23.04.2013 Aufrufe

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

Entlastungsprogramm bei Demenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nutzen deutlich wurde. Die leistungsrechtlich speziell für die <strong>Demenz</strong>pflege ein-<br />

geführten zusätzlichen Betreuungsleistungen konnten durch die Gesundheitsbe-<br />

raterinnen und -berater nur mit einem erheblichen Beratungsaufwand bezüglich<br />

Anspruchsklärung und weiteren Barrierenabbaus für die Familien nutzbar ge-<br />

macht werden. Schließlich wurde von der Kurzzeitpflege verstärkt Gebrauch ge-<br />

macht, weil sie auch ambulant genutzt werden konnte. Unter normalen leistungs-<br />

rechtlichen Bedingungen hätte sich nur ein gutes Drittel der Teilnehmer Entlas-<br />

tung über diesen Weg verschaffen können. Durch das Optionsrecht wurde diese<br />

Leistung für die ambulante Entlastung genutzt, obwohl die Leistung auch für die<br />

entlastende Heimpflege zur Verfügung gestanden hätte.<br />

Die Nutzergruppe der Geldleistungsempfänger (31,1 %/59 TN) weist das prä-<br />

gnanteste Nutzerprofil auf. Obwohl dies bundesweit die größte Gruppe der Leis-<br />

tungsempfänger ist, konnten für das Modellprojekt EDe nur 40 % (von vermutlich<br />

ca. 65 % demenzerkrankten Versicherten mit Geldleistungsbezug) gewonnen<br />

werden. Diese Nutzergruppe ist über die Projektzeit im Grundleistungsbezug er-<br />

staunlich stabil geblieben. Nur ein geringer Anteil hat eine Umstellung auf Sach-<br />

leistungen vollzogen. Pflegemoratorienleistungen wurden von dieser Gruppe in<br />

geringerem Umfang und weniger in Kombination in Anspruch genommen. Nur<br />

über die proaktive Beratungstätigkeit der teilnehmenden ambulanten Dienste auf<br />

Grundlage des § 37 Abs. 3 SGB XI konnte diese Gruppe überhaupt für das Pro-<br />

jekt gewonnen werden. Obwohl sie weniger Pflegemoratorienleistungen in An-<br />

spruch genommen hat, ließen sich <strong>bei</strong> ihr keine verminderten Entlastungseffekte<br />

nachweisen.<br />

Der Nutzungsumfang von Pflegemoratorienleistungen steht nicht in direkter Ab-<br />

hängigkeit von der vorliegenden Pflegestufe. Wohl aber lassen die Charakteristi-<br />

ka der Maximalnutzergruppen darauf schließen, dass in diesen Fällen eine er-<br />

höhte pflegerische Anforderung wie auch eine erhöhte Belastung vorliegen. Ne-<br />

ben dem Leistungsbezug aus der Pflegestufe haben 53 % der Versicherten im<br />

Modell die Pflegemoratorienleistungen in Kombination genutzt und damit das<br />

vom Gesetzgeber angestrebte Ziel einer miteinander verbundenen Nutzung be-<br />

stätigt.<br />

8.1.3 Ergebniskomponenten<br />

Auf der Grundlage der Ergebnisse der multimethodischen Evaluationsverfahren<br />

kann die Aussage getroffen werden, dass das Modellprojekt EDe in vielen Fällen<br />

zu einer tatsächlichen und nachweisbaren Entlastung der pflegenden Angehöri-<br />

gen und damit zu einer Stabilisierung der häuslichen Lebens- und Pflegesituation<br />

geführt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die pflegenden Angehörigen<br />

274

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!