irpo9Ö6ff9ai ßoOv wird für Akarnanien bezeugt bei Clemens Alex, protr. 2, 39 p. 11, 51 Sylb. 31 Pbnius ii. h. 10, 75 'Elei Myiacorcn deum (inuocant), muscarum multitudine pestileiitiain adferente, quae protinus iiitereunt qua litatum est ei deo'.
.\1.S DAJIIONEN UND HEROEN 261 den schon der alte Chryses in der Ilias (A 39) anruft, auf Rhodos Dionysos I^ivGiog helfenä^: da der tempel dieser götter regelmässig Z)aivGiov heisst nnd vielfach IpivGiov oder plur. IjaivGia als ortsbezeichnung vorkommt, muss der vertreiber der feldmäuse (ffpivGoi), der IpivGio? längst verehrt worden sein, ehe man daran dachte, ihn dem Apollon unterzuordnen. Den im osten oft so entsetzlichen Verheerungen der beusehrecken gebietet am Oita der Herakles KopvoTTiuiv einhält, in der Aiolis Apobon nopvomuiv; zu Athen Apollon TTopvömog ^-^; wenn die aiiwobner des Tmolos unter dieser plage zu leiden hatten, wandten sie sieb an Zeus, und der sandte ihnen vögel, die zu andern zeiten sich in der gegend nicht blicken bessen, die ZeXeuKibei;, die räumten mit dem teufelsvieb rasch auf. Gegen den rebkäfer musste zu Erythrai Herakles 'iTtOKxövog schützen^'. Das sind, wie man leicht einsehen wird, nur dürf- 32 über den 2piv9io? s. Strabon xin p. 605. 618 z. e. Aibanos n. an. 12, 5 Menander epid. 17 in Spengels Rhet. 3, 437 ff. Ammianiis Marc, xxii 8, 3 usw., vg-l. Earinos in den Schriften der Evang. schule von Smyrna ii 1 s. 123 ff., über die darstellung- 0\'erbeck Gr. kunst-mythol. 3, 91 f. Tenedos: Eustath. z. Dionys. perieg. 536 p. 210, 26 B. Lesbos: Ross Inscrr. gr. ined. 2, 79 n. 196. Keos: Strabon x p. 486 f. Athen: CIA u 1597 'AuöXXujvi Z)aiv[9(un] Kai 'Apxfc|aibi [ffeXa]a[qpöpun], aber die insebrift ist nur durch Pittakis' abschrift bekannt. Rhodos: s. KSchumacher Rhein, mus. 41, 233 ff. Tümpel Philol. 49, 572 ff., doch ist auch Apollon dort als Z|uiv9io? verehrt worden nach Apollonios lex. hom. 143, 12. 51fjiv9ia wurden wie auf Rhodos (s. oben s. 241, 60), so auch in Neuilion gefeiert, s. Earinos ao. s. 125, •33 (Demetrios Skeps. bei) Strabon xiii p. 613 dirö XÜLIV irapvöiriuv, oö? oi OixaToi KÖpvoira? Xexouffi, Kopvoir!u)va xi|Liaff9ai irap' iKeivoi? 'HpaKXea diraXXaxri? dKpibuuv xdpiv ... irap' AioXeOöi bi xoi? iv 'Aoia laei? XI? KaXeixai TTopvoiriuuv, oöxu) xoü? irdpvoira? KaXoövxuuv Boiiuxäiv, Kai 9uffia ffuvxeXelxai Tlopvoiriiuvi 'AiröXXuuvi, auf der insel Pordoselene ortsbezeichnung pixpx TTopvoiria? Collitz Gr. dial. inschrr. i n. 304 a 48. Zu Athen auf der akropolis ein erzbild des Apollon TTapvöirio? Paus. I 24, 8. Tmolos: Plin. n. h. 10, 75 'Seleucides aues uocantur, quai-um aduentum ab loue precibus iiiipetrant Cadmi montis incolae fruges i^orum locustis uastantibus. nee unde ueniant quoue abeant compertum, numquam conspectis nisi cum praesidio eorum indigetur.' 34 Strabon xili p. 613 'ITTOKXÖVOV bi ('HpaKXia xi|aäff9ai) irap'
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.\1.S DAJIIONEN UND HEROEN 261<br />
den schon der alte Chryses in der Ilias (A 39) anruft, auf<br />
Rhodos Dionysos I^ivGiog helfenä^: da der tempel dieser götter<br />
regelmässig Z)aivGiov heisst nnd vielfach IpivGiov oder plur.<br />
IjaivGia als ortsbezeichnung vorkommt, muss der vertreiber<br />
der feldmäuse (ffpivGoi), der IpivGio? längst verehrt worden<br />
sein, ehe man daran dachte, ihn dem Apollon unterzuordnen.<br />
Den im osten oft so entsetzlichen Verheerungen der beusehrecken<br />
gebietet am Oita der Herakles KopvoTTiuiv einhält,<br />
in der Aiolis Apobon nopvomuiv; zu Athen Apollon TTopvömog ^-^;<br />
wenn die aiiwobner des Tmolos unter dieser plage zu leiden<br />
hatten, wandten sie sieb an Zeus, und der sandte ihnen vögel,<br />
die zu andern zeiten sich in der gegend nicht blicken bessen,<br />
die ZeXeuKibei;, die räumten mit dem teufelsvieb rasch auf.<br />
Gegen den rebkäfer musste zu Erythrai Herakles 'iTtOKxövog<br />
schützen^'. Das sind, wie man leicht einsehen wird, nur dürf-<br />
32 über den 2piv9io? s. Strabon xin p. 605. 618 z. e. Aibanos<br />
n. an. 12, 5 Menander epid. 17 in Spengels Rhet. 3, 437 ff. Ammianiis<br />
Marc, xxii 8, 3 usw., vg-l. Earinos in den Schriften der Evang.<br />
schule von Smyrna ii 1 s. 123 ff., über die darstellung- 0\'erbeck<br />
Gr. kunst-mythol. 3, 91 f. Tenedos: Eustath. z. Dionys. perieg. 536<br />
p. 210, 26 B. Lesbos: Ross Inscrr. gr. ined. 2, 79 n. 196. Keos:<br />
Strabon x p. 486 f. Athen: CIA u 1597 'AuöXXujvi Z)aiv[9(un] Kai<br />
'Apxfc|aibi [ffeXa]a[qpöpun], aber die insebrift ist nur durch Pittakis' abschrift<br />
bekannt. Rhodos: s. KSchumacher Rhein, mus. 41, 233 ff.<br />
Tümpel Philol. 49, 572 ff., doch ist auch Apollon dort als Z|uiv9io?<br />
verehrt worden nach Apollonios lex. hom. 143, 12. 51fjiv9ia wurden<br />
wie auf Rhodos (s. oben s. 241, 60), so auch in Neuilion gefeiert,<br />
s. Earinos ao. s. 125,<br />
•33 (Demetrios Skeps. bei) Strabon xiii p. 613 dirö XÜLIV irapvöiriuv,<br />
oö? oi OixaToi KÖpvoira? Xexouffi, Kopvoir!u)va xi|Liaff9ai irap' iKeivoi?<br />
'HpaKXea diraXXaxri? dKpibuuv xdpiv ... irap' AioXeOöi bi xoi? iv 'Aoia laei?<br />
XI? KaXeixai TTopvoiriuuv, oöxu) xoü? irdpvoira? KaXoövxuuv Boiiuxäiv, Kai<br />
9uffia ffuvxeXelxai Tlopvoiriiuvi 'AiröXXuuvi, auf der insel Pordoselene<br />
ortsbezeichnung pixpx TTopvoiria? Collitz Gr. dial. inschrr. i n. 304<br />
a 48. Zu Athen auf der akropolis ein erzbild des Apollon TTapvöirio?<br />
Paus. I 24, 8. Tmolos: Plin. n. h. 10, 75 'Seleucides aues uocantur,<br />
quai-um aduentum ab loue precibus iiiipetrant Cadmi montis<br />
incolae fruges i^orum locustis uastantibus. nee unde ueniant<br />
quoue abeant compertum, numquam conspectis nisi cum praesidio<br />
eorum indigetur.'<br />
34 Strabon xili p. 613 'ITTOKXÖVOV bi ('HpaKXia xi|aäff9ai) irap'