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234<br />

SONDERGÖTTER<br />

man hat nicht immer Auffimroq AuffirtTtri gebildet, älterer schiebt<br />

gehört 'lirnöXuxoq 'JTTTToXuxri an. Nicht anders wird über die<br />

Ortsnamen 'AXaXK0)aevai (s. 238), Bpuffiai (vgl. s. 245), Aibu)uai,<br />

'EXeuGepai usw. zu urtheilen sein.<br />

Logographen, periegeten und grammatiker sind immer<br />

bereit gewesen namen von Städten und ländern von einem<br />

gleichnamigen gründer herzuleiten, ob er auch weit her geholt<br />

oder gar erdichtet werden musste. Das weiss jedermann.<br />

Aber es ist unstatthafte bequemliebkeit, sich mit dieser billigen<br />

crkenntniss über die pflicht des verstebens uud begreifens<br />

hinwegzusetzen. Erleichtern kann man die mythologische arbeit,<br />

wenn mau mit einem besenstrich die ganze sippschaft der<br />

eponymen wegfegt, aber man verschüttet zugleich eine quelle<br />

der crkenntniss. Eine grosse anzabl von Ortsnamen wird überhaupt<br />

erst verständbch durch den gottesbegriff, der im eponymen<br />

enthalten ist; sie sind jünger als diese, höchstens könnte<br />

man in einzelnen fällen zugeben, dass beide gleiehzeitig unter<br />

dem anstoss derselben Vorstellung entstanden seien. Es genügt<br />

an die anwendungen des begriffs der himmlischen warte zu<br />

erinnern (s. 208 ff.), an den berg Kynortion und die arkadische<br />

Stadt Kynaitha (s. 207), an den berg Kynthos und die inseln<br />

Zakynthos, Anaphe, Delos. Wer angefangen hat diesen Zusammenhang<br />

zu begreifen, wird im stände sein zahlreiche<br />

scheinbar örtliche beinamen von göttern richtiger zu würdigen<br />

und so dem verständniss der Ortsnamen näher zu kommen.<br />

Den oben (s. 232) kurz berührten fällen will ich einige beispiele<br />

zufügen, welche das gesagte anschaulieb machen werden.<br />

In der Ilias werden A 8 (daraus entlehnt E 908) als<br />

sehutzgöttinnen des Menelaos "Hpri x' 'ApYetri Kai 'AXaXKojaevriii;<br />

'AGrivri zusammengestellt. Beide dem homerischen epos sonst<br />

fremde beinamen müssen gleicher art sein, entweder also bezeichnungen<br />

berühmter cultusorte oder wesentlicher eigenschaften.<br />

Jene annähme ist ausgeschlossen. Freilieh hat schon<br />

der dichter der Phoronis (fr. 4 K.) "Hpri 'ApYein die Hera<br />

von Argos genannt. Aber begriff und wort hatten lange vorher<br />

bestanden; das adjectivum 'ApYetri setzt zwar ein apYoq aber<br />

nicht die stadt Argos voraus; die benennung der stadt und die<br />

einsetzung des dortigen cultus muss beides als anwendung bereits

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