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238 SONDERGÖTTER TTpaEibiKai: so nannte man sie später in geschichtlicher zeit. Es waren ihrer drei und sie galten als tochter des Ogyges: Alalkomenia, Thelxinoia und Aulis. Voran steht also 'AXaXxopevia, eine namensform die auch für Athena gebraucht worden ist^". Wir kennen nun wohl die ältere benennung dieser genugthuung schaffenden göttinnen, die auch in dem nahen Alalkomenai verehrt wurden und der stadt den namen gaben wie dem heibgthum: sie biessen 'AXaXKÖ|Ltevai. Damit ist denn auch die antwort auf die frage gegeben, was dies wort bedeute. LMeyer hatte es auf w. ark alk 'glänzen, leuchten' zurückgeführt^'; diese bedeutung hat sogar das subst. CIXKII in der homerischen formel cpXoYi e'iKeXoi; CIXKIIV (N 330 Z 154) bewahrt, und sie schimmert noch bei Sophokles (OT. 189) vermuthlich unter dem einfluss alter liturgie einmal durch: eüuJTra TTe|ui;jov dXKdv. Aber wenn eine strafende göttin 'AXaXKopevti 'AXaXKOnevia genannt wurde, so war sie eine abwehrende. Aristarchos behält recht, der mit gesundem sinn das hom. dXaX- Ke|Li€vai herangezogen hatte ^^. Von hier aus ergibt sich sodann auch ohne weiteres, wie die wehrende, helfende gottheit gerade als Athena gedacht werden konnte, die der Thebanerchor des Sophokles unter seiner dreiheit übelabwehrender götter an erster stelle anruft 5'. Sie war zweifellos schon 'AXaXKO|Lievri, bevor sie auf einem umweg zu 'AXaXKOjueviiii; wurde. Bei Kaphyai in Arkadien lag ein ort Kondylea mit dem heiligthum einer Artemis Kondyleatis^*; eine legende, diewe- 50 Steph. Byz. 69, 1 Kai 'AXaXKopevia i\ 'A9Tiva ^Ket xiiiöxai. 51 LMeyer, Bem. z. ältesten gesehichte d. gr. mythol. s. 17. 52 Steph. Byz. 58, 14 oö Ydp irapd xö dXaXKeiv, ih? 'Apiöxapxo?. so Apollon. lex. Hom. 22, 7 Hesych., AO i 76, 27 Cornutus 20 p. 38,11. 53 Soph. OT. 159 irpiüxa ai KeKXö|aevo?, 9uYaxep Aiö? äiaßpox' (vorher geht dußpoxe d|Lia, lies ö|iißpi|a'), 'A9dva. 54 Paus. VIII 23, 6 Ka9Uil)v ö^ dcp^öxnKev öoov oxdbiov KovbuX^a XUJpiov, Kai 'Apx^nibo? dXoo? Kai vaö? ^ffxiv dvxa09a KaXoupdvri? Kovbu- Xedxibo? xö dpxatov Kaqpuef? bi. . . xi^v iv xaT? KovbuX^ai? 9€Öv... KaXoOöiv 'AiraYXOM^vriv ii ^Keivou Clemens AI. protr. p. 11, 21 Sylb. "Apxeiuiv bi 'ApKdbe? 'AuaYXop^vTiv KaXou|advriv irpoffxpditovxai, üi?
ALALKOMENE. ARTE.MIS KOXDVLEATIS Ö39 nigstens für unsere frage unerheblich ist, sucht zu erklären, weshalb an stelle des älteren beinamens der jüngere 'ATtaYXOn^vti getreten war. Das wäre seltsam, wenn der alte beiname, wie es doch für den ersten blick den anschein hat, ledigbch eine ortsbezeichnung wäre, die andere von thätigkeit oder leiden entnommene beiworte in keiner weise ausschliessen konnte. Dass aber mehr als eine ortsbezeichnung darin enthalten war, lehrt uns die für Methymna auf Lesbos bezeugte Verehrung einer Artemis Kondylitis. Wir müssen also erwarten, dass 'AiTaYXO|ievri eine erneuerung, wenn man will, Übersetzung des älteren, unverständlich gewordenen ausdrucks KovbuXeäxi? war. Das phaenomen des letzten mondviertels hat unter anderem zu der Vorstellung geführt, als ob ein menschenartiges wesen bis zum tode erwürgt werde dergestalt, dass todtenblässe eintrete und das augenlicbt erlösche. Für die griechische Vorstellung von der mondgöttin musste daraus das mythische bild eines erhängten mädchens werden. Wir kennen 'EKdxri 'AiraYXOliievii und die legende von der einsetzung ihres cultus in Ephesos. In die gegend des Othrys versetzt uns die sage von Aspalis: aus gram über die Schändung, welche Tartaros ihr angethan, erhängt sie sich; als man die Icicbe vom strick nehmen will, ist sie verschwunden, statt dessen findet man neben dem tempelbild der Artemis ein schnitzbild, das nun unter dem namen 'AffiraXi? 'A^eiXf|xri 'EKaepYn verehrt wird. Auf Rhodos gab es einen tempel der Helena bevbpTxi?: die frauen sollten sie, um räche für den tod des Tlepolemos zu nehmen, an einem bäume erhängt haben ^^. Unter den zahlreichen heroinen, die ihr leben am stricke enden ^ß, beweisen manche 55 Ephesos: KaUimachos (2, 356 n. 4 Sehn.) bei Eust. zu p85 p. 1714, 43. Aspalis: Antonin. Lib. 13 vgl. Rhein, mus. 49, 471 Schwenck ebd. (1834) 2, 200. Rhodos: Paus, iii 19, 10 biaXaßouoai bi?i xifiv 'EX^v^v ai YUvalKe? dirdYXouffiv ^irl ö^vbpou, Kai ^itl xoöxiu 'Pobioi? 'EX^vri? iepöv ^oxi Aevbpixibo? (anders Polyainos 1, 13) vgl. OJahn archäol. beitr. s. 325. 56 s. OJahn ao. 324, 63. Euopis: Partbenios c. 31 vgl. Rhein. mus. 49,471 anm. Der witz des komikers Piaton (Mein. Com. 2, 642) bei Zenob. 6, 17 us. xi OÖK dirri-fHu), 'i'va Qrißnffiv ilpu)? fivr) scheint darauf zu beruhen, dass dort ein 'AiroYXÖpevo? verehrt wurde.
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ALALKOMENE. ARTE.MIS KOXDVLEATIS Ö39<br />
nigstens für unsere frage unerheblich ist, sucht zu erklären, weshalb<br />
an stelle des älteren beinamens der jüngere 'ATtaYXOn^vti<br />
getreten war. Das wäre seltsam, wenn der alte beiname, wie<br />
es doch für den ersten blick den anschein hat, ledigbch eine<br />
ortsbezeichnung wäre, die andere von thätigkeit oder leiden<br />
entnommene beiworte in keiner weise ausschliessen konnte.<br />
Dass aber mehr als eine ortsbezeichnung darin enthalten war,<br />
lehrt uns die für Methymna auf Lesbos bezeugte Verehrung<br />
einer Artemis Kondylitis. Wir müssen also erwarten, dass<br />
'AiTaYXO|ievri eine erneuerung, wenn man will, Übersetzung des<br />
älteren, unverständlich gewordenen ausdrucks KovbuXeäxi? war.<br />
Das phaenomen des letzten mondviertels hat unter anderem<br />
zu der Vorstellung geführt, als ob ein menschenartiges wesen<br />
bis zum tode erwürgt werde dergestalt, dass todtenblässe eintrete<br />
und das augenlicbt erlösche. Für die griechische Vorstellung<br />
von der mondgöttin musste daraus das mythische<br />
bild eines erhängten mädchens werden. Wir kennen 'EKdxri<br />
'AiraYXOliievii und die legende von der einsetzung ihres cultus<br />
in Ephesos. In die gegend des Othrys versetzt uns die sage<br />
von Aspalis: aus gram über die Schändung, welche Tartaros<br />
ihr angethan, erhängt sie sich; als man die Icicbe vom strick<br />
nehmen will, ist sie verschwunden, statt dessen findet man<br />
neben dem tempelbild der Artemis ein schnitzbild, das nun<br />
unter dem namen 'AffiraXi? 'A^eiXf|xri 'EKaepYn verehrt wird.<br />
Auf Rhodos gab es einen tempel der Helena bevbpTxi?: die frauen<br />
sollten sie, um räche für den tod des Tlepolemos zu nehmen,<br />
an einem bäume erhängt haben ^^. Unter den zahlreichen<br />
heroinen, die ihr leben am stricke enden ^ß, beweisen manche<br />
55 Ephesos: KaUimachos (2, 356 n. 4 Sehn.) bei Eust. zu p85<br />
p. 1714, 43. Aspalis: Antonin. Lib. 13 vgl. Rhein, mus. 49, 471 Schwenck<br />
ebd. (1834) 2, 200. Rhodos: Paus, iii 19, 10 biaXaßouoai bi?i xifiv 'EX^v^v<br />
ai YUvalKe? dirdYXouffiv ^irl ö^vbpou, Kai ^itl xoöxiu 'Pobioi? 'EX^vri? iepöv<br />
^oxi Aevbpixibo? (anders Polyainos 1, 13) vgl. OJahn archäol. beitr.<br />
s. 325.<br />
56 s. OJahn ao. 324, 63. Euopis: Partbenios c. 31 vgl. Rhein.<br />
mus. 49,471 anm. Der witz des komikers Piaton (Mein. Com. 2, 642)<br />
bei Zenob. 6, 17 us. xi OÖK dirri-fHu), 'i'va Qrißnffiv ilpu)? fivr) scheint<br />
darauf zu beruhen, dass dort ein 'AiroYXÖpevo? verehrt wurde.