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Entlastungsprogramm bei Demenz

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richtung an den Bedarfen der Zielgruppe sollten auch für die Pflegebera-<br />

tung nach § 7a SGB XI gelten.<br />

Systematische Einschätzung von Bedarfen und Beratungsplanung in<br />

Familien von Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />

Die Einschätzung von Pflegesituationen in der Häuslichkeit darf grundsätz-<br />

lich nicht dem Zufall der handelnden Person überlassen bleiben. Insbeson-<br />

dere <strong>bei</strong> komplexen Lagen, wie die in Familien, in denen Menschen mit<br />

einer <strong>Demenz</strong>erkrankung leben und versorgt werden, bedarf es eines ein-<br />

heitlichen, wissenschaftlich fundierten und elektronisch umgesetzten Ver-<br />

fahrens zur Einschätzung und Diagnostizierung des Bedarfs und zur Pla-<br />

nung der Unterstützung. Nach umfänglichen Recherchen auch im interna-<br />

tionalen Kontext hat sich die wissenschaftliche Begleitung im Modellprojekt<br />

EDe für das Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung <strong>bei</strong> <strong>Demenz</strong>, kurz<br />

BIZA-D, entschieden. Dieses Verfahren wurde zu Beginn des Projekts in<br />

eine elektronische Version überführt und für den besonderen Einsatz im<br />

Modellprojekt EDe angepasst und optimiert. Diese so entstandene Version<br />

des BIZA-D-M („M“ für Minden) hat sich im Einsatz sowohl für die Einschät-<br />

zung als auch die Unterstützungsplanung als überaus erfolgreich bewährt.<br />

Auch für einen evaluativen Einsatz ist das Verfahren grundsätzlich geeig-<br />

net, muss dazu aber in einigen Bereichen noch weiterentwickelt werden.<br />

Auf der Grundlage dieser Erfahrungen ist zu empfehlen, das BIZA-D-M<br />

oder ein vergleichbares Verfahren für den Einsatz zur Einschätzung von<br />

Unterstützungsbedarfen von Familien mit Menschen, die an <strong>Demenz</strong> er-<br />

krankt sind, zum Einsatz zu bringen. Dazu erforderliche Qualifikationen und<br />

Handlungshinweise lassen sich ebenfalls aus dem Modellprojekt ableiten.<br />

Einführung und Verbreitung des Schulungskonzepts „Mit Altersver-<br />

wirrtheit umgehen“<br />

Faktisch sind die Schulungen nach § 45 SGB XI in vielen Fällen nicht be-<br />

darfsentsprechend und nicht zielgerichtet zur Entlastung häuslicher Pflege-<br />

arrangements wirksam. Dies war der Grund dafür, dass im Modellprojekt<br />

EDe entgegen den ursprünglichen Planungen zusätzlich ein vollständig neu<br />

generiertes Schulungskonzept „Mit Altersverwirrtheit umgehen“ entwickelt,<br />

erprobt und evaluiert worden ist. Grundlage sind die Voraussetzungen und<br />

angenommenen Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen. Das Curriculum<br />

wurde daher konsequent aus dieser Perspektive heraus entwickelt. Das<br />

Schulungskonzept hat sich als eine wichtige Unterstützungsmaßnahme im<br />

Modellprojekt EDe erwiesen und zum Erfolg des Projekts <strong>bei</strong>getragen.<br />

Selbst unter optimierten Bedingungen im Modellvorhaben ließ sich aller-<br />

dings der Bedarf an Schulungen nicht ausreichend decken. Das lag an den

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