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Entlastungsprogramm bei Demenz

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und wie im Modellprojekt erfolgreich durchgeführte Qualifikationsmaßnah-<br />

me geschaffen werden sollte. Es empfiehlt sich hierfür auf das im Projekt<br />

entwickelte Qualifizierungskonzept oder vergleichbare Konzepte zurückzu-<br />

greifen.<br />

Mit Blick auf die Versicherten mit erheblich eingeschränkter Alltagskompe-<br />

tenz ist darüber hinaus empfehlenswert, dass die Leistungserbringer nach<br />

§§ 37 Abs. 3 und 45 SGB XI den Nachweis einer speziellen Zulassung, die<br />

die Professionalität der Beratenden und Schulenden sicherstellen kann und<br />

auf einem einheitlichen und obligatorischen Qualifizierungskonzept basiert,<br />

vorweisen. Versicherte sollten unter diesen zugelassenen Leistungserbrin-<br />

gern frei wählen können. Für Leistungserbringer nach §§ 7a empfiehlt sich<br />

ferner, die Richtlinien nach § 7a Abs. 3 Satz 3 SGB XI entsprechend auf-<br />

zuwerten. Die Zulassungsvoraussetzungen zur Qualifikation enthalten bis-<br />

lang keine Angaben zur Befähigung zur speziellen Beratungsar<strong>bei</strong>t und zur<br />

Selbstreflexion und die genannten Schulungsinhalte bereiten zurzeit nicht<br />

entsprechend der Notwendigkeit auf die spezifischen Anforderungen der<br />

Beratung von Familien von Menschen mit <strong>Demenz</strong> vor. Leistungserbringer<br />

nach § 7a und Fachkräfte zugelassener Pflegeeinrichtungen könnten über<br />

eine Selbstverpflichtung und die Implementierung von übergreifenden Fall-<br />

konferenzen in ein System kollegialer Intervision eingebunden werden, so<br />

dass zudem die Wettbewerbsneutralität und Unabhängigkeit der Beratung<br />

weitgehend gesichert ist. Diese Ar<strong>bei</strong>t und kollegiale Intervision könnte an<br />

den Pflegestützpunkten angesiedelt sein.<br />

Nutzung geeigneter Beratungsansätze für die komplexen Bedarfsla-<br />

gen in den Familien<br />

Die Bedürfnisse und Bedarfslagen von Menschen, die an <strong>Demenz</strong> erkrankt<br />

sind, und ihrer Familien sind, wie vielfach belegt ist, höchst komplex. Zur<br />

professionellen und unterstützenden Bear<strong>bei</strong>tung dieser komplexen Pro-<br />

blemlagen müssen angemessene Ansätze und Konzepte zum Einsatz<br />

kommen. Der im <strong>Entlastungsprogramm</strong> <strong>bei</strong> <strong>Demenz</strong> grundgelegte syste-<br />

misch-lösungsorientierte Beratungsansatz hat sich genau deshalb als er-<br />

folgreich erwiesen. Die systemische Komponente, die die Beraterinnen und<br />

Berater in den Qualifikationen kennen gelernt haben, dient der angemes-<br />

senen und multiperspektivischen Fähigkeit zur anspruchsvollen Ar<strong>bei</strong>t in<br />

den Familien mit besonderem Blick auf die Situation der demenziellen Er-<br />

krankung und ihrer Folgen. Die lösungsorientierte Komponente trägt dazu<br />

<strong>bei</strong>, dass die Analyse zur gemeinsamen Bear<strong>bei</strong>tung der erkannten Pro-<br />

bleme führt, um die Selbstständigkeit im Familiensystem zu erhalten oder<br />

zeitnah wiederherzustellen. Es empfiehlt sich daher, für Zielgruppen mit<br />

besonders komplexen Bedarfen der professionellen Beratungsar<strong>bei</strong>t an-

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