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Entlastungsprogramm bei Demenz

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sionalen Assessmentinstruments zur Belastungsmessung der pflegenden Ange-<br />

hörigen. Die Multifunktionalität des Assessments und seine besondere Eignung<br />

als Beratungsgrundlage wurden im Laufe des Projekts deutlich. Das Assessment<br />

bildete einen fundierten Ausgangspunkt für eine systemische Betrachtung der<br />

häuslichen Pflegesituation im familiären Kontext und erwies sich damit als an-<br />

schlussfähig für den systemisch-lösungsorientierten Beratungsansatz. Eine Lö-<br />

sungsorientierung ist hier insbesondere mit Blick auf begrenzte Ressourcen für<br />

Beratung einer intensiven Problemanalyse vorzuziehen. Es ist sowohl psycholo-<br />

gisch als auch neurobiologisch begründbar, dass ein zu langes Fokussieren des<br />

Problems eher zum Verharren im Problem führen kann. Die zugehende Form der<br />

Beratung unterstützt den systemischen Blick einerseits und stellt andererseits<br />

hohe Anforderungen an eine lösungsorientierte Steuerung des Beratungsprozes-<br />

ses. Dazu zählen z. B. die hohe Komplexität, in der sich die Pflegesituation in der<br />

häuslichen Umgebung darstellt, sowie die in der Beratungsbeziehung entstehen-<br />

de Nähe und emotionale Verbundenheit. Beides wirkt sich nur dann förderlich auf<br />

den Beratungsprozess aus, wenn den Beratenden eine klärende Reflexion ihrer<br />

Tätigkeit und ihrer Beratungsbeziehungen gelingt. Dies wurde im Projekt durch<br />

begleitende Fallkonferenzen und Gruppensupervisionen sichergestellt, die eben-<br />

falls systemisch-lösungsorientiert ausgerichtet waren.<br />

Das Qualifizierungskonzept für die Gesundheitsberaterinnen und -berater bildete<br />

die Grundlage für deren umfassende Kompetenzentwicklung. Da<strong>bei</strong> hat es sich<br />

als Vorteil erwiesen, dass es sich ausnahmslos um erfahrene Pflegefachkräfte<br />

gehandelt hat, die als zentrale Akteure passende Interventionen zu individuellen<br />

<strong>Entlastungsprogramm</strong>en verknüpfen sollten. Schließlich erfordert die Unterstüt-<br />

zung und Begleitung von Familien, in denen an <strong>Demenz</strong> erkrankte Menschen<br />

leben und versorgt werden, spezifische wissenschaftsfundierte und fachliche<br />

Kenntnisse. Wichtigste Merkmale des Qualifizierungskonzepts sind seine hand-<br />

lungsorientierte Ausrichtung, was dem übergeordneten Ziel beruflicher Ausbil-<br />

dungen entspricht, und die grundlegende Annahme, dass die Kompetenz- und<br />

Professionalitätsentwicklung der Beratenden durch begleitende Fallkonferenzen<br />

und Supervisionen gestützt werden muss. Die interkollegiale und systematisch<br />

angelegte Reflexion der eigenen Ar<strong>bei</strong>t dient somit zugleich der eigenen Entlas-<br />

tung durch besondere Herausforderungen als auch der weiteren Qualifikation<br />

und Kompetenzentwicklung.<br />

Die Bear<strong>bei</strong>tung von Barrieren der Inanspruchnahme von Leistungen war zu Pro-<br />

jektbeginn nicht konzeptionell grundgelegt. Das Gesamtkonzept impliziert jedoch<br />

bereits das Ausschalten einiger Barrieren. Die Analyse der Barrieren und der je-<br />

weiligen Bear<strong>bei</strong>tungsstrategien, die im Projekt Anwendung gefunden haben,<br />

kann jedoch Grundlage sein für künftige Konzeptentwicklungen.<br />

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