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8 WECHSEL DER SUFFIXB sieht, für so irrig wir sie auch halten, dadurch rechnung tragen, dass wir das wuchern der snffixbildung an solchen götternamen beobachten, deren persönliche Substanz durch den Wechsel der form nachweisbar unberührt bleibt. Die dürftigen rcste römischer mytbologie geben nicht gerade reichliche bestätigung; aber es ist wichtig auch hier den gleichen trieb nachzuweisen. Durch das snffix io wurde Maniiin- (vgl. Mainers) fortgebildet zu ^[aranrius (Rhein, mus. 30, 212 f.); Angeronia steht neben Ä7igerona Olommsen CZi l p. 409), Mcllnnia neben Mellona, luno Populonia beisst auf den inschriften und bei Martianns Cap. II p. 38 Populona^. Mittelst -/no entwickelt sich Larentina, aus Larentia (Mommscn, Festgaben f. G. Homeyer s. 93f.), Tutelina, Tntilina aus Tiitela; Luhentia \s\vA einmal beiläufig von Plautus asin. 268 genannt: bekannter ist als beinanie der Venus L/ihcnfina, aber in ursprünglichster form lautete dieser Ltthia (Serv. zur Aeneis 1, 720) und trotz der späteren verengvtng des l)cgriffs kann davon Lili/fina nicht getrennt werden; und so wird man zur Sft!fa, mater die uns als kindergöttin bekannte t^tatina, zu der von Reifferscheid anall. Horat. p. 3 f. nachgewiesenen Fabula trotz des verschiednen geschlechts Fahulinus stellen dürfen. Das häufige suffix on ono hat kaum je zu nenbildungen gedient ohne die alte einfache form zu verdrängen: Anna hat sieb \n Annona verjüngt (Rh. m. 30, 208); aus dem mehrfach auftretenden stiidtenamen Bononia sehlicsscn wir auf ein Boiiona als Umbildung der Bona dea^. Der monat der luno liicss in anderen Latinerstädten Aricia, Laurentum und Lavinium I/inonins, in Tibur und Praeneste l/inonalis, in Rom Iuniits\ 2 Vgl. Mommsen, uiiterital. dial. s. 143 f. Auch die ctruskiHchc Stadt ropii/oiud heisst auf den münzen riijilinia, also lat. Populona. 3 vgl. lihein. mus. 23, ;127. Ausser der bekannten oberitalischen Stadt gal) es ein Bononia. in Pannonien, wahrscheinlich auch in Moesia inferior (\gl. Desjardins, annali doli' inst. 1868 s. 38 f.). Beachtenswerth ist das vorkommen eines gentilieium Dioioniiis Gor- (lim (Boissicu, inscr. de Lyon p. 355). 4 s. Monnnsen l.'öni. chronol. s. 21S. 220, 9. Die thöriehten ableitungeu der alten antiquare a iii.iicnibiis l)ezw. utiüoribu.-i, oder a hiiujKiulo (Ov. fast. 6, 96) können auf sieli beruhen bleiben. Die beziehung dos monatsnamens auf Inno setzt Ovid f. 6, 2 ff. au erste

BEI RÖMERN' t'MI (JRIBCIIEN 9 eine namensform die ebenso wie der name der gens Tunia auf ein hina zurückführt, das somit zn iun-on- durch beinahe dasselbe suffix weitergebildet worden ist, womit ursprünglich aus djov- ein In na abgeleitet war. Auch Yitiila ist über Mfellia vergessen worden, von deren cultus wir freilieb ohne den kaiser Mtellius schwerlich wissen würden. Auffallendere fortbildung zeigen Larunda neben Lara (s. Laetant. inst, i 20, 3öi, Maiesta neben Maia (Macrob. Öat. l 12, 18), Vesperugo neben Vetiper. Die belege würden sich mehren, wenn wir in die analyse der feststehenden götternamen eingebn wollten: wie zb. Arerriii/ciis erst durch nachträgliche Weiterbildung mit suff. -ico aus Arerro (-an-) von avertere entstanden sein kann". Der griechische mythenschatz ist so reich an belegen, dass es hier genügen muss, die geläufigeren Vorkommnisse festzustellen. Noch in das gebiet der motion gebort es, wenn d/ib (mu" in "Aibo

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WECHSEL DER SUFFIXB<br />

sieht, für so irrig wir sie auch halten, dadurch rechnung tragen,<br />

dass wir das wuchern der snffixbildung an solchen götternamen<br />

beobachten, deren persönliche Substanz durch den Wechsel der<br />

form nachweisbar unberührt bleibt.<br />

Die dürftigen rcste römischer mytbologie geben nicht<br />

gerade reichliche bestätigung; aber es ist wichtig auch hier<br />

den gleichen trieb nachzuweisen. Durch das snffix io wurde<br />

Maniiin- (vgl. Mainers) fortgebildet zu ^[aranrius (Rhein, mus.<br />

30, 212 f.); Angeronia steht neben Ä7igerona Olommsen CZi l<br />

p. 409), Mcllnnia neben Mellona, luno Populonia beisst auf<br />

den inschriften und bei Martianns Cap. II p. 38 Populona^.<br />

Mittelst -/no entwickelt sich Larentina, aus Larentia (Mommscn,<br />

Festgaben f. G. Homeyer s. 93f.), Tutelina, Tntilina aus Tiitela;<br />

Luhentia \s\vA einmal beiläufig von Plautus asin. 268 genannt:<br />

bekannter ist als beinanie der Venus L/ihcnfina, aber in ursprünglichster<br />

form lautete dieser Ltthia (Serv. zur Aeneis 1,<br />

720) und trotz der späteren verengvtng des l)cgriffs kann davon<br />

Lili/fina nicht getrennt werden; und so wird man zur Sft!fa,<br />

mater die uns als kindergöttin bekannte t^tatina, zu der von<br />

Reifferscheid anall. Horat. p. 3 f. nachgewiesenen Fabula<br />

trotz des verschiednen geschlechts Fahulinus stellen dürfen.<br />

Das häufige suffix on ono hat kaum je zu nenbildungen gedient<br />

ohne die alte einfache form zu verdrängen: Anna hat<br />

sieb \n Annona verjüngt (Rh. m. 30, 208); aus dem mehrfach<br />

auftretenden stiidtenamen Bononia sehlicsscn wir auf ein Boiiona<br />

als Umbildung der Bona dea^. Der monat der luno liicss<br />

in anderen Latinerstädten Aricia, Laurentum und Lavinium<br />

I/inonins, in Tibur und Praeneste l/inonalis, in Rom Iuniits\<br />

2 Vgl. Mommsen, uiiterital. dial. s. 143 f. Auch die ctruskiHchc<br />

Stadt ropii/oiud heisst auf den münzen riijilinia, also lat. Populona.<br />

3 vgl. lihein. mus. 23, ;127. Ausser der bekannten oberitalischen<br />

Stadt gal) es ein Bononia. in Pannonien, wahrscheinlich auch<br />

in Moesia inferior (\gl. Desjardins, annali doli' inst. 1868 s. 38 f.). Beachtenswerth<br />

ist das vorkommen eines gentilieium Dioioniiis Gor-<br />

(lim (Boissicu, inscr. de Lyon p. 355).<br />

4 s. Monnnsen l.'öni. chronol. s. 21S. 220, 9. Die thöriehten<br />

ableitungeu der alten antiquare a iii.iicnibiis l)ezw. utiüoribu.-i, oder<br />

a hiiujKiulo (Ov. fast. 6, 96) können auf sieli beruhen bleiben. Die<br />

beziehung dos monatsnamens auf Inno setzt Ovid f. 6, 2 ff. au erste

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