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198 SONDERGÖTTER wie er überhaupt für die bestrafung jedes freveis sorgt: er trägt sie alle in das grosse schuldbuch ein, sie können nimmer vergessen werden. Er ist daher der 'rechtbringer' (biKricpöpo?). Zu Athen stand wenigstens ein gerichtshof, der am Palladion, unter der obhut des Zeus"'. Der zu lebendiger Persönlichkeit ausgestaltete begriff' des Zeus hielt die vorstellungsreihe zusammen. Trotzdem hat frühe, vermuthlich schon vor der trennung des italischen und griechischen zweigs, eine erneuerung des begriffs stattgefunden. Es wurde dazu die wurzel luk leuchten benutzt, in deren anlaut l die europäischen sprachen dem arischen ml,- gegenüber zusammen stehn"*. Aber während die itabschen sprachen, so viel ich sehe, bis auf Lüceres, dessen endung die gleiche ist wie in Tities dh. Titii, und die davon abhängenden Lucretius Lucretilis, nur die gedehnte Stammform lovc- (leuc-) angewandt und in unverkümmertem gebrauch fortgeführt haben: lux und lucere, lumen, lucus, Luna, luppiter und Mars Loucetius, Leucesius usw. (s. 33, 16), ist von den Griechen, abgesehn von den werten XeuKÖq, Xeüffcfeiv, insel AeuKr] usw. Apollon AeuKdxa?, die kurzform festgehalten worden, und diese hat, des Zusammenhangs mit jenen zwar fortlebenden, aber umgewertheten bildungen beraubt, zeitig ihre lebensfähigkeit eingebüsst, so dass das gaukelspiel der Volksetymologie den stammfremden begriff XuKog wolf (von vrakas) unterschieben konnte"^. s. 126 f. Aisch. Ag. 525 Tpoiav KaxaaKdv);ovxa TOO öiKiiqjöpou Aiö? |ii K^XXi;) vgl. Phrynichos BAG 34, 11 AiKaiöcruvo? Zeu?. 67 WVischer kl. schrr. 2, 352 f. (CIA ni n. 273. 71). 68 GCurtius gr. etym. n. 88 vgl. 87 s. 1605 f. Bücheier lex. ital. p. XVI. 69 GCurtius ao. n. 89. Es ist kaum glaiibbch wie viele thorheiten auch von neueren gelehrten durch verkennung dieser radicalmetapher von hik- und vluk- begangen worden sind; Scherzes halber erwähne ich nur, dass wir noch in der neuesten und besten Gr. mythologie lesen müssen ' Ursprünglich ist Ap. Lyliios wohl der gott, der den wolf von der heerde wegscheucht und ihn tödtet' Vergeblich stützt sich Ulrichs Reisen u. forsch, in Griechenland 1, 68 gegen COMüUers Dor. 1, 304 richtige ansieht auf das wort XUKÖ- (puj?, das freilich ebenso wie TÖ XuKauY^? Zwielicht bedeutet und demgemäss im ersten bestandtheil nicht noch einmal den begriff 'licht' enthalten kann. Aber wann tauchen denn diese beiden composita
Wl'RZEI, luk 199 Die einzigen gr. worte, worin stamm und bedeutung fortlebt, djuqpiXiJKri Zwielicht (H 433 als adjectiv zu vüH) und XuKoißaq 'lichtgang' jabr (E 161 x 306), womit ich den berg AuKaßrixxöq (aus lukaba7d-jo-) zusammenstelle, an dessen schatten die Sommersonnenwende beobachtet wurde'", sind durch das epos vermittelt. Von ^erbaler Verwendung der wurzel ist die deutlichste s})ur das wort AUKXO?, name einer kretischen stadt und ihres gründers, eines sohnes des Lykaon; die bildung ist die gleiche wie bei AIKXO? AiKxri von wz. biK- (s. 42). Mit dem epischen gebrauch ist eine ungefähre grenze gegeben, jenseits welcher die zahlreichen Avortbildungen und Vorstellungen liegen müssen, die uns hier angehn. Nicht als ob nicht an einzelnen orten der gebrauch etwas länger gedauert haben könnte; ich glaube das sogar für Athen sehbessen zu müssen aus dem Sprichwort XuKO? irepl qjpiip xopenei"- Aber die grosse menge gehört zweifellos älterer stufe an uud ist in geschichtlicher zeit nicht mehr verstanden worden. Dass Lykos persönbch gedacht ehemals nichts anderes als 'leucbter' 'liehtbringer' bedeutete, steht vollkommen fest durch gegensätzliche paare, in denen der begriff .sich wiederholt. Die boiotische sage kennt Lykos und Nykteus'^ als brüder, die sich in der herrschaft in der weise ablösen, dass in der litteratur auf? Sie konnten erst entstehen, als längst das alte XuK- dem bewusstseiu entschwunden war und XOKO? nur noch wolf bedeutete; Eust. zu A 101 p. 449, 7 bezeichnet XuKÖcpuj? als wort der Umgangssprache f>i KaSuupiXnn^vr) -^Xüiaoa). 70 CRedheb, der astronom Meton s. 19 ff. 71 s. Rhein, mus. 49, 463. 72 Apollod. III 10, 1 buöi be (töchtern des Atlas) ipxxQr\ TTooeibiliv, upuixi;] n^v KeXaivoi, ii fj? AUKO? ^Y^vexo (vgl. Eratosth. 23 p. 134, 17 Rob.), 8v TTooeibiüv ^v naKdpujv diKioe vr\aox
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wie er überhaupt für die bestrafung jedes freveis sorgt: er<br />
trägt sie alle in das grosse schuldbuch ein, sie können nimmer<br />
vergessen werden. Er ist daher der 'rechtbringer' (biKricpöpo?).<br />
Zu Athen stand wenigstens ein gerichtshof, der am Palladion,<br />
unter der obhut des Zeus"'.<br />
Der zu lebendiger Persönlichkeit ausgestaltete begriff' des<br />
Zeus hielt die vorstellungsreihe zusammen. Trotzdem hat<br />
frühe, vermuthlich schon vor der trennung des italischen und<br />
griechischen zweigs, eine erneuerung des begriffs stattgefunden.<br />
Es wurde dazu die wurzel luk leuchten benutzt, in deren anlaut<br />
l die europäischen sprachen dem arischen ml,- gegenüber<br />
zusammen stehn"*. Aber während die itabschen sprachen, so<br />
viel ich sehe, bis auf Lüceres, dessen endung die gleiche ist<br />
wie in Tities dh. Titii, und die davon abhängenden Lucretius<br />
Lucretilis, nur die gedehnte Stammform lovc- (leuc-) angewandt<br />
und in unverkümmertem gebrauch fortgeführt haben:<br />
lux und lucere, lumen, lucus, Luna, luppiter und Mars Loucetius,<br />
Leucesius usw. (s. 33, 16), ist von den Griechen, abgesehn<br />
von den werten XeuKÖq, Xeüffcfeiv, insel AeuKr] usw.<br />
Apollon AeuKdxa?, die kurzform festgehalten worden, und diese<br />
hat, des Zusammenhangs mit jenen zwar fortlebenden, aber<br />
umgewertheten bildungen beraubt, zeitig ihre lebensfähigkeit<br />
eingebüsst, so dass das gaukelspiel der Volksetymologie den stammfremden<br />
begriff XuKog wolf (von vrakas) unterschieben konnte"^.<br />
s. 126 f. Aisch. Ag. 525 Tpoiav KaxaaKdv);ovxa TOO öiKiiqjöpou Aiö? |ii<br />
K^XXi;) vgl. Phrynichos BAG 34, 11 AiKaiöcruvo? Zeu?.<br />
67 WVischer kl. schrr. 2, 352 f. (CIA ni n. 273. 71).<br />
68 GCurtius gr. etym. n. 88 vgl. 87 s. 1605 f. Bücheier lex.<br />
ital. p. XVI.<br />
69 GCurtius ao. n. 89. Es ist kaum glaiibbch wie viele thorheiten<br />
auch von neueren gelehrten durch verkennung dieser radicalmetapher<br />
von hik- und vluk- begangen worden sind; Scherzes<br />
halber erwähne ich nur, dass wir noch in der neuesten und besten<br />
Gr. mythologie lesen müssen ' Ursprünglich ist Ap. Lyliios wohl der<br />
gott, der den wolf von der heerde wegscheucht und ihn tödtet'<br />
Vergeblich stützt sich Ulrichs Reisen u. forsch, in Griechenland 1,<br />
68 gegen COMüUers Dor. 1, 304 richtige ansieht auf das wort XUKÖ-<br />
(puj?, das freilich ebenso wie TÖ XuKauY^? Zwielicht bedeutet und demgemäss<br />
im ersten bestandtheil nicht noch einmal den begriff 'licht'<br />
enthalten kann. Aber wann tauchen denn diese beiden composita