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92 SONDERGÖTTER braju ich locke' P 26. Diese deutung ist willkürlich, ein ambraju ich locke kommt in den lexika nicht vor. Es könnte darin vambras 'dickes maul', vaih- auffallend, und mag dem berichterstatter zur last fallen, dem Baubis (s. daselbst) durch jauczu erklärtwurde; so steht auch Krukis neben Kiaidiu kriike, Birbullis bryti 'fortgesetzt belfern' stecken. neben Bicziu birbtdlis. Aber aller Wahrscheinlichkeit Ja Vine nach Brodowski Sl 85 nach legt P sich nur eine schwin­ (12) 'göttin des getreides Jawinne': delet des Simon Grünau zurecht, es ist das substantivierte fem. des dessen fünfter gott 1, 96 Szway- adj. javlnis zu javas getreidebrotto und 1, 79 Iszwambrato gekorn, javaX getreide, Sl 103 (30). nannt wird: nach dem muster von Moses und Aaron stellt Grü­ Kaddig: 'die Zalavonier und nau in den anfang der g-eschichte Zamaiten halten noch den Kad­ ein brüderpaar, den könig Widig heüig' P 29 di. kadagys dowuto und den priesterBrutteno, Wacholder. die nach ihrem tod vergöttlicht Karvaitis 'ein gott der halber' werden, der letztere als ' Wur- P 33 Mh 124, 6. ableitung von schayto abir Borsskayto' (1, 95), kdrve kuh, die abstammung, der erstere als Szwaybrotto: dies herkunft bezeichnend oder de- letztere ist aber nach Mannhardt minutivum s. unter Eratinis. (bei Perlbach zu Grünau 1, 79) Kaukai {Kaukie L 51 Kaucke nichts anderes als swais brati P 13) und demin. Kaukyczei und ' sein bruder'. Kauküczei {Kaukuczus bei P 47 Ywas "die Preussen hielten kann nur acc. pl. sein), wie die auch die g-rossen eulen heilig, Barzdükai bärtige (£ 51) däum- so man zu preussisch ywas und linge, mit einem rothen flecken zu lat. bubones nennt' P 37 s. 'wie ein mützchen' auf dem köpf P. v. Dusburg s. 81 anm. 7. (P13), aber sie'wohnen in Scheunen, speichern, auch Wohnhäu­ Iwullis von P 17 unter den sern' (P 31) als glückbringende waldgöttern genannt; es ist doch (P 17) beinzelmännchen; beson­ wohl jevidis deminutiv zu jevä dere zauberer,ÄaMÄ;itcsowes, wuss- faulbaum, das masculinisiert ten sie an bestimmte orte zu wäre. bannen und standen in grossem ansehn (P 47); will man sie sich Jag au bis von Brodowski b. erhalten, so muss man ihnen von Sl 84 (11) als feuergott und ug- allen speisen zu kosten geben nis szventa 'heiliges feuer' be­ (£ 51). daher der katechismus v. zeichnet: eine etymologie ist nicht gefunden, s. Sl 100 (27). 1547 Mh 131 'qui ad malas artes adiiciunt animum, Eithuaros et Jauczu \)a,uhis {Jauczbaubis Caucos deos profitentur suos'. Die P 17 .laucziu b. P 26) gott des Vorstellung hat sieh bis heute rindviehs, von jdutis ochse und erhalten, s. noch Mh 126, 21 Sb buuhiii brüllen: der ochsenbrül- I 548 Sl 97 (24) Bezzenberger Boitr. 1er. Die begriffsbildung ist sehr | 1, 42 Lit. forsch. 63 f. und N.

Preuss. provinzialbl. 8,470. Brück­ ner A 14, 187 stellt dazu russ. Kolki Koltki. Kaukarius 'berggott' Brodowski Sl 84 (11) vgl. 97 (-24), von kaukarä berg, hügel, eigentlich 'der zum berge gehörige'. P 26 nennt Kaukarei unter den hausgöttern, er verwechselt sie wohl mit den Kaukyczei, mit welchen Kaukarius trotz Sl 97 (24) nichts zu thun hat. Keliü de vas nach Stryikowski Mh 106 n. 15 ' Kehl diewos reisegotf: keliu. ist gen. pl. von Mlias weg, also gott der wege. vgl. Sl 91 (18). 'Kellukis der auf die wege achtung hat' P33: deminutivum zu kelias; ist Kelukas zu lesen? Kiaüliu krüke'der schweinegott' P 32. 26 Mh 126,19 Sl 101 (28), dh. 'Schweineschnauze', s. Ki^ikis und vgl. Jauczu baubis. "Kierpiczus huiusque adiutor Siliniczus musci in siluis nascentis (deus) ... huic etiam museum lecturi sacrificant" £ 47, Mh 125,14. es ist Kerpeczus, von kerpe flechtenmoos. Kirbixtu s. Tartois Kirb. 'Kirnis cerasos arcis alicuius secundum lacum sitae curat, in quos [1. quas] placandi eins causa gallos mactatos iniciunt cereosque accensos in eis flgunt' £ 47, der specielle schutzgott eines gebiets, 'agri Plotelscii' £ 48. Klamais von £ 49 nur genannt, Mh 137. Klewelis gottbeit des ahorns s. Aukülas Mh 137. vgl. zb. das lled bei Mannhardt in ztschr. f. ethnologie 7, 84 n. 80. 'Kremata porcorum et suum est deus. cui similiter focos ex- LITAUISCHE GÖTTERNAMBN 93 citant et ceruisiam super eos fundunt' £ 47 vgl. Mh 128. 'Krilvsthos cruces in tumulis sepultorum custodit" £ 48. das ist krlkszttis grabkreuz. 'Krukis suum est deus, qui religiöse colitur a Budraicis h. e. fabris ferrariis' £ 48. s. Kiaüliu kriike.. 'Kruminie pradziu warpu die buschfrau' Stryikowski b. Mh 106 n. 4 di. wie schon Mh gesehen, Krumim'' {devdite) pradzü varpü 'die buschgöttin der anfange der ähren': Krumme femin. zu krum'inis, dem adj. \on krümas husch, Strauch. Zur sache vgl. Min Sri 2, 389 (£54) 'quando iam segetes sunt maturae, rustici in agris ad sacrificium congregantur, quod lingua rutenica zazenek uocatur i. e. initium mes- .sis. hoc sacro peracto unus e multitudine electus messem auspicatur manipulo demesso quem domum adfert. postridie omnes, primo illius domestici, deinde ceteri quicunque uolunt messem faciunt' (P 57 f. weiss nichts mehr vom husch). Gegenüber steht der brauch mit den letzten kornhalmen des felds P 59 f., vgl. Mannhardt Mythol. forsch. 316 ff. Waldu. feldculte 1, 190 ff. Kupole ein husch von am Johannistag gepflücktem Johanniskraut, ' Steckens auf eine lange Stange mit frohlocken und setzen die Stange am thorwege oder sonstwo häufig das körn geführet wird: diesen pusch nennen sie auch kupole und die feiex-kupoles' (P 56), wobei der bausberr um gute heuernte betet und eine spende darbringt, vgl. P 24 f. Grimm d. myth. 591. Eine genaue

92 SONDERGÖTTER<br />

braju ich locke' P 26. Diese<br />

deutung ist willkürlich, ein ambraju<br />

ich locke kommt in den<br />

lexika nicht vor. Es könnte darin<br />

vambras 'dickes maul', vaih-<br />

auffallend, und mag dem berichterstatter<br />

zur last fallen, dem Baubis<br />

(s. daselbst) durch jauczu erklärtwurde;<br />

so steht auch Krukis<br />

neben Kiaidiu kriike, Birbullis<br />

bryti 'fortgesetzt belfern' stecken. neben Bicziu birbtdlis.<br />

Aber aller Wahrscheinlichkeit Ja Vine nach Brodowski Sl 85<br />

nach legt P sich nur eine schwin­ (12) 'göttin des getreides Jawinne':<br />

delet des Simon Grünau zurecht, es ist das substantivierte fem. des<br />

dessen fünfter gott 1, 96 Szway- adj. javlnis zu javas getreidebrotto<br />

und 1, 79 Iszwambrato gekorn, javaX getreide, Sl 103 (30).<br />

nannt wird: nach dem muster<br />

von Moses und Aaron stellt Grü­ Kaddig: 'die Zalavonier und<br />

nau in den anfang der g-eschichte Zamaiten halten noch den Kad­<br />

ein brüderpaar, den könig Widig heüig' P 29 di. kadagys<br />

dowuto und den priesterBrutteno, Wacholder.<br />

die nach ihrem tod vergöttlicht Karvaitis 'ein gott der halber'<br />

werden, der letztere als ' Wur- P 33 Mh 124, 6. ableitung von<br />

schayto abir Borsskayto' (1, 95), kdrve kuh, die abstammung,<br />

der erstere als Szwaybrotto: dies herkunft bezeichnend oder de-<br />

letztere ist aber nach Mannhardt minutivum s. unter Eratinis.<br />

(bei Perlbach zu Grünau 1, 79) Kaukai {Kaukie L 51 Kaucke<br />

nichts anderes als swais brati P 13) und demin. Kaukyczei und<br />

' sein bruder'.<br />

Kauküczei {Kaukuczus bei P 47<br />

Ywas "die Preussen hielten kann nur acc. pl. sein), wie die<br />

auch die g-rossen eulen heilig, Barzdükai bärtige (£ 51) däum-<br />

so man zu preussisch ywas und linge, mit einem rothen flecken<br />

zu lat. bubones nennt' P 37 s. 'wie ein mützchen' auf dem köpf<br />

P. v. Dusburg s. 81 anm. 7. (P13), aber sie'wohnen in Scheunen,<br />

speichern, auch Wohnhäu­<br />

Iwullis von P 17 unter den<br />

sern' (P 31) als glückbringende<br />

waldgöttern genannt; es ist doch<br />

(P 17) beinzelmännchen; beson­<br />

wohl jevidis deminutiv zu jevä<br />

dere zauberer,ÄaMÄ;itcsowes, wuss-<br />

faulbaum, das masculinisiert<br />

ten sie an bestimmte orte zu<br />

wäre.<br />

bannen und standen in grossem<br />

ansehn (P 47); will man sie sich<br />

Jag au bis von Brodowski b.<br />

erhalten, so muss man ihnen von<br />

Sl 84 (11) als feuergott und ug- allen speisen zu kosten geben<br />

nis szventa 'heiliges feuer' be­ (£ 51). daher der katechismus v.<br />

zeichnet: eine etymologie ist nicht<br />

gefunden, s. Sl 100 (27).<br />

1547 Mh 131 'qui ad malas artes<br />

adiiciunt animum, Eithuaros et<br />

Jauczu \)a,uhis {Jauczbaubis Caucos deos profitentur suos'. Die<br />

P 17 .laucziu b. P 26) gott des Vorstellung hat sieh bis heute<br />

rindviehs, von jdutis ochse und erhalten, s. noch Mh 126, 21 Sb<br />

buuhiii brüllen: der ochsenbrül- I 548 Sl 97 (24) Bezzenberger Boitr.<br />

1er. Die begriffsbildung ist sehr | 1, 42 Lit. forsch. 63 f. und N.

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