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BILDUXG LIT.VUISOHBH UNI) LETTISCHER GÖTTERNAMEN 115<br />

Laakosdrgas Lytuvonis l'avdufojis Perejas Tai'tojis Tiklys<br />

Zedeklide Zelus Zemberys ua., oder adjectivische bildungen<br />

zur bezeichnung theils der Zugehörigkeit wie Eratinis Ezeri7iis<br />

Girystis Javine Medeinis Valgina usw., theils der herkunft<br />

wie Karvaitis und Puszditis. Beliebt sind auch deminutiva:<br />

Jevidis (s. Lwullis) Kelukis L^aiinele Saulele Warpulis<br />

Zemehiks Zcaigzdiikas. Daneben macht sich eine schiebt<br />

erheblich jüngerer bildungen bemerkbar. Dimstipatis und L^aükpatis<br />

mag man noch als verhältnissmässig ursprüngliche ansehn;<br />

aber von Zi'/nepatis neben Zemyna wird man nicht so<br />

urtheilen, und noch weniger von Wejopatis oder gar Raugupafis.<br />

Hier zeigt sich eine erschlaffung der Vorstellungskraft,<br />

welche nicht mehr frisch ein neues gebilde zu erzeugen vermag<br />

um dem gottesbpgriff einen sinnlich fassbaren ausdruck<br />

zu geben, sondern in bequemer trägheit es vorzieht ein gegebenes<br />

wort durch Verbindung mit patis zu einem gottesnamen<br />

zu machen. Das griechische hat noch becr-nöxrii;, aber iröxvia<br />

SripuJv für Artemis in der Ilias 4> 470 steht ganz vereinzelt;<br />

denn dichterische Verwendungen, | wie bei Pindar (Pyth. 4, 213)<br />

TTÖxvia ö2uxdxujv ßeXeujv oder bei Euripides (fr. 781, 16) xdv<br />

epinxinv iröxviav für Aphrodite, oder Umschreibungen mit ävaE,<br />

beweisen nichts für den Sprachgebrauch des volks und des<br />

cultus. Im sanskrit sind Prajäpati Brahmanaspati ua. als<br />

jüngere erzeugnisse der reflexion anerkannt^". Und noch eine<br />

stufe tiefer führen uns die Verbindungen von di^vas mit dem<br />

genetiv der vergöttlichten sache, wie ganyklos d., keliü d. ua.,<br />

bangü dHvditis und audros mit ausgelassenem divas, oder<br />

mit einem adjectivischen worte wie Gelbys devas. Aber es ist<br />

festzuhalten, dass dies in der litauischen Überlieferung doch<br />

nur vereinzelte fälle sind. Bei den Letten hat die entsprechende<br />

bezeichnungsweise durch Verbindung eines appellativum mit<br />

indfe mutter die älteren bildungen so gut wie verdrängt. Es<br />

liegt nahe diese jüngeren bildungen der zeit zuzuschreiben, wo<br />

das Christenthum die heidnische denkweise zwar nicht unterdrückt<br />

und verdrängt, aber gebengt und ihrer ehemaligen beweglichkeit<br />

beraubt hatte.<br />

26 s. RRoth Ztschr. d.d. morgenh ges. 1, 66 Muir Orig. sanscr.<br />

texts 5, 272 f.

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