23.04.2013 Aufrufe

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

nicht selten zu weiten Entfernungen zum Veranstaltungsort und an den<br />

schlussendlich dennoch zeitlich nicht ausreichenden Angeboten.<br />

Für eine zukünftige Finanzierung von entsprechenden Schulungskursen<br />

empfiehlt es sich, die Einführung einer Verpflichtung zur Gebietsfinanzie-<br />

rung anstelle der Einzelkassenfinanzierung von Gruppenschulungen zu<br />

prüfen, so dass regional flächendeckende, räumlich erreichbare Angebote<br />

zustande kommen können. Darüber hinaus wird empfohlen, dass in den<br />

Pflegestützpunkten im Rahmen der regionalen Angebotsentwicklung und<br />

-steuerung auf einen flächendeckenden Zugang zu Gruppenschulungen<br />

hingewirkt wird. Es sollte ferner darauf geachtet werden, dass <strong>bei</strong> der Aus-<br />

gestaltung von Rahmenvereinbarungen (vgl. § 45 Abs. 3 SGB XI) mit den<br />

zugelassenen Leistungserbringern darauf hingewirkt wird, dass Schulun-<br />

gen (Einzel- und Gruppenschulungen) in eine Gesamtstrategie der Belas-<br />

tungsprävention eingebunden werden, wie sie im Rahmen des Modellvor-<br />

habens erprobt wurden.<br />

3.) Förderung der Professionalität von zielgruppenorientiert eingesetzten<br />

Beraterinnen und Beratern<br />

Es wird empfohlen, mit erfolgreich erprobten, zielgruppenorientierte Quali-<br />

fikationsmaßnahmen bereits fachkompetente Beraterinnen und Berater auf<br />

die speziellen Aufgaben in Familien mit demenzkranken Mitgliedern vorzu-<br />

bereiten. Insbesondere die Grundlegung angemessener Beratungsansätze<br />

spielt hier<strong>bei</strong> eine herausgehobene Rolle.<br />

Im Modellprojekt EDe hat sich die systematische weiterentwickelte Profes-<br />

sionalität der Beraterinnen und Berater als einer der wichtigsten Ansätze<br />

erwiesen. Die Grundannahme, dass die Fachkräfte professionell handeln<br />

müssen und da<strong>bei</strong> die Verknüpfung von adäquatem Regelwissen und si-<br />

tuativ sehr unterschiedlichen Fallsituationen sicherstellen sollen, hat sich<br />

bestätigt. Die grundlegenden Konzepte konnten erst durch die Professiona-<br />

lität der Beraterinnen und Berater in den Familien ihre volle Wirkung entfal-<br />

ten. Eine eigens entwickelte Qualifikationsmaßnahme im Gesamtumfang<br />

von 366 Stunden, davon eine Grundqualifikation im Umfang von 188 Stun-<br />

den und eine begleitende Qualifikation durch Fallkonferenzen und Supervi-<br />

sion im Umfang von 178 Stunden, haben sich als angemessen erwiesen.<br />

Ein Erfolgsfaktor war zudem, dass die akquirierten und eingesetzten Fach-<br />

kräfte ausschließlich gut ausgebildete und erfahrene Pflegefachkräfte wa-<br />

ren, was für die Zielgruppe der Familien, in denen an <strong>Demenz</strong> erkrankte<br />

Mitglieder leben, und ihre Ansprüche unverzichtbar ist. Daraus folgt auch,<br />

dass für noch zu bestimmende weitere Zielgruppen mit besonderen Bedarfen<br />

im Pflegeversicherungsgesetz die Grundlage für eine weitergehende<br />

297

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!