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ÜliERSICHT DER LITAUISCHEN GÖTTER 113<br />

luugsform eines höheren wesens; man hütet sich sie zu verletzen-'.<br />

Der steincultus ist durch Akmo belegt.<br />

Weit reichlicher tritt nns die göttliche geltung der bäume,<br />

theils ihrer selbst \\egen, theils wegen ihrer erzeugnisse, entgegen.<br />

Die Verehrung heiliger bäume und baine war so eingewurzelt,<br />

dass sie noch im XIV jahrh. die klippe war, an<br />

welcher die missionsthätigkeit des Hieronymus von Prag (oben<br />

s. 80) scheiterte; die weiber klagten, das haus gottes werde<br />

ihnen genommen, wo sie sich regen und Sonnenschein geholt<br />

hätten-^. Sehr lebendig zeigt sich in den zahlreichen grenzbeschreibungen<br />

der Urkunden die beibgkeit von bäumen aller<br />

art, mit verliebe werden sie als Wahrzeichen benutzt. Der<br />

wald selbst steht unter Girystis dem 'waldmann' und Medeinis,<br />

die schauer der Waldeinsamkeit scheint Rägana 'die hexe'<br />

zu vertreten. Verehrt werden die eiche Auzülas, die birke<br />

Birzulis, der hasel Lazdona, der kirschbaum Kirnis, ahorn<br />

Klewi'dis, eberesche Szermükszne, faulbaum .Jevülis, auch der<br />

holunder; der 'fichtenmann' Puszditis bat die allgemeinere<br />

bedeutung eines schutzgottes heiliger haine und bäume erhalten;<br />

als besonders heilig galten bäume, die aus zwei stammen<br />

zusammengewachsen waren oder deren stamm sich in zwei<br />

arme gespalten und wieder vereinigt hatte, Rumbuta. Beim<br />

einsammeln des mooses wurden Kerpiezus und Szilyniczus,<br />

beim pflücken der färbekräuter Meletele für die blaue, Srutis<br />

die jauehegöttin für die grüne färbe angerufen. Sogar die<br />

ruthe aus belaubten birkenzweigen, mit der sie sich im warmen<br />

bade zur befördernng des schweisses den ganzen körper streichen<br />

lassen, ist vergöttlicht worden, Szlütrazis.<br />

Für das eheliche beilager wird Gondu (?) von den mäd-<br />

24 A. de Gubernatis, die thiere in der indog. mythologie s.<br />

629 ff. Wolf, beitrage zur d. myth. 2, 463 f.<br />

25 Hieronymus von Prag bei Aeneas Silvius (Scrr. rerum Pruss.<br />

4, 239) 'mulierum ingens numerus plorans atque eiulans... sacrum<br />

lucum succisum queritur et domum dei ademptam, in qua diuinain<br />

opem petere consuessent, indepluuias inde soles obtinuisse;<br />

nescire iam quo in loco deum quaerant, cui domicilium abstulerinf.<br />

Grenzbeschreibungen findet man zahlreich in Voigts Codex diplomaticus<br />

Prussicus.<br />

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