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Entlastungsprogramm bei Demenz

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mal pro Woche oder einmal täglich, gaben nur jeweils 2,7 % an. Der subjektive<br />

Eindruck der teilnehmenden Angehörigen, rund um die Uhr zu pflegen und zu<br />

betreuen, deckt sich mit verschiedenen Aussagen der Literatur. Beispielsweise<br />

wird beschrieben, dass viele pflegende Angehörige von demenzerkrankten Men-<br />

schen wöchentlich 40 Stunden und mehr Unterstützung für ihre chronisch kranken<br />

Angehörigen leisten 33 oder es ist die Rede von einem 36-Stunden-Tag. 34<br />

Belastungsmessung<br />

In den Belastungsdimensionen wurden zur Beschreibung der Teilnehmergruppe<br />

für die einzelnen Skalen des BIZA-D-M die Mittelwerte über die gesamte Stich-<br />

probe gerechnet. Die möglichen Mittelwerte liegen für alle Skalen <strong>bei</strong> Ausprä-<br />

gungen zwischen 0 (gar nicht) und 4 (ständig). Die Angaben der pflegenden An-<br />

gehörigen bezogen sich immer auf die letzten zwei Wochen, um den aktuellen<br />

Stand wiederzugeben.<br />

Belastung durch praktische Pflegeaufgaben nach BIZA-D-M<br />

Bezüglich der praktischen Pflegeaufgaben wurden jeweils der Unterstützungsbe-<br />

darf der <strong>Demenz</strong>erkrankten sowie die objektive Belastung, das heißt der Anteil,<br />

zu dem die pflegenden Angehörigen die Unterstützung und Pflege in diesem Be-<br />

reich allein übernommen haben, erfragt. Beides gemeinsam ergibt das Gesamt-<br />

bild und lässt eine Einschätzung hinsichtlich der Belastung zu. Liegt ein objektiv<br />

hoher Unterstützungsbedarf vor, der jedoch überwiegend oder vollständig von<br />

anderen Personen beantwortet wird, ergibt sich für die Hauptpflegeperson in die-<br />

sem Punkt ggf. keine oder nur eine gering ausgeprägte Belastung.<br />

Der höchste Unterstützungsbedarf der <strong>Demenz</strong>erkrankten bestand erwartungs-<br />

gemäß <strong>bei</strong> den basalen (MW = 3,09) und den erweiterten Betreuungsaufgaben<br />

(MW = 3,79) 35 , das heißt, der Unterstützungsbedarf bestand hier<strong>bei</strong> „überwie-<br />

gend“ oder „ständig“. Einen mittleren Bedarf („manchmal“) hatte die Gruppe <strong>bei</strong>m<br />

Motivieren und Anleiten (MW = 2,02) und <strong>bei</strong> der emotionalen Unterstützung, wie<br />

Aufmuntern oder Beruhigen (MW = 1,95).<br />

33 Pinquart, M; Sörensen, S. (2005) S. 617<br />

34 Poll, E.; Gauggel, S. (2009), S. 32<br />

35 Zu den basalen Betreuungsaufgaben zählt z. B. Hilfe <strong>bei</strong> der Nahrungsaufnahme, <strong>bei</strong> der Körperpflege,<br />

<strong>bei</strong> den Ausscheidungen. Zu den erweiterten Betreuungsaufgaben zählen z. B. Putzar<strong>bei</strong>ten,<br />

Einkäufe, Behördengänge.<br />

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