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240 SoNÖEllQÖTTES schon durch den namen, dass dies motiv bei ihnen echt ist dh. auf jeuer vorstebung vom absterbenden mond beruht, so Euopis, Phaidra, Polymede (s. 160, 34). In der that vertritt nun die jüngere bezeichnung der Artemis von Kaphyai, 'AiraYXOpevn, einen älteren ausdruck gleicher bedeutung. Hipponax (fr. 1) eröffnet uns das verständniss desselben: ^ßtuffe Maiiiq traiba, KuXXrivriq 7TdX|uuv 'Eppfi KuvdYX«! prioviffxi KavbaOXa. In lydischer mundart war also KavbaijXti(;, das wir sonst nur als eigennamen kennen, gleichbedeutend mit KuvdYXI?- Hei-mes ist kein 'hundewürger', wohl aber ist er als bcbträuber bekannt: er raubt die rinder des Helios, entführt die Helena nach Aegypten ua. Auch Herakles, der vielfach den Hermes vertritt, kommt als bcbträuber vor in der bekannten sage vom dreifussraub: wir verstehn, wie alte grammatiker Hermes und Herakles beide als griechische parallelen dem lydiseben Kandaules gegenüberstellen konnten ^'. Indem sie das thun, bezeugen sie, dass für die Lydier Kandaules eine gottbeit war, welche gleicbsehr an die beiden gestalten der griechischen mythologie erinnerte. In dem ersten bestandtheil Kav- und KUV- kann also nicht der begriff hund enthalten sein; er ist uns bereits (s. 207 ff.) als doppelgänger von XUK- bekannt; zu bemerken ist nur dass wie das latein in candere usw., so auch das griechische in Kttvöö? KaGapo? usw. das a der Stammsilbe bewahrt hat, das auch dem o in KovbuXea usw. zu gründe liegt. Der zweite bestandtheb gr. buX- 1yd, bauX- hat, wie wir hören, 'würgen' bedeutet^*: ich habe schon früher die vermutbung ausgesprochen, dass auch das wort bouXo? dahin gehört; wäre dies richtig, so musste die grundbedeutung der wurzel striiigere, schnüren gewesen und boOXoi; eigentbeh 'der gebundene' also 57 Hesych. KavbaöXn? : 'Epun? f| 'HpaKXfj? (voreilig will Meineke hist. com. p. 385 f^ 'Hp. tilgen). KuvdYX'K ist Herakles für die Griechen der zeit, welche KUV- nur auf KUUUV zurückführen konnten, als bändiger des Kerberos; es ist bezeichnend dass das dYXtiv unvergessen ist, s. Aristoph. Frösche 467 8? xöv KÖV' i*||aäiv iiiX&aac, xöv K^pßepov duriEa? ÖYX^'V vgh Vögel 1575. 58 herr dr. Solmsen belehrt mich, dass im slav. daviti würgen lit. dovyfi quälen eine wurzel dav- erhalten ist, welche eine herleitung obiger worte gestattet.
ARTEMIS KONDVLEATIS 241 kriegsgefangene sein. Wie dem auch sei, es ist klar dass dieselbe Vorstellung des 'bchtwürgens' gleiehzeitig zur ortsbezeichnung und zur benennung der gewürgten liehtgöttin verwandt worden ist. Man hat nicht blos die einzelnen Vorstellungen vom götterland, den himmlischen ström und berg, die warte usw. in der irdischen heimath localisiert ^^, sondern auch den Vorgängen im götterreicb irdische orte angewiesen, wie dem aufgang des bebtes, so auch dem Untergang und der Verfinsterung; verständlicher wird das, wenn man sich erinnert, dass diese Vorgänge, mythisch gefa.sst, in cultusmässigen handlungen und spielen, den sogenannten bpuujaeva, nachgebildet zu werden pflegten'''': der ort der gemarkung, an den das herkommen solche darstellungen knüpfte, empfieng begreiflicher weise seinen namen von dem dargestellten mythus. Diese betraebtungen liessen sich noch lange weiterspinnen. Das verhältniss der Artemis TTepYaia TTepYaffia TTepaffia TTepffia zur stadt Perge"! und dem Perscrlande ist bereits früher festgestellt. Andere fälle werden sieb erfahreneren forschem noch lohnender erweisen. Durch die aufbellung von Völker- länder- und orts- 59 hierhin gehört auch 'HXaKaxaiov: öpo? QeaoaXia?, öirou Kai Aiö? 'HXaKaxaiou iepöv (Steph. Byz. 299, 3): die bedeutung dieses ' liehtbergs' kann nicht zweifelhaft sein nach dem was schon im Rhein, mus. 23, 343 anm. bemerkt wurde. Aber hier haben wir aucli noch den älteren und einfachen gottesbegriff 'HXdKaxo? bei Hesych. 'HXaKdxeia: d-fiuv ev AaKebal|uovi, dirö 'HXaKdxou, 6? i^jv epuipevo? 'HpoKX^ou?, dl? qjrioi Xuuaißio?; und auch da war ein ort desselben namens wie der thessaliscbe berg, nach Herodian (vgl. die epit. der kathol. 139, 4 Schm.) bei Theogn. in Cramers AO ii 127, 22 'HXaKaxaiov XÖTTO? AaKUUVlKf]? (-K0U hs.). 60 über die bedeutung der bpdiiaeva, welche vWilamowitz Eurip. Herakles 1, 59 f. unterschätzt, werde ich in der lehre von den cultusformen handeln. Häufig wird man in flurnamen die erinnerung an die alten festbräuche des ortes fortleben finden; als beispiel genüge Strabon xiii p. 605 KOI iv xfl TTapiavfl b' üa-xx xwpiov xd Z|Li{v9ia KaXoüjLievov, Kai ev 'Pöbuj Kai ev Aivbiu, Kai äXXo9i bi iroX- XaxoO: hier schliesst der plural die mögliebkeit aus, dass der Ortsname von einem tempel (InivOiov) herrühre, für Rhodos ist das fest der Iniv9ia bezeugt (Apollon. lex. hom. p. 143,11 Athen. lii 74f x 445a Inscrr. gr. ins. i n. 762), wonach der dortige monat Iniv9io? benannt war. 61 s. Rhein, mus. 23, 350 f. und Bergk in vSallets Numism. zeitsehr. 11, 3.34 f. 16
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ARTEMIS KONDVLEATIS 241<br />
kriegsgefangene sein. Wie dem auch sei, es ist klar dass<br />
dieselbe Vorstellung des 'bchtwürgens' gleiehzeitig zur ortsbezeichnung<br />
und zur benennung der gewürgten liehtgöttin verwandt<br />
worden ist. Man hat nicht blos die einzelnen Vorstellungen<br />
vom götterland, den himmlischen ström und berg, die<br />
warte usw. in der irdischen heimath localisiert ^^, sondern auch<br />
den Vorgängen im götterreicb irdische orte angewiesen, wie<br />
dem aufgang des bebtes, so auch dem Untergang und der Verfinsterung;<br />
verständlicher wird das, wenn man sich erinnert,<br />
dass diese Vorgänge, mythisch gefa.sst, in cultusmässigen handlungen<br />
und spielen, den sogenannten bpuujaeva, nachgebildet zu<br />
werden pflegten'''': der ort der gemarkung, an den das herkommen<br />
solche darstellungen knüpfte, empfieng begreiflicher<br />
weise seinen namen von dem dargestellten mythus. Diese betraebtungen<br />
liessen sich noch lange weiterspinnen. Das verhältniss<br />
der Artemis TTepYaia TTepYaffia TTepaffia TTepffia zur stadt<br />
Perge"! und dem Perscrlande ist bereits früher festgestellt. Andere<br />
fälle werden sieb erfahreneren forschem noch lohnender<br />
erweisen. Durch die aufbellung von Völker- länder- und orts-<br />
59 hierhin gehört auch 'HXaKaxaiov: öpo? QeaoaXia?, öirou Kai<br />
Aiö? 'HXaKaxaiou iepöv (Steph. Byz. 299, 3): die bedeutung dieses<br />
' liehtbergs' kann nicht zweifelhaft sein nach dem was schon im<br />
Rhein, mus. 23, 343 anm. bemerkt wurde. Aber hier haben wir<br />
aucli noch den älteren und einfachen gottesbegriff 'HXdKaxo? bei<br />
Hesych. 'HXaKdxeia: d-fiuv ev AaKebal|uovi, dirö 'HXaKdxou, 6? i^jv epuipevo?<br />
'HpoKX^ou?, dl? qjrioi Xuuaißio?; und auch da war ein ort desselben<br />
namens wie der thessaliscbe berg, nach Herodian (vgl. die epit. der<br />
kathol. 139, 4 Schm.) bei Theogn. in Cramers AO ii 127, 22 'HXaKaxaiov<br />
XÖTTO? AaKUUVlKf]? (-K0U hs.).<br />
60 über die bedeutung der bpdiiaeva, welche vWilamowitz<br />
Eurip. Herakles 1, 59 f. unterschätzt, werde ich in der lehre von<br />
den cultusformen handeln. Häufig wird man in flurnamen die erinnerung<br />
an die alten festbräuche des ortes fortleben finden; als<br />
beispiel genüge Strabon xiii p. 605 KOI iv xfl TTapiavfl b' üa-xx xwpiov<br />
xd Z|Li{v9ia KaXoüjLievov, Kai ev 'Pöbuj Kai ev Aivbiu, Kai äXXo9i bi iroX-<br />
XaxoO: hier schliesst der plural die mögliebkeit aus, dass der Ortsname<br />
von einem tempel (InivOiov) herrühre, für Rhodos ist das fest<br />
der Iniv9ia bezeugt (Apollon. lex. hom. p. 143,11 Athen. lii 74f x 445a<br />
Inscrr. gr. ins. i n. 762), wonach der dortige monat Iniv9io? benannt war.<br />
61 s. Rhein, mus. 23, 350 f. und Bergk in vSallets Numism.<br />
zeitsehr. 11, 3.34 f.<br />
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