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KALLIGENEIA. KUROTROI'IIOS 125<br />

wie denn die flüsse, aus denen das wasser zum hochzeitsbad<br />

geholt wird, im örtlichen gottesdienst vorzugsweise als Koupoxpöcpoi<br />

hochgehalten wurden i". Eirene, die schon die Theogonie<br />

unter den töchtern des Zeus und der Themis nennt,<br />

wird von Euripides als oXßoböxeipa Koupoxpöcpo? öed gepriesen<br />

(Bakch. 419), xepitexai b' eÜTtaibia (Hiket. 490): in dem meisterwerk<br />

des Kephisodotos, das auch für uns leben hat durch die<br />

Statue der Münchener glyptothek, steht Eirene vor uns als<br />

freundliche mütterliche göttin, das knäblein Plutos auf dem<br />

linken arm". Es lag nahe, das wohl der aufwachsenden kinder<br />

der göttin ans herz zu legen, der im örtlichen cultus die höchste<br />

bedeutung und macht zugeschrieben wurde: so scheint die anwendung<br />

des einen attributs auf so viele gottheiten sich ungezwungen<br />

aus dem mit den orten wechselnden ränge derselben<br />

zu erklären; in einzelnen fällen, wie bei Eirene, ist eine Übertragung<br />

der bereits festen Vorstellung nicht zu verkennen. Aber<br />

sämmtliche anwendungen des begriffs als epitbeton gehören,<br />

höchstens mit ausnähme der Ge, erst jüngeren epochen der<br />

religionsgcschichte an.<br />

Auf Samos opferten die frauen der Kurotrophos an kreuzwegen,<br />

männer durften nicht zugegen sein. Homer, so erzählte<br />

eine heimische sage, kam von ungefähr zu einem solchen opfer,<br />

und ungehalten hiess ihn die priesterin sich entfernen; da<br />

wünschte der dichter ihr in vier überlieferten versen zur strafe<br />

naturwidrige liebe zu alten greisen: KXö9i |aoi eüxojaevuj, Koupoxpöcpe.<br />

Eine alte anekdote legt diese verse dem Sophokles<br />

in den mund, als er in seinem alter noch um die liebe der<br />

hetäre Theoris warb: i\.thenaios, der sie uns aufbewahrt, versteht<br />

die angeredete göttin ohne weiteres als Aphrodite.<br />

Diese auslegung berechtigt uns ebenso wenig das wort für ein<br />

samisehes attribut der Aphrodite zu nehmen, als der kreuzweg<br />

uns nöthigt an Hekate zu denken; Welcker und Fritzsche<br />

fanden darin gar Demeter wieder'^. Eine ansieht ist so un-<br />

10 Hes. theog. 346 f., für die flüsse zeugt die lUas V 141 ff.<br />

vg-l. B zu V 142 xot(; TroxanoTc; Jxpeqpov XÖK; Kdyxaz, itzei Koupoxpöqpoi<br />

vojiiZovrai; über Athene M. Stark Nuove mem. deU'inst. (1865) p. 243ff.<br />

11 HBrunn, die sog. Ino-Leukothea, München 1867.<br />

12 Athen, xiii p. 592». Auf Hekate gedeutet von Preller-Ro-

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