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Untitled - JScholarship

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UNI) HEORIFF 5<br />

ihre benennungen geschaffen w orden. Aber wie dies geschah, in<br />

welcher Mcise eindrücke des übersinnlichen und nuendlichen<br />

in die seclc fallen konnten, dass Vorstellungen und benennungen<br />

sich erzengten, dns ist die frage, und man begreift leicht, dass<br />

es die grnndfrage der mytbologie und eine mindestens wichtige<br />

der allgemeinen religionsgcschichte ist. Denn sie lallt zusammen<br />

mit der frage nach der entstehung polytheistischer religion<br />

überhaupt. Von diesen vergangen meldet kein zeuge; sie zu<br />

verstehn bietet unser eignes bcwusstsein keinen anhält. Nur<br />

eine Urkunde ist uns von ihnen geblieben, so schweigsam dem<br />

unkundigen, wie beredt dem kundigen: die sprächet Wie<br />

wenig auch der begriff durch das wort erschöpft werde, die<br />

benennnng ist doch an sich eine thatsachc der begriffsbildung,<br />

die erste fassbare und eine das weitere vorbestimmende. Von<br />

den giitternamen suchen wir also den urkundlichen anfscdduss<br />

darüber, in welcher weise Vorstellungen Aon dem unendlichen<br />

sich bildeten.<br />

Allerdings treten uns die götternamen in der Überlieferung<br />

als fertige thatsacben entgegen. Olnvohl die fortschritte<br />

der Sprachforschung es erleichtern und dazu reizen dem Ursprung<br />

dieser namen näher zu treten, müssen doch die zahlreichen<br />

niissgriffe und verirrnngen, denen solche versuche verfielen,<br />

abmahnen ohne Vorbereitung die gefährlichen gewässer zn<br />

befahren. Besonnene grammatiker haben schon im altertbum^<br />

davor gewarnt, etymologische forschung auf die eigennamen<br />

auszudehnen. Es erscheint daher empfehlenswerth, dass die<br />

Untersuchung die götternamen zunächst als gegebene ins äuge<br />

fasst, ehe sie zum Ursprung v(n-zudringen sucht. Denn auch<br />

die worte und mit und an ihnen die begriffe unterliegen gescliiebtlichem<br />

wandel. Wer dem letzteren nachgebt, darf<br />

hoffen, von den treibenden kräften, die bei der erzeugung<br />

der worte tliätig waren, etwas auch in den erscheinungen der<br />

Umbildung und erneuerung wahrzunehmen.<br />

1 Vgl. das wort des Euripides li-. 781, l-'S N. o; TK; TÖ ÖITIIIVT'<br />

övö|LiaT' oi&e 5ai|Li6vuuv.<br />

2 H(^i-odian it. iraeoüv fr. 371 bei Lcntz n p. 288, 7 o

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