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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Im nächsten Beratungsgespräch wird an den Zielen und getroffenen Vereinba-<br />

rungen angeknüpft. Die Gesundheitsberaterin/der Gesundheitsberater schätzt<br />

gemeinsam mit der/dem Angehörigen (oder auch mit weiteren Familienmitglie-<br />

dern) ein, ob der geplante Weg zum Ziel führt. In Abhängigkeit davon werden<br />

weitere Schritte geplant oder ein neues Ziel anvisiert.<br />

Innerhalb der beschriebenen Schritte im Beratungsprozess bedient sich die Ge-<br />

sundheitsberaterin/der Gesundheitsberater der Methoden systemisch-<br />

lösungsorientierter Fragetechniken. 106 Ziel dieser Fragetechniken ist es, die/den<br />

Angehörige/n immer wieder dazu anzuregen, die gewohnten „alten“ Denkprozes-<br />

se zu verlassen und neue Gedanken und Ideen zuzulassen, die es ihr/ihm er-<br />

möglichen, die Situation schrittweise zu verändern.<br />

5.3.7 Beratung als zugehendes Angebot<br />

Das zugehende Beratungsangebot stellt den systemisch-lösungsorientierten Be-<br />

ratungsansatz vor ganz eigene Anforderungen. Ausgangspunkt im Projekt EDe<br />

war es, dass die Gesundheitsberaterinnen und -berater die Familien aufgesucht<br />

haben, ohne dass diese den Besuch angefordert haben. Das scheint sinnvoll vor<br />

dem Hintergrund, dass bestimmte Personengruppen, von denen man weiß, dass<br />

sie Unterstützung benötigen, diese von selbst oftmals nicht einfordern.<br />

Die zugehende Form der Beratung stellt besondere Anforderungen an die Um-<br />

setzung der Elemente des Beratungskonzepts und bietet zugleich auch Chan-<br />

cen:<br />

Prozessorientierte systemische Diagnostik<br />

In der häuslichen Umgebung der zu beratenden pflegenden Angehörigen und<br />

Familien stellt sich die Situation für die Gesundheitsberaterinnen und -berater<br />

erheblich komplexer dar als in der neutralen Umgebung einer Beratungsstelle.<br />

Sie erhalten im Laufe des Beratungsprozesses einen umfassenden Einblick in<br />

die Kontextvariablen des räumlichen und sozialen Umfeldes der Familien und in<br />

deren Selbsthilfepotenziale.<br />

Das im Projekt angewendete Assessmentinstrument BIZA-D-M ermöglicht eben-<br />

falls einen umfassenden Einblick in die häusliche Situation über die pflegebe-<br />

dingten Belastungen hinaus (Kap. 6.2.1). Diese Komplexität ermöglicht zwar ein<br />

tieferes Fallverstehen, erhöht aber zugleich die Anforderung an die Gesundheits-<br />

beraterinnen und -berater, die gesamte sich darstellende Fallsituation auf zu-<br />

106 Bsp.: Zirkuläre Fragen, um die Perspektiven anderer Beteiligter einzubeziehen, hypothetische<br />

Fragen, Wunderfragen, Skalierungsfragen, um nur einige zu nennen.<br />

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