Untitled - JScholarship
Untitled - JScholarship Untitled - JScholarship
146 GRIECHISCHE SONDEHGÖTTBR lat. sap, deutsch saft; er ist der reifer und zeitiger der fi-uebt, der den Weinbeeren saft nnd geschmack gibt. Auch 'ÜTTiupa sehen wir, wie zb. lat. Annona, persönlich gedacht als göttin vornehmlich des rebensegens"^ und im gefolge des Dionysos, an verschiedenen orten auch als frauennamen. Zeus wurde als 'ÜTTUjpecK; zn Akraiphia verehrt. Der cultus des Opaon aber war nicht auf dieses kyprisehe dorf beschränkt: als menschlicher eigenname begegnet Opaon zu Tcrmessos in Pisidien und in der bafeustadt Phaleron''^. Selbst ganz specielle begriffe werden sich nachweisen lassen. Mit Asklepios ist, wie nun durch die funde von Epidauros feststeht, Apollon MaXedxri? verbreitet worden"''. Man ist versucht in diesem beiwort zunächst eine bezeichnung der herkunft zu sehn; aber die sprachlich allein zulässige herleitung von Malea, dem lakonischen vorgebirg, ist saebbeb undenkbar. Das wort kann nur einen gott des apfelbaums bezeichnen; es ist von pr|Xea gebildet wie Dionysos cruKedxriq''^ und (TuKixTi? von ffuKta, bevbpixri? von bevbpov. Nun ist zwar dieser MaXedxaq vielfach mit Apollon zusammengefasst worden, aber der cultus hielt beide auseinander: eine alte weihinschrift aus Selinus {IGA 57) gilt kurzweg xuJi MaXedxai, und, was entscheidend ist, im opferritual des athenischen Asklepiostempels {CIA II 3 n. 1651) werden an erster stelle für den ;\laleates. an zweiter für den Apollon gesonderte opfer gefordert. Ein apfelbaumgott war also in Thessalien und im Asklepioscult zu 62 Aristophanes Frieden 706 ff. vgl. 523 (Hesych. öiruipa: . . . Kupiuii; bi fl OTOcpuXri, KaxaxpuclxiKÜJc; bi Kai ^iri xüjv dXXiuv ÖKpobpöuJv); 'OiriLpa auf vasen mit bakchischen darstellungen: OJahn, Vasenbilder s. 17. 21 Heydemann, Satyr- u. Bakchennamen (v. Hall. Winckelmannsprogr. 1880) s. 41. Inschr. von Akraiphia IGA 151 (CIGS i n. 2733) xdu Ai xdjirojpfii. 63 '6p|Liaio
OPAON. M.4LEATAS. BRIZO 147 hober stelle aufgerückt und dann mit Apollon identificiert worden, gerade wie in Boiotien und im athenischen demos Melite der gleichbedeutende MriXinv mit Herakles. In ein weit abliegendes gebiet versetzt uns die göttin Brizo, die 'schläferin', welche auf der insel Delos verehrt wurdet". Man wandte sieh an sie um traumoffenbarungen, und das mag dazu beigetragen haben, der einfachen und begrifflich durchsichtig gebliebenen göttin des sehlafs die grössere bedeutung zu geben, welche in ihrem cultus hervortritt. Die trauen von Delos brachten ihr Schiffchen dar, die sie mit allem essharen mit ausnähme von fischen gefüllt hatten, und richteten gebete an sie wie für abes mögliche so für die glüekliehe heimkehr der schiffe. Der bereich der göttin ist wesentlich erweitert; sie schläfert auch wind und wellen ein, darum opfert man ihr für glückliche fahrt und schenkt ihr schiffleiu mit tutti flrutti, ausgenommen frutta di mare. Ja alles, wofür vom träum rath erhofft \vurde, konnte als gäbe der traumgöttin selbst erscheinen. 10 Selbst in den höheren regionen der griechischen götterweit beobachten wir dieselbe erseheinung. Als beispiel mag der begriff des göttlichen arztes dienen, der durch die ausgrabung der Asklepiosheiligtbtimer von Athen und Epidauros ' ein frisches Interesse hat. Die zahlreichen gestaltungen dieses begriffs werden uns zugleich erwünschte gelegenbeit 66 Semos der Delier (FHG 4, 493) bei Athen, viii p. 335a vgl. Et. M. p. 213, 38. In sieilischen Wiegenliedern kommt der. schlaf übers meer her und hat einen weiten weg: S.A. Guastella, Ninne nanne dei circondario di Modica (Ragusa 1887) p. 32 Vieni, Suonmi, di tu muri, Suonnu, di ta7ita via nu7i h'a fardiari. 1 Über das athenische Asklepieion s. FvDuhn Arch. zeit. 35, 139 ff., PGirard L'Asclepieion d'Athenes d'apres de recentes decouvertes (Bibl. des ecoles fran^aises d'Athenes et de Rome fasc. xxiii) Par. 1882; über das epidaurische ausser den zahlreichen artikeln der Ephemeris arch. jetzt Cavvadias, Fouilles d'Epidaure. Ath. 1893 fol. und die ausgezeichnete sehrift von UvWilamowitz, Isyllos von Epidauros (Philol. unters, ix) Berl. 1886.
- Seite 108 und 109: 96 SONDERGÖTTER Grimms d. mythol.
- Seite 110 und 111: 98 SONDERGÖTTER Pikülas Pikuls {P
- Seite 112 und 113: 100 ßoNDBRGÖTTBR zeichnet, wie in
- Seite 114 und 115: 102 SONDERGÖTTER tvaras Schöpfer,
- Seite 116 und 117: 104 SONDERGÖTTER (deus, mit aussch
- Seite 118 und 119: 106 SONDERGÖTTER russ. bearbeitung
- Seite 120 und 121: 108 SONDERGÖTTER jedem gehöfte ei
- Seite 122 und 123: 110 SONDERGÖTTER Wenn wir nun dies
- Seite 124 und 125: 112 SONDERGÖTTER durch eine schlä
- Seite 126 und 127: 114 SONDERGÖTTER eben, Pizius von
- Seite 128 und 129: 116 SONDERGÖTTER 8 Es ist wichtig
- Seite 130 und 131: 118 SONDERGÖTTER wenden müssen. E
- Seite 132 und 133: 120 SONDERGÖTTER Del (Deicolus 18
- Seite 134 und 135: 122 SONDERGÖTTER Torellus eremit v
- Seite 136 und 137: 124 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER Alkip
- Seite 138 und 139: 126 GRIECIIISCHB SONDERGÖTTER bere
- Seite 140 und 141: 128 GRIECHISCHE soNDERCiöxTBR im a
- Seite 142 und 143: 130 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER ist.
- Seite 144 und 145: 132 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER mit g
- Seite 146 und 147: 134 GRIKCIIISCIII.; SONDERGÖTTER a
- Seite 148 und 149: 136 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER der i
- Seite 150 und 151: 138 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER durch
- Seite 152 und 153: 140 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER folge
- Seite 154 und 155: 142 SONDERGÖTTER kreis gebundenen
- Seite 156 und 157: 144 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER wechs
- Seite 160 und 161: 148 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER geben
- Seite 162 und 163: 150 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER unter
- Seite 164 und 165: 152 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER ärzt
- Seite 166 und 167: 154 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER seine
- Seite 168 und 169: 156 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER der d
- Seite 170 und 171: 158 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER schü
- Seite 172 und 173: 160 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER den s
- Seite 174 und 175: 162 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER angä
- Seite 176 und 177: 164 GRIECHISCHE SONDERG(")TTER des
- Seite 178 und 179: 166 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER selbs
- Seite 180 und 181: 168 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER 'A0r|
- Seite 182 und 183: 170 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER des e
- Seite 184 und 185: 172 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER 11 Wi
- Seite 186 und 187: 174 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER hier
- Seite 188 und 189: 176 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER worde
- Seite 190 und 191: 178 SONDERGÖTTER die helle des tag
- Seite 192 und 193: 180 SONDERGÖTTER Es war ein abfall
- Seite 194 und 195: 182 SOXIIKIM^OTTER Längst hatte di
- Seite 196 und 197: 184 SONDERGÖTTER sie entstehen unt
- Seite 198 und 199: 1S6 .S
- Seite 200 und 201: 188 SONDERGÖTTER das schon vor end
- Seite 202 und 203: 190 SoxninKiÖTTKi; rechtsgültigke
- Seite 204 und 205: 192 SONDERGÖTTER sich daraus die b
- Seite 206 und 207: 194 SONDERGÖTTER seite des letzter
OPAON. M.4LEATAS. BRIZO 147<br />
hober stelle aufgerückt und dann mit Apollon identificiert<br />
worden, gerade wie in Boiotien und im athenischen demos<br />
Melite der gleichbedeutende MriXinv mit Herakles.<br />
In ein weit abliegendes gebiet versetzt uns die göttin<br />
Brizo, die 'schläferin', welche auf der insel Delos verehrt<br />
wurdet". Man wandte sieh an sie um traumoffenbarungen,<br />
und das mag dazu beigetragen haben, der einfachen und begrifflich<br />
durchsichtig gebliebenen göttin des sehlafs die grössere<br />
bedeutung zu geben, welche in ihrem cultus hervortritt. Die<br />
trauen von Delos brachten ihr Schiffchen dar, die sie mit allem<br />
essharen mit ausnähme von fischen gefüllt hatten, und richteten<br />
gebete an sie wie für abes mögliche so für die glüekliehe<br />
heimkehr der schiffe. Der bereich der göttin ist wesentlich<br />
erweitert; sie schläfert auch wind und wellen ein, darum opfert<br />
man ihr für glückliche fahrt und schenkt ihr schiffleiu mit tutti<br />
flrutti, ausgenommen frutta di mare. Ja alles, wofür vom<br />
träum rath erhofft \vurde, konnte als gäbe der traumgöttin selbst<br />
erscheinen.<br />
10 Selbst in den höheren regionen der griechischen<br />
götterweit beobachten wir dieselbe erseheinung. Als beispiel<br />
mag der begriff des göttlichen arztes dienen, der durch<br />
die ausgrabung der Asklepiosheiligtbtimer von Athen und Epidauros<br />
' ein frisches Interesse hat. Die zahlreichen gestaltungen<br />
dieses begriffs werden uns zugleich erwünschte gelegenbeit<br />
66 Semos der Delier (FHG 4, 493) bei Athen, viii p. 335a vgl.<br />
Et. M. p. 213, 38. In sieilischen Wiegenliedern kommt der. schlaf<br />
übers meer her und hat einen weiten weg: S.A. Guastella, Ninne<br />
nanne dei circondario di Modica (Ragusa 1887) p. 32 Vieni, Suonmi,<br />
di tu muri, Suonnu, di ta7ita via nu7i h'a fardiari.<br />
1 Über das athenische Asklepieion s. FvDuhn Arch. zeit. 35,<br />
139 ff., PGirard L'Asclepieion d'Athenes d'apres de recentes decouvertes<br />
(Bibl. des ecoles fran^aises d'Athenes et de Rome fasc. xxiii)<br />
Par. 1882; über das epidaurische ausser den zahlreichen artikeln der<br />
Ephemeris arch. jetzt Cavvadias, Fouilles d'Epidaure. Ath. 1893 fol.<br />
und die ausgezeichnete sehrift von UvWilamowitz, Isyllos von Epidauros<br />
(Philol. unters, ix) Berl. 1886.