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Entlastungsprogramm bei Demenz

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gen zur grundsätzlichen Qualität der Angebote machen. Ergänzend er-<br />

scheint die Entwicklung von Prozessstandards zum assessmentbasierten<br />

Abgleich von tatsächlichen Bedarfen und schon vorhandenen Angeboten<br />

sinnvoll. Dies ist auf die Besonderheiten von eher ländlichen Regionen<br />

bzw. eher städtischen Regionen abzustimmen.<br />

5.) Nutzungsbarrieren erkennen, überwinden und abbauen<br />

Es wird empfohlen, alle Akteure über bekannte Barrieren finanzieller, räum-<br />

licher, zeitlicher, bürokratischer oder personenbezogener Art zur Nutzung<br />

von Leistungen aus dem SGB XI angemessen zu informieren und die Bar-<br />

rieren nach Möglichkeit abzubauen. In diesem Zusammenhang wird emp-<br />

fohlen, eine Ergänzung der Anspruchsgründe und der stundenweisen Nut-<br />

zungsmöglichkeit in den §§ 39 und 42 SGB XI zu ermöglichen sowie die<br />

Abschaffung der leistungseinschränkenden Vorpflegezeit für die Versicher-<br />

ten mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz zu prüfen.<br />

Das Wissen um vielfältige Nutzungsbarrieren, die Versicherten im Wege<br />

stehen, um entsprechende Leistungen abzufragen und so, wie sie vom Ge-<br />

setzgeber und vom Leistungsrecht her gedacht sind, zu nutzen, lag schon<br />

vor Beginn des Modellprojekts EDe vor. So können Barrieren durch Infor-<br />

mationsdefizite bedingt sowie finanzieller, räumlicher, zeitlicher, bürokrati-<br />

scher oder personenbezogener Art sein. Sie können bereits im System<br />

entstehen, sie können aber auch vom Leistungserbringer oder vom Leis-<br />

tungsberechtigten ausgehen. Im Laufe des Projekts wurden Erfahrungen<br />

zum Erkennen dieser Nutzungsbarrieren <strong>bei</strong> den teilnehmenden Familien<br />

gesammelt und systematisch ausgewertet. Der Schwerpunkt lag darauf, die<br />

erkannten Barrieren zu überwinden und wenn möglich auch abzubauen.<br />

Sowohl der proaktiv-zugehende Interventionsansatz als auch die gezielte<br />

Informationsvermittlung und Beratung auf der Einzelfallebene stellen be-<br />

reits wirksame Schritte zum Barrierenabbau dar. Die Pflegekassen könnten<br />

den Barrierenabbau <strong>bei</strong>spielsweise zukünftig dadurch fördern, dass sie die<br />

Restansprüche für die verschiedenen Leistungsbereiche zeitnah berechnen<br />

und den Versicherten regelmäßig mitteilen.<br />

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen und Erkenntnisse im Modellprojekt<br />

EDe ist zu empfehlen, alle Akteure über die bekannten Nutzungsbarrieren<br />

angemessen zu informieren. Sowohl auf der Systemebene als auch auf<br />

den Ebenen der Kostenträger und der Leistungserbringer müssen erkannte<br />

Barrieren so weit wie möglich überwunden und/ oder abgebaut werden. Auf<br />

der Ebene der Leistungsberechtigten wird, insbesondere <strong>bei</strong>m Vorliegen<br />

komplexer Bedarfslagen wie <strong>bei</strong> Familien von Menschen mit <strong>Demenz</strong>, emp-<br />

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