23.04.2013 Aufrufe

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

und ihnen vorzubeugen. 100 Das heißt, dass die Beratung dazu <strong>bei</strong>trägt, dass sich<br />

der pflegende Angehörige oder die Familie erwartbaren Entwicklungen, die z. B.<br />

dem Krankheitsverlauf geschuldet sind, stellen und sich frühzeitig mit Unterstüt-<br />

zungsmöglichkeiten auseinandersetzen.<br />

Insbesondere unter präventiven Aspekten gilt es in der Beratung die individuell<br />

zu gestaltenden Veränderungsprozesse in den Familien der <strong>Demenz</strong>erkrankten<br />

einzuleiten und zu begleiten. Da<strong>bei</strong> ist Ausgangspunkt für einen Veränderungs-<br />

prozess entweder ein bereits offenes Bedürfnis nach Veränderung oder das la-<br />

tente Gefühl, dass Veränderungen angezeigt sind. Die Besonderheit <strong>bei</strong> einem<br />

nicht unerheblichen Teil der pflegenden Angehörigen ist, dass selbst Zweitge-<br />

nanntes zum Teil <strong>bei</strong> pflegenden Angehörigen, besonders <strong>bei</strong> pflegenden Ehe-<br />

partnern trotz hoher Belastung, nicht existiert. Zugleich wird jedoch in den Ge-<br />

sundheitswissenschaften vor allem der Akzent der Selbststeuerung von Klienten<br />

herausgestellt. Für die Beratung bedeutet das, dass die Beratenden ihre Klienten<br />

auch in Bezug auf Gesundheit als bewusst und aktiv handelnde Akteure wahr-<br />

nehmen, ihre Vorstellungen und Kompetenzen ernst nehmen und mit ihnen im<br />

Prozess der Beratung ar<strong>bei</strong>ten. 101 Dazu kommen Methoden zum Einsatz, mit<br />

denen individuell zu gestaltende Veränderungsprozesse eingeleitet werden kön-<br />

nen, und Methoden, die starke Akzente auf die Selbststeuerung von Klienten legen.<br />

102<br />

Aus den Grundbausteinen systemischen Denkens folgen die Leitprinzipien des<br />

Beratungskonzepts:<br />

eine prozessorientierte systemische Diagnostik, die die Kontextvariablen des<br />

Problems im Blick behält, 103<br />

die Ar<strong>bei</strong>t mit Beratungsauftrag und Zielvereinbarung,<br />

die Ressourcenorientierung,<br />

die Lösungsorientierung und damit das Intervenieren auf Ziele hin.<br />

5.3.6 Gestaltung des Beratungsprozesses<br />

Das Beratungsgeschehen folgt einem prozessualen Verlauf und hat seine „innere<br />

Ordnung“. Im aufsuchenden Beratungshandeln ist es umso wichtiger, einer inne-<br />

ren Ordnung zu folgen, zumal das „Außenfeld“, der häusliche Rahmen, wenig<br />

100 Zwicker-Pelzer, R. (2009), 24<br />

101 Faltermaier, T. (2004), 1071<br />

102 Faltermaier, T. (2004), 1065<br />

103 an dieser Stelle soll nicht das Assessmentinstrument BIZA-D-M vernachlässigt werden. Es ist<br />

anschlussfähig an die systemische Diagnostik und hat sich als strukturierte Grundlage einer<br />

weitergehenden systemischen Diagnostik bewährt (Kap. 6.2.1)<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!