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Entlastungsprogramm bei Demenz

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sundheitsberaterinnen und -berater konnten „neue Perspektiven und Sichtweisen<br />

zu einem Fall kennen lernen“ und eine „systematische Herangehensweise entwi-<br />

ckeln“. Diese <strong>bei</strong>den Aspekte erwiesen sich insbesondere bedeutsam, wenn es<br />

darum ging, Lösungen in grenzwertigen Pflegesituationen zu finden. Die Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater konnten sich hier gegenseitige Unterstützung<br />

in Form einer kollegialen Intervision geben (Kap. 6.1.5).<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Stärkung der Persönlichkeit durch Kompe-<br />

tenzentwicklung, Wertschätzung, Motivation und Anleitung. Es wurde z. B. be-<br />

schrieben, dass man durch den regelmäßigen Austausch „in vielen Bereichen<br />

sicherer geworden ist“, dass man „neue Kraft für die Beratungen schöpfen konn-<br />

te“ oder dass man „gelernt hat, sich selbst zu reflektieren“.<br />

Auch die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls durch die offene Ge-<br />

sprächsatmosphäre in den Fallkonferenzen ist als beratungsförderlich empfun-<br />

den worden. Hier war den Gesundheitsberaterinnen und -beratern das Gefühl<br />

wichtig, „nicht allein vor den Herausforderungen zu stehen“, sondern „in eine<br />

Gruppe eingebunden zu sein“.<br />

Ratschläge und Erkenntnisse aus den Fallkonferenzen und die selbst erlebte<br />

Wertschätzung konnten auch direkt auf die Beratungssituationen übertragen<br />

werden. So konnten „Vorschläge und Tipps an die Familien weitergegeben wer-<br />

den“, und „neue Aspekte wurden in die Beratungen eingebracht, die den Bera-<br />

tungsprozess voranbrachten“.<br />

Hinderliche Faktoren<br />

In einigen Fragebögen wurde als hinderlicher Faktor für die Beratungsar<strong>bei</strong>t die<br />

zu späte oder zu umfangreiche Informationsweitergabe genannt. Es wurden<br />

„teilweise zu viele Informationen auf einmal weitergegeben“ oder „Listen spät<br />

ausgegeben“. 111<br />

Insbesondere zu Beginn der Feldphase bedeuteten die Fallkonferenzen auch<br />

teilweise eine zusätzliche Belastung für die Gesundheitsberaterinnen und -<br />

berater. Diese war bedingt durch die zusätzliche „Verar<strong>bei</strong>tung der Probleme an-<br />

derer“.<br />

Als hinderlich wurde außerdem beschrieben, dass Fallkonferenzen auch<br />

manchmal zu Angst und Bedenken, falsch zu beraten, führten. So wurde<br />

manchmal an der eigenen „Beratungseffektivität gezweifelt“ oder „die Angst, et-<br />

was Falsches in den Familien zu erzählen, neu geschürt“.<br />

111 Dies bezieht sich auf organisatorische Erfordernisse im Projekt.<br />

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