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184 SONDERGÖTTER sie entstehen unter der unwiderstehlichen gewalt sinnlicher eindrücke, für die auch wir noch nicht abgestumpft sind, und reihen sich von selbst eine an die andei-e zu einem geschlossenen kreise. In ihnen quillt ein ursprünglicher, unversieglicber born der i-ebgiosität und Sittlichkeit. Auch das Christenthum ist davon befruchtet worden. Schon der psalmist (42, 3) hatte gott angefleht, sein licht und seine Wahrheit ihm zu senden, dass sie ihn leiteten: die apostelschüler rühmen sich der künde, dass 'gott licht ist und keine finsterniss in ihm' (i br. des Job. 1, 5) oder dass gott in unzugängbchem lichte wohnt (i br. des Tim. 6,16). Das prophetenwort (Jes. 9, 2) 'Das volk, das in finsterniss sass, bat ein grosses licht erblickt, und die Sassen im land und schatten des todes, denen ist ein lieht aufgegangen' war schon im ältesten evangelium (Matth. 4, 14 f Lue. 1, 78 f.) auf Christus gedeutet: mit dem Johannesevangelium kam die Vorstellung zum durehbrucb^i 'Ich bin das bebt der weit; wer mir nachfolgt, wird nimmer wandeln im finstern, sondern das licht des lebens haben' sagt Jesus dort (8, 12) und macht die nutzanwendung auf die menschen (12, 36): 'da ihr denn das bebt habt, so glaubet an das licht, damit ihr söhne des bchtes werdet'. Die aufnähme in diese sohnschaft war den alten in vollem leibhaftigem sinne ' erleuchtung' (cpu)xicf|aa). Als die 'sonne der gerechtigkeit' (Malach. 4, 2) hat Christus vermocht den Sol inuictus des römischen kaisercultus zu überwinden, und umgekehrt ist denen, welche zu den göttern Griechenlands zurückkehrten wie Julianus oder sich zurückträumten wie Hölderbn, die himmlische liehtquelle der Wendepunkt gewesen. Eine grenzbnie, schmal wie des messers sehneide, scheidet die hier fast ineinander übergreifenden ansebauungen der Christen und der beiden. Es ist nicht zu verwundern, dass die linie wenigstens in aber zeit nicht immer inne gehalten wurde; wird doch noch heute im nordosten Deutschlands das licht des neumonds feierlieb begrüsst (oben s. 95 f.), wie einstmals im kreis der Keuplatoniker^^. Den Maniehäern wirft Augustinus vor, dass sie beim 21 s. ausser den obigen belegen ev. Job. 1,4 f. 1,9. 3,19. 9,5. 12, 46. 22 .Alarinus 1. d. Proklos 11 p. 26 Fabr. oeXi'ivri be ditö ouvöbou
VBREHRI'NG DBS LICHTES 185 gebet sieh gegen die sonne stellten. Aber auch gute Christen pflegten die sonne, wenn .sie aufgegangen war, mit handkuss zu begrüssen und beteten zu ihr ' erbarme dich unser'. Und noch pabst Leo der grosse eifert gegen die römische sitte, vor dem eintritt in die basibka des b. Petrus sich gegen die aufgebende sonne hinzuwenden und die kniee zu beugen ^^. Allgemein wurde der anbrechende tag eingeweiht durch opfer, gebet nnd ehrfurchtsvolle Verehrung des aufgehenden, beschlossen durch den gruss an das scheidende lieht: dem 'lieben licht' rief der Grieche ebenso den Willkomm wie das lebewohl zu^* und benannte darum den Apollon (J'iXriö'ioi;. Die TipiBxov 4q)aivexo. diroTT^HTreiv oOv eTreipCüvxo (Syrian und seine freunde) TTpooenrövxei; xöv veov ih^ £^vov, 'iva bi) axoXnv ixoxev aüxoi i(p' ^auxijüv TipoOKUveiv xifjv 9eöv- S be ÖXIYOV TrpoeXOüuv Kai eeaffdiaevot; Kai aüxö(;... 9aivo|a^vTiv xnv aeXr|vr)v, ii)TroXuad|j6vo
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sie entstehen unter der unwiderstehlichen gewalt sinnlicher<br />
eindrücke, für die auch wir noch nicht abgestumpft sind, und<br />
reihen sich von selbst eine an die andei-e zu einem geschlossenen<br />
kreise. In ihnen quillt ein ursprünglicher, unversieglicber<br />
born der i-ebgiosität und Sittlichkeit. Auch das Christenthum<br />
ist davon befruchtet worden. Schon der psalmist (42, 3) hatte<br />
gott angefleht, sein licht und seine Wahrheit ihm zu senden,<br />
dass sie ihn leiteten: die apostelschüler rühmen sich der künde,<br />
dass 'gott licht ist und keine finsterniss in ihm' (i br. des<br />
Job. 1, 5) oder dass gott in unzugängbchem lichte wohnt<br />
(i br. des Tim. 6,16). Das prophetenwort (Jes. 9, 2) 'Das volk,<br />
das in finsterniss sass, bat ein grosses licht erblickt, und die<br />
Sassen im land und schatten des todes, denen ist ein lieht aufgegangen'<br />
war schon im ältesten evangelium (Matth. 4, 14 f<br />
Lue. 1, 78 f.) auf Christus gedeutet: mit dem Johannesevangelium<br />
kam die Vorstellung zum durehbrucb^i 'Ich bin das<br />
bebt der weit; wer mir nachfolgt, wird nimmer wandeln im<br />
finstern, sondern das licht des lebens haben' sagt Jesus dort<br />
(8, 12) und macht die nutzanwendung auf die menschen (12,<br />
36): 'da ihr denn das bebt habt, so glaubet an das licht, damit<br />
ihr söhne des bchtes werdet'. Die aufnähme in diese<br />
sohnschaft war den alten in vollem leibhaftigem sinne ' erleuchtung'<br />
(cpu)xicf|aa). Als die 'sonne der gerechtigkeit' (Malach.<br />
4, 2) hat Christus vermocht den Sol inuictus des römischen<br />
kaisercultus zu überwinden, und umgekehrt ist denen, welche<br />
zu den göttern Griechenlands zurückkehrten wie Julianus<br />
oder sich zurückträumten wie Hölderbn, die himmlische liehtquelle<br />
der Wendepunkt gewesen. Eine grenzbnie, schmal wie<br />
des messers sehneide, scheidet die hier fast ineinander übergreifenden<br />
ansebauungen der Christen und der beiden. Es ist<br />
nicht zu verwundern, dass die linie wenigstens in aber zeit<br />
nicht immer inne gehalten wurde; wird doch noch heute im<br />
nordosten Deutschlands das licht des neumonds feierlieb begrüsst<br />
(oben s. 95 f.), wie einstmals im kreis der Keuplatoniker^^.<br />
Den Maniehäern wirft Augustinus vor, dass sie beim<br />
21 s. ausser den obigen belegen ev. Job. 1,4 f. 1,9. 3,19. 9,5.<br />
12, 46.<br />
22 .Alarinus 1. d. Proklos 11 p. 26 Fabr. oeXi'ivri be ditö ouvöbou