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Entlastungsprogramm bei Demenz

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nahe Kriseninterventionszugänge. Da die häusliche Pflegesituation insbe-<br />

sondere durch die Progredienz des Krankheitsverlaufs beeinflusst wird, ist<br />

davon auszugehen, dass die Phasen zwei und drei wiederholt stattfinden.<br />

Es empfiehlt sich, Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Familien<br />

von Menschen mit <strong>Demenz</strong> konsequent an den Methoden und Instrumen-<br />

ten des Case Managements zu orientieren, zielgruppenspezifisch auszu-<br />

gestalten und die dazu notwendigen Voraussetzungen <strong>bei</strong> den Fachkräften<br />

in der Qualifikation und Umsetzung zu schaffen. Zukünftig sollte es möglich<br />

sein, Beratungsleistungen für Familien von Menschen mit <strong>Demenz</strong> nach §§<br />

7a und 37 Abs. 3 SGB XI als Phasenmodell – wie beschrieben – zu kombi-<br />

nieren und anzubieten.<br />

Systematische Entwicklung und Verknüpfung im Netzwerk – Einfüh-<br />

rung eines konsequenten Care Managements<br />

Es hat sich im Modellprojekt EDe bestätigt, dass es für den Aufbau der Ko-<br />

operations- und Vernetzungsstrukturen entscheidend war, sie aus den Vor-<br />

Ort-Gegebenheiten zu entwickeln. Hier konnte auf eine gute Infrastruktur<br />

aufgebaut werden, die durch vorangegangene Projekte bereits entstanden<br />

war. Ebenso kann angenommen werden, dass für eine systematische Wei-<br />

terentwicklung ein hauptamtliches Netzwerkmanagement von legitimierten<br />

Care Managerinnen oder Managern eine wesentliche Voraussetzung ist.<br />

Für das Funktionieren der vorhandenen Strukturen und die Verbindung<br />

zum Case Management im Modellprojekt EDe war entscheidend, dass<br />

durch den Träger des Projekts träger- und institutionenübergreifende Ko-<br />

operationen angelegt waren, was zu einer neutralen Haltung gegenüber<br />

spezifischen Anbieterinteressen führte.<br />

Grundsätzlich dürften im Kontext der Bundesländer einerseits die verschie-<br />

denen landesrechtlichen Grundlagen kommunaler Pflegeplanung oder re-<br />

gionaler Pflegekonferenzen usf. und andererseits die Konzepte der Pflege-<br />

stützpunkte geeignete Rahmen für die zukünftige Moderation und Steue-<br />

rung regionaler Angebotsstrukturen und den Aufbau eines regelrechten<br />

Care-Management-Systems bieten. Um eine Programmleistung <strong>Demenz</strong><br />

auch auf der Care-Management-Ebene angemessen umsetzen zu können,<br />

bedarf es neben den entsprechenden Rahmensetzungen zusätzlicher prak-<br />

tischer Ansätze und weiterer Akteure, um die zielgruppenspezifischen An-<br />

gebotsstrukturen wohnortnah auszugestalten.<br />

Es empfiehlt sich daher die modellhafte Entwicklung von weitergehenden<br />

Strukturstandards, die den quantitativen Mindestbedarf an unterschiedli-<br />

chen Unterstützungsleistungen in einer Region definieren und auch Aussa-

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