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Untitled - JScholarship

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4<br />

WORT<br />

den hervorragendsten, auf alle gleichniässig wirkenden eindruck<br />

bezeichnen; sie haben die eigenscbaft charakteristisch zu sein<br />

und scheinen darum dem wesen des dings am näebsten zu<br />

kommen; sie sind es denn auch, welche von dem sprechenden<br />

volke festgehalten und schliesslich zu festen marken werden,<br />

während die anderen versuche der spräche zurücktreten und<br />

allmählich ausser gebrauch kommen. Wenn wir wie billig<br />

von den fällen absehn, dass ein irgendwo festgestellter name<br />

mit dem dinge selbst zu anderm stamm oder volk wandert,<br />

dürfen wir den grundsatz aufstellen, dass jeder von der spräche<br />

reeipierte name eben die Vorstellung enthält, welche dem ganzen<br />

Volke als die wesentlichste und bedeutsamste an dem betreffenden<br />

dinge entgegentrat.<br />

Der scharfe unterschied zwischen erfülltem begriff und<br />

wort ist scb(m hiermit gcgel)cn. Nur so weit können die dinge<br />

zunächst in das menschliche bcwusstsein treten, als die eindrücke<br />

der sinne reichen; das wort vermag aber immer nur<br />

einen dieser eindrücke zu fixieren und bei dem hörer zu erneuen;<br />

darum so viele bezcichnungen für dasselbe ding gebildet<br />

werden, wird jede nur einen eharakteristiscbcn zug der<br />

erseheinung wiedergeben. Also weder eine conventioneile marke<br />

des begriffs (vömn) noch eine das ding an sich und sein wesen<br />

treffende (cpücrei) benennnng ist das wort, sondern niedersclilag<br />

äusserer eindrücke, eompendium oder wenn man will, biuchstück<br />

einer besebreibung; um noch unzweideutiger zu reden.<br />

das wort als bezeiclniung eines dings ist ursprünglich blos<br />

praedieat eines unbestimmten subjeets, das sieh noch nicht benennen,<br />

nur mit den fingern zeigen lässt. Wie aber das prädicat<br />

nur entweder ein sein oder thim aussagt, so erscheinen<br />

unseren sinnen die dinge entweder als irgendwie beschaffene<br />

oder als irgendwie thätige, handelnde wesen. Alle appellativa<br />

der spräche müssen also bei ihrer Schöpfung adjectiviseher<br />

natur gewesen sein, entweder wirkliehe adjectiva der qualität<br />

usw. oder nomina agentis.<br />

Und die götter? dürfen ihre namen mit dem gleichen<br />

maasstab gemessen werden? Freilich führen die götter eigennamen<br />

und hören auf diese: aber getauft worden sind sie so<br />

wenig wie die übrigen dingt« um uns. Irgend einmal sind auch

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