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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Fall<strong>bei</strong>spiel 4 zu Kapitel 6.1.5<br />

Anlage 10<br />

Verhindern/Verzögern einer Heimeinweisung<br />

Beratungstermine: Erstassessment November 2007<br />

1. Beratung Januar 2008<br />

2. Beratung April 2008<br />

3. Beratung Juli 2008<br />

4. Beratung September 2008<br />

Zweitassessment Dezember 2008<br />

Der demenzerkrankte Herr P. war während der gesamten Projektzeit in Pflegestufe I<br />

eingestuft. Er war inkontinent und hatte einen bekannten Alkoholismus. Die Familie der<br />

Tochter war überwiegend aus einem Gefühl der Verpflichtung zur Pflegeübernahme in<br />

dessen Haus eingezogen. Im Erstassessment zeigte sich <strong>bei</strong> der Tochter eine hohe<br />

Belastung durch die praktischen Betreuungsaufgaben, die sie überwiegend allein<br />

übernommen hatte, sowie hohe persönliche Einschränkungen und eine hohe Belastung<br />

durch die Doppelrolle – Pflege des Vaters/Kümmern um die eigene Familie. Herr P. war<br />

ruhelos und <strong>bei</strong> der Körperpflege gegenüber der Tochter zunehmend aggressiv. Die<br />

Inkontinenz entwickelte sich ebenfalls zu einem immer größeren Problem.<br />

Im ersten Beratungsgespräch erfolgte eine umfassende Information über grundsätzliche<br />

Unterstützungsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Finanzierung sowie eine Schulung zum<br />

Thema Inkontinenz. Zunächst wurde auf Grund der Unruhe des Herrn P. jedoch keine<br />

weitere Unterstützung in Anspruch genommen.<br />

Die nächsten zwei Beratungsgespräche umfassten erneut eine Beratung und Schulung zum<br />

Thema Inkontinenz, zum Umgang mit demenzbedingten Verhaltensweisen, insbesondere<br />

der Unruhe, und zur Sturzprophylaxe.<br />

„Angehörige waren sehr verzweifelt, wollten Herrn P. schon in ein Heim bringen.<br />

Kinder leiden unter der Situation, laden keine Freunde mehr nach Hause ein, weil sie<br />

sich schämen….. Alle Entlastungsmöglichkeiten noch einmal durchgesprochen …<br />

Jetzt wird erst einmal ein Kurzzeitpflegeaufenthalt geplant.“<br />

In <strong>bei</strong>den Beratungsgesprächen wies die Gesundheitsberaterin zudem mehrfach auf einen<br />

Besuch <strong>bei</strong>m Neurologen hin, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgt war.<br />

In der darauffolgenden Zeit überlegte die Tochter immer wieder, ob der Vater in ein Heim<br />

einziehen solle. Es fanden mehrere Telefongespräche zwischen der Gesundheitsberaterin<br />

und der Tochter statt, <strong>bei</strong> denen insbesondere eine emotionale Entlastung (Kap. 6.1.5) im<br />

Vordergrund stand. Nach guten Erfahrungen mit dem Kurzzeitpflegeaufenthalt, dem Besuch<br />

<strong>bei</strong>m Neurologen mit nachfolgender Medikamenteneinstellung und zusätzlicher familiärer

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