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244 SONDERGÖTTER opferte man sogar für den vom meere ausgeworfenen seetang (xö qpuKo?) dem Poseidon «IJUKIO? "8. In dieser liste, die auf Vollständigkeit gar keinen ansprueh erhebt, befinden sich freilich manche namen, deren adjectivische bildung zeigt, dass sie von vornherein als beinamen geprägt waren wie eTTiKdpTTioi; euKaprroc; TToXuKapTTO? eiiffxdqpuXoq na. Bei andern lässt die wortform erkennen, dass sie geschaffen waren einen sonderbegriff' auszudrücken. Selbst ein adjectivum wie "OpTuvia kann nicht anders beurtheilt werden. Es ist eines Stammes mit lat. opes^^: der lautbestand im gegensatz zu gr. acp-evoi;, die gleiche bildung und accentuation wie TTÖxvia verweisen das wort zu dem ältesten sprachbesitz; wir dürfen sieher sein, dass "OpTtvia ursprünglich ebenso selbständig- war wie lat. Op)s. In andern fällen verbürgen wort- \'erwandte begriffe der heroensage die ehemalige verehrung des sondergottes. Hinter Dionysos GüffxdqpuXo? und Zxaqpu- Xixri

DES FEI.llIOS 245 hätte, der Briseis als das mädchen von Bresa fasst und damit für jeden, der den früheren erörterungen über die Ortsnamen (s. 231 ff.) gefolgt ist und im mythus nicht gesehichte sucht, die frage auf demselben flecke lässt, sondern web mir nun Brisei's und der hinter ihr stehende männliche Briseus den urkundlichen beweis liefert, dass Briseus ein selbständiger gott war, ehe er dem Dionysos auf Lesbos und in Smyrna untergeordnet wurde. Der wandel des vocalismus in Bpiffeüc; Bpeiaevc, Bpr\ae\)c„ BpTffai'i und Bpriffa (anm. 64) ist gesetzmäs.sig: Bpriffeüq verhält sieb zu Bpeiffeuq wie aeobsch NfiXoc; zu ionischem NeiXoq (s. 13). Zur form mit i in Bpiffa Bpiffeui; gcsebt sich nun aber eine form mit y: die stadt Bpuoiai oder wie sie in der Ilias (B 583) heisst BpOffeiai am Taygeton hatte bedeutenden Dionysoscultus'^; als das alte Städtchen längst zerfallen war, dauerte noch das heiligthum des gottes, dessen bild unter freiem himmel stand; nur weiber durften den tempel betreten, sie allein die opfer verrichten. Wir hatten wohl recht aus dem ortsnamem Bpuffiai auf Bpuffiai zu sehbessen (s. 234), nnd erkennen jetzt in diesen Bpuffiai das achäisehe gegenstück zu den keischen BpTffai und den von Herodianos, wir sehen nicht mehr aus welchem schriftsteiler, angeführten Bpiffribe? (anm. 71), der Vervielfältigung der allbekannten Bpiffri'ii;. Alle diese mythologischen begriffe nebst den zugehörigen Ortsnamen Bpr|ffa (auf Lesbos) und Bpuffiai entstammen offenbar derselben wurzel wie das vcrlinin ßpueiv schwellen strotzen, das vorzugsweise vom üppigen pflanzenwuchs gebraucht wird, aber in den vulgärgrieehischen subst. ßpüffTi ßpuffo?" auch auf den sprudelnden quell über- 71 EM 213, 55 Bpiffai vü^iqpai oöxiu KaXoönevai . .. laeXixxoupYiav auxai xöv 'Apiffxaiov dbibaEav vgl. Heraklid. exe. 9 'Apiffxaiov bi qpaffi (Keioi) |aa96iv . . . irapd Bpiffdjv rf\v neXixxoupxfav. Dazu Bpiffijbe? nach EM 604, 54. 72 Bpuffiai Steph. Byz. 188, 2. Paus, in 20, 3 xiupiov gv9a iröXi? irox^ lijKeixo Bpuffiai (so) • Kai Aiovöffou xe (I. bi) vaö? ^vxa09a ITX Xeinexai Kai dxaXiaa ^v öuaföpu). xö be ^v xCü vail) pövai? Y"'*'"'^''^ ^ffxiv öpav YuvaiKe? Ydp br\ |uövai Kai xd ii; xd? 9ua(a? bpüjffiv ^v diroppT)xiu. 73 vgl. Meursius lex. grb. p. 95 mit dem nachtrag von Franz zu Critopub emend. in Meursii le.x. (Stendal 1787) p. 24.

DES FEI.llIOS 245<br />

hätte, der Briseis als das mädchen von Bresa fasst und damit<br />

für jeden, der den früheren erörterungen über die Ortsnamen<br />

(s. 231 ff.) gefolgt ist und im mythus nicht gesehichte sucht,<br />

die frage auf demselben flecke lässt, sondern web mir nun<br />

Brisei's und der hinter ihr stehende männliche Briseus den<br />

urkundlichen beweis liefert, dass Briseus ein selbständiger gott<br />

war, ehe er dem Dionysos auf Lesbos und in Smyrna untergeordnet<br />

wurde. Der wandel des vocalismus in Bpiffeüc; Bpeiaevc,<br />

Bpr\ae\)c„ BpTffai'i und Bpriffa (anm. 64) ist gesetzmäs.sig:<br />

Bpriffeüq verhält sieb zu Bpeiffeuq wie aeobsch NfiXoc; zu ionischem<br />

NeiXoq (s. 13). Zur form mit i in Bpiffa Bpiffeui; gcsebt<br />

sich nun aber eine form mit y: die stadt Bpuoiai oder<br />

wie sie in der Ilias (B 583) heisst BpOffeiai am Taygeton<br />

hatte bedeutenden Dionysoscultus'^; als das alte Städtchen<br />

längst zerfallen war, dauerte noch das heiligthum des gottes,<br />

dessen bild unter freiem himmel stand; nur weiber durften<br />

den tempel betreten, sie allein die opfer verrichten. Wir<br />

hatten wohl recht aus dem ortsnamem Bpuffiai auf Bpuffiai<br />

zu sehbessen (s. 234), nnd erkennen jetzt in diesen Bpuffiai<br />

das achäisehe gegenstück zu den keischen BpTffai und den<br />

von Herodianos, wir sehen nicht mehr aus welchem schriftsteiler,<br />

angeführten Bpiffribe? (anm. 71), der Vervielfältigung<br />

der allbekannten Bpiffri'ii;. Alle diese mythologischen begriffe<br />

nebst den zugehörigen Ortsnamen Bpr|ffa (auf Lesbos) und<br />

Bpuffiai entstammen offenbar derselben wurzel wie das vcrlinin<br />

ßpueiv schwellen strotzen, das vorzugsweise vom üppigen<br />

pflanzenwuchs gebraucht wird, aber in den vulgärgrieehischen<br />

subst. ßpüffTi ßpuffo?" auch auf den sprudelnden quell über-<br />

71 EM 213, 55 Bpiffai vü^iqpai oöxiu KaXoönevai . .. laeXixxoupYiav<br />

auxai xöv 'Apiffxaiov dbibaEav vgl. Heraklid. exe. 9 'Apiffxaiov bi qpaffi<br />

(Keioi) |aa96iv . . . irapd Bpiffdjv rf\v neXixxoupxfav. Dazu Bpiffijbe? nach<br />

EM 604, 54.<br />

72 Bpuffiai Steph. Byz. 188, 2. Paus, in 20, 3 xiupiov gv9a iröXi?<br />

irox^ lijKeixo Bpuffiai (so) • Kai Aiovöffou xe (I. bi) vaö? ^vxa09a ITX Xeinexai<br />

Kai dxaXiaa ^v öuaföpu). xö be ^v xCü vail) pövai? Y"'*'"'^''^ ^ffxiv öpav<br />

YuvaiKe? Ydp br\ |uövai Kai xd ii; xd? 9ua(a? bpüjffiv ^v diroppT)xiu.<br />

73 vgl. Meursius lex. grb. p. 95 mit dem nachtrag von Franz<br />

zu Critopub emend. in Meursii le.x. (Stendal 1787) p. 24.

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