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144 GRIECHISCHE SONDERGÖTTER<br />

wechselnde benennung bestätigt. Ebenso natürlich war die<br />

zweizahl, die wir nicht nur zu Athen finden; sie galt auch in<br />

Sparta, wo Alkman sie Phaenna und Kleta benannte"''; selbst<br />

aus der Hesiodischen dreiheit sondert sich unwillkürlich (s. 133)<br />

eine ältere zweiheit aus. In Athen, wo wir die alten sondergöttinnen<br />

des landbaus so verschiedenartige Verbindungen eingeben<br />

sehn, war es leicht aus ihnen die begriffe für je zwei Chariten<br />

und Hören auszuscheiden; in hohem altertbum ist das<br />

nicht erfolgt, aber doch geraume zeit bevor die Hesiodisebe<br />

dreiheit durchdrang. Wir können uns nicht deutlich genug<br />

vergegenwärtigen, wie verschiedenartige schichten ich sage<br />

gar nicht die mythologie, aber schon der cultus einer einzigen<br />

Stadt zu einem bilde vereinigt: die widerspi-uchsvoben reste<br />

verschiedener schiebten in Zusammenhang setzen und ausgleichen<br />

wollen ist ein arger geschicbtbeher fehler. Den alten selbst<br />

müssen wir das zu gute halten; sie konnten nicht anders: die<br />

lUcken und Widersprüche der Vorstellungen mussten im gottesdienst<br />

störend empfunden werden und wurden durch legendarische<br />

sagenbildung, so gut es gieng, beseitigt.<br />

Es versteht sieh von selbst, dass die an Athen gemachten<br />

beobachtungen auch für das übrige Griechenland geltung haben.<br />

Einige beispiele werden genügen das zu bestätigen.<br />

In einer frauenbste aus dem Piraeus, worin offenbar dem<br />

metökenstande angehörige mitglieder einer saeralen genossenschaft<br />

aufgezählt werden, lesen wir den namen Aexd) 'kindbetterbi'<br />

{CIA ii 2 n. 989, 12). Ist es denkbar, dass dieser<br />

name einem weiblichen wesen beigelegt werden konnte, wenn<br />

er nicht vorher als name einer göttin die rechte eines eigennamens<br />

erlangt hatte? Aus Sparta besitzen wir in der that<br />

zwei Aveihinschriften an die Lecho '>', ein gegenstück zur Kalligeneia<br />

und Genetylbs (s. 123 f.), und riutai-ch bezeugt Aoxeia.<br />

Zwei opferschalen aus einer nicht bekannten ebalkidischen<br />

colonie Sieiliens sind TTebioT gewidmet•''8. Hier tritt uns eine<br />

56 Alkman fr. 105 bei Pausan. iii 18, 6.<br />

57 Athen, mittheil. 2, 435 {IGA 52) und 440; Plut. erot. 15 p. 758».<br />

58 IGA 519. 520 oder IGSI 595. 596, wo vWilamowitz auf die<br />

Inschrift des calabrischen beils IGA 543 xöc; "Hpa(; xö; ^v uebiiui hinweist.

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