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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Einen hohen Belastungsfaktor stellte dagegen der Beziehungsverlust zum an<br />

<strong>Demenz</strong> erkrankten Familienmitglied dar.<br />

Insgesamt waren Folgen der zu leistenden Unterstützung und Pflege, wie per-<br />

sönliche Einschränkungen, mangelnde soziale Anerkennung oder Aggressionen<br />

gegenüber den <strong>Demenz</strong>erkrankten sowie finanzielle oder familiäre Belastungen,<br />

individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Die beschriebenen Unterschiede zu den Ergebnissen der LEANDER-Studie, be-<br />

sonders die geringeren Belastungsausprägungen in den Dimensionen „Belastung<br />

durch kognitive Einbußen“, „Belastung durch Spätsymptomatik“, „persönliche<br />

Einschränkungen“ und „mangelnde soziale Anerkennung“ können unterschiedli-<br />

che Ursachen haben. Möglicherweise spielt die Art der Befragung hier eine Rolle.<br />

Während die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der LEANDER-Studie einen um-<br />

fangreichen Fragebogen ausfüllten, wurden die Angehörigen im Projekt EDe in<br />

einem EDV-gestützten Assessmentgespräch befragt. Möglicherweise sind die<br />

Äußerungen, manchmal auch in nicht zu vermeidender Anwesenheit der De-<br />

menzerkrankten oder im persönlichen Gespräch mit einer Gesundheitsberaterin<br />

oder einem Gesundheitsberater, die oder der zum Teil nicht bekannt war, von<br />

mehr Zurückhaltung gekennzeichnet. Möglicherweise spielt auch der teilweise<br />

von den Angehörigen geäußerte entlastende Effekt des Assessmentgesprächs<br />

selbst eine Rolle und das Ausmaß der Belastungen wird in diesem Moment ge-<br />

ringer eingeschätzt.<br />

Eine weitere Begründungsmöglichkeit liegt in der Zusammensetzung der jeweili-<br />

gen Teilnehmergruppe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts EDe<br />

stammen aus der Region Minden-Lübbecke, in der bereits eine gute Unterstüt-<br />

zungs-Infrastruktur besteht, deren Angebote auch von vielen schon vor dem Pro-<br />

jekt in Anspruch genommen wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der<br />

LEANDER-Studie wurden dagegen über Zeitungsannoncen aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet gewonnen, wo die Angebotspalette der Unterstützungsmöglichkei-<br />

ten zum Teil stark verbesserungswürdig ist.<br />

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