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Entlastungsprogramm bei Demenz

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Sowohl unter quantitativen wie auch qualitativen Aspekten hat sich im Rahmen<br />

des Modellprojekts EDe damit mittels der Auswertung der vorhandenen Daten<br />

aus dem Case Management ein weiterer Entwicklungsbedarf gezeigt. Hinsicht-<br />

lich der Anzahl und der regionalen Verfügbarkeit haben die Angebote an Tages-<br />

pflegeeinrichtungen, niederschwelligen Betreuungsgruppen und Cafés, ehren-<br />

amtlichen Helferinnen und Helfern sowie das eigens entwickelte Schulungsange-<br />

bot „Mit Altersverwirrtheit umgehen“ für die Familien nicht ausgereicht. Hinsicht-<br />

lich der Zielgruppenorientierung und der Anschlussfähigkeit müssten die Angebo-<br />

te der Kurzzeitpflege, die Organisation und Finanzierung des Angebots der Schu-<br />

lungsreihe „Mit Altersverwirrtheit umgehen“ und die gruppenübergreifende Koor-<br />

dination und Begleitung der Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen auch quali-<br />

tativ weiterentwickelt werden.<br />

Im Bundesmodellvorhaben „Altenhilfestrukturen der Zukunft“ des Bundesfami-<br />

lienministeriums wird betont, dass für die Etablierung und Funktion einer erfolg-<br />

reichen Entlastungsstruktur eine Reihe von Voraussetzungen zu berücksichtigen<br />

bzw. zu schaffen ist. Dazu gehören der lokale Bezug und die Wohnortnähe, Trä-<br />

gereinrichtungen mit hohem Bekanntheitsgrad, professionelle Infrastruktur mit<br />

umfassender Qualifikation der beteiligten Akteure, Bewusstseinsbildung im Be-<br />

reich der Familien und Sicherstellung der Finanzierung von Unterstützungs- und<br />

Entlastungsangeboten. 321<br />

Überträgt man diese Anforderungen auf das Modellprojekt EDe, dann lassen sich<br />

die folgenden Schlüsse ziehen. Ohne Zweifel haben der lokale Bezug und die<br />

Wohnortnähe der Angebote im Projekt eine sehr große Rolle gespielt. Durch die<br />

Gebietszuständigkeiten und den proaktiv-aufsuchenden Beratungsansatz der<br />

Gesundheitsberaterinnen und -berater konnten kurze Wege zu den Familien si-<br />

chergestellt werden. Das Angebot der sogenannten „letzten Meile“, mit der die<br />

bedarfsgerechte Versorgung bis in die eigene Häuslichkeit garantiert wird, ist für<br />

viele der teilnehmenden Familien das Nonplusultra im Projekt gewesen. Dahin-<br />

gegen sind <strong>bei</strong>spielsweise die <strong>Demenz</strong>fachberatungsstellen in der Region – ob-<br />

wohl vergleichsweise gut über das Kreisgebiet verteilt – trotzdem bis zu 25 km<br />

von einigen Ortschaften entfernt. Diese Wege sind für eine nicht geringe Zahl der<br />

pflegenden Angehörigen bereits zu weit.<br />

Der Aspekt der Trägereinrichtungen mit hohem Bekanntheitsgrad war im Modell-<br />

projekt auf Grund der regionalen Gegebenheiten erfüllt und hat sowohl <strong>bei</strong> der<br />

Akquisition der Familien wie <strong>bei</strong> der Angebotssteuerung und -entwicklung eine<br />

wesentliche vertrauensgebende und -sichernde Rolle gespielt. Ohne die schon<br />

vorbestehende Organisations- und Vernetzungskultur der Akteure im Trägerver-<br />

321 Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.) (2004b), 189<br />

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