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248 SONDERGÖTTER<br />

in ehren zu halten, konnnt hier unzweideutig zum ausdruck.<br />

Wir freuen uns einer äusserung aus dem altertbum selbst, die<br />

uns erklärt, wesshalb die erhaltene litteratur im ganzen so<br />

wenig über eine götterwelt zu sagen weiss, die hart neben<br />

den Olympiern ihr dasein fristete und an zahl dem geläufigen<br />

götterkreis weit überlegen war.<br />

Wenn man Babrios gefragt haben würde, wie er im<br />

unterschiede zu den wahren göttern der stadt die ländlichen<br />

benenne, würde er ohne besinnen geantwortet haben: dämonen<br />

oder heroen. Obwohl an sieh ganz verseliiedenartig, haben<br />

diese beiden begriffe doch so viele berührungen, dass sie, sofern<br />

es gilt göttbche wesen niederen rangs zu bezeichnen, im<br />

späteren Sprachgebrauch ununterscheidbar zusammenfliessen.<br />

Als allgemeinste bezeichnung eines göttlichen wesens nuisstc<br />

dalinon im gegensatze zu persönlichen göttern ein wesen bedeuten,<br />

das ohne gott (Geöq) zu sein an den göttlichen eigenschaften<br />

der Unsterblichkeit und überlegenen kraft antheil<br />

hatte. Und so bestimmt schon der platonische Sokrates die<br />

dämonen als mittelwesen und Vermittler zwischen göttern und<br />

menschen (Symp. 23 p. 202 ° f.). Die dehnbarkeit und nahe<br />

Verwandtschaft dieses begriffs, die in einer späteren betrachtung<br />

(abscbn. 16) hervortreten wird, machte ihn besonders geeignet,<br />

göttbche wesen zn bezeichnen, welchen der entwickelte<br />

hellenische glaube einen niederen rang anweisen musste.<br />

Nicht so einfach ist es gegenwärtig, über die zweite<br />

benennung sich zu verständigend Der Sprachgebrauch des<br />

altertbums und modetheorien unserer zeit wirken verwirrend.<br />

An sieh sind heroen die seligen geister der abgeschiedenen,<br />

vorab der ahnen. AVer hienieden fromm, gerecht und tapfer<br />

gelebt hat, gebt nach dem tode als npinq {svar-vat glanzbehaftet)<br />

ein zu den unsterblichen. Das epos, indem es die belden-<br />

1 Kino Stoffsammlung gibt Friedr. Aug. Ukert, Über dämonen,<br />

heroon und genien, in den Abhandl. der säelis. gesellsch. d. wissi-nscli.<br />

2, 172 fP. Die modernste ansieht kann man am leichtesten aus AFurt-<br />

«änglers darstellung in der Sammlung- Sabouroff 1, 15 ff. kennen<br />

lernen (s. unten s. 253 f.). ERohde, Psyelie s. 137 ff., ist nur dadurch,<br />

dass er von Homer ausgeht, gehindert worden die frage zur erledigung<br />

zu bringen.

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