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150 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER unter dem namen Aristomachos verehrt, dessen grab nahe am dortigen Dionysostempel gezeigt ward. Der name wird auch einem bruder des Adrastos beigelegt und ist in die .sagen von der Herakbdenwanderung verwebt. Er passt vortrefflich, nur ist er hier ein heros nicht des kampfs sondern der massage, der 'bestkneter'^. Sehade nur dass er in Marathon und nicht in der stadt Athen ansässig war. Auch der eleusinische 'heros arzt' muss irgendwo in der litteratur vorgekommen sein, und auch für ihn hatte man einen eigennamen ermittelt": Oresinios ("?); zur erklärung des athenischen heros ist er ebenso unbrauchbar. Mit grösserem sehein des rechts hätte man auf Alkon ratben können, der uns durch das von Sophokles bekleidete priesterthum bekannt ist; er galt als ein zusammen mit Asklepios von Cheiron unterrichteter heros, als söhn des Erechtheus und vater des Phalerosi". Der name zeigt eine ähnliche entwicklung wie sie Asklepios selbst gehabt hat, er weist unzweideutig auf einen lichtgott; durch die wendung auf die heilkunst erhielt der ausdruck die natur eines eigennamens, um so weniger lässt sich verstehen wie er durch die benennung f\pwq iaxpö? hätte ersetzt und verdrängt werden können. Am wenigsten kann uns der 'fremde arzt' (gevo? iaxpö?) helfen, dessen denkmal Lukianos (Tox. 1 f) unweit des Dipylon noch gesehn haben will. An dem denkmal selbst wird man nicht zweifeln, eher an der behauptung, dass diesem 'fremden arzte' beroenopfer dargebracht worden seien; aber wenn das wirklieh geschehen ist, so lehrt eben sciion der name, dass er in gegensatz gedacht wurde zu einem alten einheimischen latros. Ich wundere mich dass man nicht in der Verzweiflung den Asklepios selbst herangezogen hat, den 8 von ladxxeiv vgl. das aXitpöinaxo; 'silphionkneter' der Arkesilaosvase (Kirchhöff, Stud. z. gesch. d. gr. alph. 66-* vgl. Kretschmer Gr. vaseniuschr. 13 f.), wo noch Welcker (alte denkm. ;>, 489) oXi- (po|jdi;jo5 las. Zur sache vgl. anm. 26 nnd Machaon (s. 170). 9 BAG 263, 11 "Hpuu^ xarpöc,: iaxpöc; övo|aa 'Opeoivio? iv '6XeuöTvi Txpi&c, ixe.x. 10 s. Meineke zu den Comici ii p. 6S3 vSybel Athen, mitth. 10, 97 ff. vWilamowitz Isyllos 189 ff., über die bedeutung der wurzel dXK- wird später gehandelt werden.
DER ARZT: IATROS 151 doch Pindar geradezu heros nennt und eine gemeinde von Kyrene unter dem beinamen latros verehrte". Was hilft CS sieb winden und drehn, um eine klare thatsachc nicht sehn zu müssen'? Je mehr bestimmt benannte heroen der heilkunst im cultus Attikas vertreten waren, um so bedeutsamer ist es, dass bis in die zeit des Demosthenes, ja noch um 200 v. Chr. dort der 'arzt' als solcher einen heiligen bezirk hatte und Verehrung genoss. Dass das der cultusname war, lehren nicht nur die inschriften. Wir werden uns später überzeugen, dass der erste bestandtheil der mit -xXriq -buipo? -boxO(; zusammengesetzten eigennamen die bezeichnung einer gottheit zu enthalten pflegt und daher solche namen einen sicheren schluss auf den gottesdienst des heimathsortes gestatten. Der name 'laxpoKXfi? ist häufig in Athen, es führt ihn zb. ein obgarche des j. 411 bei Lysias r. 12, 42; aber auch in Erythrai und Neapel war er heimisch'^. Als beamter kommt auf münzen von Smyrna oft 'laxpöbinpo?, einmal wahrscheinlich 'laxpöboxo? vor. Man sieht daraus, dass die Verehrung des latros nicht auf Attika beschränkt sondern unter den loniern verbreitet war. Aber auch auf einer alten insebrift von Thera begegnet 'laxpoKXfiq (J(rJ. 454), desgleichen auf Kos und in Karlen, auch in Boiotien zb. Tanagra: wenn das auf ionischen einfluss zurückgeht, so hat der ionische cultus des latros sich jedenfalls in sehr früher zeit festgestellt. Wie die benennung 'heros arzt' aufzufassen ist, kann nun wohl nicht mehr zweifelhaft sein. Die nächste erklärung, dass sie appellativisch die stelle eines eigennamens vertrete, hat sich als unmöglich erwiesen: das wäre zulässig, wenn sie nur einer bestimmten stadt angehörte, in der ein berühmter 11 Pindar Pyth. 3, 7 'AoKXairiöv lipiua iravxoba-mJüv^dXKxfipa voudiuv, Pausan. ii 26, 9 iv BaXdYpai? xaT? Kupnvaiujv eoxiv 'AöKXriTttö^ KaXou|u6vo
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unter dem namen Aristomachos verehrt, dessen grab nahe<br />
am dortigen Dionysostempel gezeigt ward. Der name wird<br />
auch einem bruder des Adrastos beigelegt und ist in die .sagen<br />
von der Herakbdenwanderung verwebt. Er passt vortrefflich,<br />
nur ist er hier ein heros nicht des kampfs sondern der massage,<br />
der 'bestkneter'^. Sehade nur dass er in Marathon<br />
und nicht in der stadt Athen ansässig war. Auch der eleusinische<br />
'heros arzt' muss irgendwo in der litteratur vorgekommen<br />
sein, und auch für ihn hatte man einen eigennamen<br />
ermittelt": Oresinios ("?); zur erklärung des athenischen heros<br />
ist er ebenso unbrauchbar. Mit grösserem sehein des rechts<br />
hätte man auf Alkon ratben können, der uns durch das von<br />
Sophokles bekleidete priesterthum bekannt ist; er galt als ein<br />
zusammen mit Asklepios von Cheiron unterrichteter heros, als<br />
söhn des Erechtheus und vater des Phalerosi". Der name<br />
zeigt eine ähnliche entwicklung wie sie Asklepios selbst gehabt<br />
hat, er weist unzweideutig auf einen lichtgott; durch die wendung<br />
auf die heilkunst erhielt der ausdruck die natur eines<br />
eigennamens, um so weniger lässt sich verstehen wie er durch<br />
die benennung f\pwq iaxpö? hätte ersetzt und verdrängt werden<br />
können. Am wenigsten kann uns der 'fremde arzt'<br />
(gevo? iaxpö?) helfen, dessen denkmal Lukianos (Tox. 1 f) unweit<br />
des Dipylon noch gesehn haben will. An dem denkmal<br />
selbst wird man nicht zweifeln, eher an der behauptung, dass<br />
diesem 'fremden arzte' beroenopfer dargebracht worden seien;<br />
aber wenn das wirklieh geschehen ist, so lehrt eben sciion<br />
der name, dass er in gegensatz gedacht wurde zu einem alten<br />
einheimischen latros. Ich wundere mich dass man nicht in<br />
der Verzweiflung den Asklepios selbst herangezogen hat, den<br />
8 von ladxxeiv vgl. das aXitpöinaxo; 'silphionkneter' der Arkesilaosvase<br />
(Kirchhöff, Stud. z. gesch. d. gr. alph. 66-* vgl. Kretschmer<br />
Gr. vaseniuschr. 13 f.), wo noch Welcker (alte denkm. ;>, 489) oXi-<br />
(po|jdi;jo5 las. Zur sache vgl. anm. 26 nnd Machaon (s. 170).<br />
9 BAG 263, 11 "Hpuu^ xarpöc,: iaxpöc; övo|aa 'Opeoivio? iv '6XeuöTvi<br />
Txpi&c, ixe.x.<br />
10 s. Meineke zu den Comici ii p. 6S3 vSybel Athen, mitth. 10,<br />
97 ff. vWilamowitz Isyllos 189 ff., über die bedeutung der wurzel<br />
dXK- wird später gehandelt werden.