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23.04.2013 Aufrufe

128 GRIECHISCHE soNDERCiöxTBR im arme trägt oder im schooss hält und sich dadurch als Kurotrophos zu erkennen gibt: in der mehrzabl der fälle hat gewiss weder der handwerker noch der weihende an eine andere gottheit zugleich gedacht. In ungewöhnlicher anzabl hat solche bilder eine ausgrabung bei Capua" zu tag gefördert. Mitten in der gräberstadt fanden sieh dort die schon 1845 wahrgenommenen reste eines tempels und in dessen Umgebung eine grosse anzabl roh gearbeiteter votivbilder aus tuff (die höhe schwankt von '•'j^ zu P/g metern), welche im schooss einer sitzenden göttin zwei und mehr (einmal bis zur zahl von 26) kinder, bald nackt, bald in windeln, zeigen; ausserordentlich zahlreich waren terracotta-funde, unter welchen derselbe typus in verkleinertem maasstabe vorherrschte. Das einzige werk aus marmor, das ausgegraben wurde, stellt öine stehende bekleidete göttin mit einem kind in den armen dar; trotz seiner geringen grosse von nur einem halben meter ist dasselbe wohl richtig als das tempelbild genommen worden. Das ist eine einfache und echt menschliehe Vorstellung, die für alle orte und Zeiten wahrbeit hat. Lange bevor die Madonna mit dem Christusknaben dargestellt werden konnte, erscheint das alte bild der Kurotrophos auf wandbildei-n der katakomben. Unmerklich und unwillkürbch gebt sie über in die Madonna, wie sie schon vordem zu Leto, der göttlichen muster-mutter, oder zu Demeter geworden war. Die italische bezeichnung haben uns lateinische inschriften gebracht. Eine weihung aus Marburg in Steiermark {CIL iil 5314) Nutrici Aug{ustae) wurde überraschend bestätigt durch drei denkmäler der provinz Constantine i*: eines trägt die gleiche 17 s. UvWilamowitz im Bullettino dell' inst. arch. 1873 s. 147 f. und PvDuhn ebd. 1876 s. 177 ff., über die terracotten s. 188, über das tempelbild s. 180 f. Eine terracottenligur dieser art von Kypros gibt das Journ. of hellenic studies 12, 325: eine sitzende bekleidete göttin hält ein nacktes kind liegend im schooss. 18 Archives des missions scientif. et litter. nie sei-, t. ii p. 437 f. n. 94 Nu.frici Aug(ustae) temphtm C. llo.'ifilius Felix saccrdos Saiuriii s(ua) p(ecunia) f(ecit) id(e7nq7ie) d(edicauif); n. 91 ouiclii [Nu]trici an fünfter stelle, während an dritter stelle das gleiche opfer an Tellus steht; n. 92 ouicida Nutrici an dritter stehe nach den beiden opfern an Saturnus. Heron de Villefosse ao. 439 identiflcierte

KUROTROPHOS. DAMIA UND AUXESIA 129 Widmung und bezeugt einen besonderen tempel der göttin; auf den beiden anderen legen Saturnuspriester rechenschaft von feierlichen (»idern ab, wobei auch ouicula Xutrici dargebracht worden war. AVenigstens in den römischen colonien Africas war, wie wir hieraus sehen, diese Nuirij' unter die hervorragendsten götter aufgerückt; sie wechselt auf den parallelen inschriften die stelle mit Tellus, und folgt in einem falle unmittelbar nach dem doininus Saturnus. Ihi- selbständiges auftreten neben Tellus scheidet sie bestimmt von dieser; neben Tellus kann sie keine ffi Koupoxpöqpoq sein, wie der herausgeber wollte. Wachsthum und gedeihen ebenso des menschen wie der feldfrueht ist vereinigt in zwei göttinnen, als deren cultusbercieb wir den Peloponnes nebst Aignia bezeichnen dürfen, Damia und Auxesia. Nach der erzählung Herodots (5, 82 f.) errichteten die Epidaurier, um der Unfruchtbarkeit des landes zu wehren, auf die Weisung des delphischen orakels Aapir)«; xe Kai AüHri

KUROTROPHOS. DAMIA UND AUXESIA 129<br />

Widmung und bezeugt einen besonderen tempel der göttin; auf<br />

den beiden anderen legen Saturnuspriester rechenschaft von<br />

feierlichen (»idern ab, wobei auch ouicula Xutrici dargebracht<br />

worden war. AVenigstens in den römischen colonien Africas<br />

war, wie wir hieraus sehen, diese Nuirij' unter die hervorragendsten<br />

götter aufgerückt; sie wechselt auf den parallelen<br />

inschriften die stelle mit Tellus, und folgt in einem falle unmittelbar<br />

nach dem doininus Saturnus. Ihi- selbständiges auftreten<br />

neben Tellus scheidet sie bestimmt von dieser; neben<br />

Tellus kann sie keine ffi Koupoxpöqpoq sein, wie der herausgeber<br />

wollte.<br />

Wachsthum und gedeihen ebenso des menschen wie der<br />

feldfrueht ist vereinigt in zwei göttinnen, als deren cultusbercieb<br />

wir den Peloponnes nebst Aignia bezeichnen dürfen, Damia<br />

und Auxesia. Nach der erzählung Herodots (5, 82 f.) errichteten<br />

die Epidaurier, um der Unfruchtbarkeit des landes zu<br />

wehren, auf die Weisung des delphischen orakels Aapir)«; xe<br />

Kai AüHri

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