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Entlastungsprogramm bei Demenz

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schaftlichen Begleitung viel Wert darauf gelegt, dass ihnen die notwendigen Be-<br />

dingungen für einen erfolgreichen Projektverlauf zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Ihren aktuellen Fragen und Anliegen wurde deshalb bewusst viel Raum innerhalb<br />

der Fallkonferenzen gegeben. Das umfassende und für sie neue Aufgabenfeld<br />

erforderte zu Beginn sehr viel sachliche und inhaltliche Klärung. Insbesondere<br />

leistungsrechtliche Fragen und Fragen zu den unterschiedlichen Antragsverfah-<br />

ren der Pflegekassen standen zunächst im Mittelpunkt. Die Gesundheitsberate-<br />

rinnen und -berater nutzten auch die unterschiedlichen Expertisen der Kollegin-<br />

nen und Kollegen, wenn sie selbst <strong>bei</strong> einem oder mehreren Beratungsthemen<br />

fachliche Unsicherheiten hatten. Schließlich waren die Fallkonferenzen ein Fo-<br />

rum, in dem sie jenseits der Fallbesprechungen Hinweise und Ratschläge der<br />

Kolleginnen und Kollegen erbaten für konfliktreiche Beratungssituationen.<br />

5.4.3 Theoretischer Hintergrund der Fallbesprechungen<br />

Die Fallbesprechungen folgten keiner der in der Literatur beschriebenen stringen-<br />

ten Methoden. In ihrer Systematik lehnten sie sich jedoch am systemisch-<br />

lösungsorientierten Beratungsansatz an, der Grundlage für die Beratungen im<br />

Projekt war (Kap. 5.3). 109 Das hatte den Vorteil, dass die Gesundheitsberaterin-<br />

nen und -berater die Elemente systemischer Beratung und lösungsorientierter<br />

Gesprächsführung hier üben konnten. Außerdem konnten sie Erfahrungen und<br />

Strategien aus den Fallkonferenzen in ihre Beratungsgespräche übertragen und<br />

bekamen so nicht nur inhaltliche, sondern auch beratungsstrategische Impulse<br />

im Hinblick auf eine Lösungsorientierung in den Familien. Die systemischen Me-<br />

thoden sollten auch da<strong>bei</strong> helfen, Verhaltens- und Beziehungsmuster der Ge-<br />

sundheitsberaterinnen und -berater deutlich werden zu lassen, ihre vorhandenen<br />

Ressourcen zu aktivieren und die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.<br />

Die Ausgangssituation in den Fallbesprechungen war vergleichbar mit den Bera-<br />

tungssituationen in den Familien. Es ging darum, eine Fülle von Informationen<br />

und Eindrücken auf einen oder mehrere wesentliche Punkte zu reduzieren, um<br />

diese gezielt und lösungsorientiert zu bear<strong>bei</strong>ten. Da<strong>bei</strong> sollte der Ausgang ge-<br />

nommen werden an den Ideen und Vorstellungen der zu Beratenden (Gesund-<br />

heitsberaterin/Gesundheitsberater). Gut gemeinte Ratschläge der Kolleginnen<br />

und Kollegen sollten möglichst unterbleiben, sie können evtl. auch Widerstand<br />

hervorrufen. 110<br />

109 Das Fallkonferenzenkonzept wurde, wie der Beratungsansatz auch, unter maßgeblicher Mitwirkung<br />

von Prof. Dr. Renate Zwicker-Pelzer entwickelt.<br />

110 Da<strong>bei</strong> soll nicht verkannt werden, dass konkrete Ratschläge sowohl von den Familien als auch<br />

von den Gesundheitsberaterinnen und -beratern in der praktischen Ar<strong>bei</strong>t manchmal auch ge<br />

wünscht sind, gegeben werden und hilfreich sein können.<br />

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